Kapitel 46

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( S a i n t )

Wenn Louisa vorher dachte, Saint wäre kein guter Autofahrer, dann war dies ein ganz anderes Level. Sie hatten nur wenig Zeit, deshalb wurden Straßenschilder optional und er war froh, dass er einen SUV fuhr, dem kleinere Autos eher Platz machten.

Er hätte nicht einwilligen dürfen, zu ihrer Wohnung zu fahren und er wusste, er würde sich später etwas von Silas anhören dürfen. Doch wenn es das war, was sie brauchte, um mitzufliegen, dann würde er die zehn Minuten wohl aufbringen können.

"Rote Ampel", rief sie und er bremste sofort. "Danke", murmelte er und Lou warf ihm einen fragenden, halb entsetzten Blick zu.

"Wir haben wirklich, wirklich kaum Zeit", erklärte er erneut und sie nickte. In ihrer Hand hielt sie bereits den Schlüssel, bereit um aus dem Auto zu springen und in die Wohnung zu rennen.

Er würde seinen Wagen vor ihrer Tür ins Halteverbot stellen und mitkommen, auf keinen Fall würde er sie alleine lassen. Das wäre ein absoluter Anfängerfehler und auch wenn er vermutete, dass niemand so blöd wäre zu denken, dass er so blöd wäre - er würde auf Nummer sicher gehen.

Sie kamen unversehrt an ihrer Wohnung an.

Lou drückte ihm eine Tasche in die Hände, die er aufhalten und ihr hinter her laufen sollte. Immer wieder landeten neue Dinge darin.

Ihr Laptop, Ladekabel, Notizblock. Wesentlich interessanter fand er die Unterwäsche, die sie einpackte, ihre Kleider und ihren Schmuck. Im Bad ging es weiter mit einigen Pflegeprodukten, der Pille und Tampons.

Als er nach unten schaute, sah er dass die Tasche komplett voll war.

"Wir können", keuchte sie und öffnete die Wohnungstür wieder. Immerhin konnte er sich darauf verlassen, dass sie sich wirklich beeilen konnte, wenn sie es ihm versprach. Nach nur drei Minuten verließen sie die Wohnung wieder und rannten zurück zum Auto.

Von Lou aus brauchten sie eine Weile, mussten sie einmal durch die Stadt fahren und die Straßen waren um diese Uhrzeit leider ziemlich voll.

"In 90 Minuten geht der Jet, das sollten wir hinkriegen", sagte er und rechnete sich aus, dass sie 20 Minuten Puffer hatten.

"Jet... Wie in Privatjet?", fragte sie irritiert.

Er schmunzelte. "Klar, glaubst du, wir bekommen so spontan einfach so Tickets? Und so müssen wir nicht am Flughafen warten"

Ihr Mund stand offen.

"Ich...", begann sie und zog die Augenbrauen zusammen, "wir fliegen gleich nach Lissabon... in einem Privatjet?"

Saint lachte. "Korrekt, Miss Grey"

Sie schüttelte den Kopf und er konnte sich nur allzu gut vorstellen, wie schwer es für sie war, die letzten zwei Stunden zu verarbeiten.

Er legte ihr eine Hand auf ihren Oberschenkel, streichelte in kurzen Bewegung auf und ab. "Danke, dass du mit uns kommst", sagte er und sie legte ihre Hand auf seine.

"Du hast mir wirklich eine Menge zu erklären, Saint", sagte sie, doch er spürte die Sanftheit in ihrer Stimmte. "Vielleicht bei unserem Date, wenn das hier vorbei ist"

Ihre Blicke trafen sich und er lächelte. "Ich weiß nicht, ob wir da so viel Zeit haben, um zu reden"

"Weil wir so viel essen?", fragte sie und auf ihrer Wangen bildeten sich die Grübchen, die er so wahnsinnig attraktiv fand.

Er hielt sein Handgelenk hoch, an welchem er immer noch ihr Haarband trug. Allein die Geste reichte aus, um ihr die Röte ins Gesicht zu treiben, doch das reichte ihm nicht. "Ich denke, unsere Münder bekommen wir anders beschäftigt"

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt