Kapitel 15

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( L o u i s a )

Der Umzug verlief ohne große Probleme.

Früh morgens machte ich mich alleine auf den Weg, um meine Schlüssel abzuholen. Während der Wohnungsübergabe hatte ich Tränen in den Augen, war diese Wohnung noch viel schöner, als ich sie in Erinnerung hatte. Ich übergab der Maklerin die Kaution und den Abschlag für die Möbel, der Betrag riss ein riesiges Loch in mein Konto, bei dem ich hoffte, es irgendwie in nächster Zeit wieder auszugleichen.

Auf dem Weg zurück sammelte ich Zac und Hailey ein, meine Kommilitonen, die sich bereiterklärt hatten, mir beim Umzug zu helfen.

Von dem Moment an, in dem wir die alte Wohnung betraten, wurde es immer lustiger. Zwei Flaschen Sekt warteten auf uns in der alten Wohnung und als allererstes stießen wir auf meine neue Wohnung an.

Die Kartons trugen wir von der alten Wohnung zur U-Bahn, fuhren mit ihnen drei Stationen und liefen dann noch dreihundert Meter zu der neuen Wohnung. Es war kein langer, aber dennoch chaotischer weg.

Zac hatte die Sektflasche in einem Rucksack dabei, daher tranken wir ein weiteres Glas, als wir das erste Mal in der neuen Wohnung ankamen. Wir lachten so viel und so herzlich und es tat mir in der Seele gut, so in mein neues zu Hause zu starten.

Das ganze wiederholten wir viermal, dann waren wir bereits fertig. Zwei Koffer voller Kleidung warteten noch in der alten Wohnung auf mich, aber die würde ich einfach bei der Schlüsselübergabe in drei Tagen mitnehmen.

"Ich danke euch so sehr für eure Hilfe", dankbar umarmte ich sie und versprach, sie zum Essen einzuladen, sobald ich alles ausgepackt hatte.

"Wir sehen uns morgen in der Uni" Wir verabschiedeten uns am frühen Nachmittag und dann, als ich ganz alleine in der Wohnung war, brach ich zusammen.

Die Emotionen überkamen mich so ruckartig, dass ich vollkommen überfordert war. Vielleicht hatte der Alkohol in Kombination mit dem warmen Wetter mir übel zugespielt. Es waren Erleichterung, Unglaube, Angst vor dem was war - aber auch von dem, was nun kam; Freude und Überforderung.

In so kurzer Zeit hatte sich alles komplett verändert.

Ich nahm mir einen Moment, setzte mich auf mein neues Sofa und ließ alles an Emotionen raus, was ich greifen konnte. Danach wusch ich mir das Gesicht mit kaltem Wasser, versuchte meine geschwollenen Augen zu beruhigen.

Und gerade, als ich mich wieder beruhigt hatte, klingelte mein Handy und signalisierte mir mit einer Erinnerung, dass ich heute noch ein wichtiges Treffen hatte: Saint und ich würden heute alles für das Sommerfest besprechen.

Geschockt sah ich auf die Uhr, hatte nur noch eine halbe Stunde, bis ich da sein musste. Glücklicherweise war ich nun viel näher an der Bar, brauchte bloß zehn Minuten zu Fuß dahin.

Ich schminkte mich, versteckte die Spuren meiner Tränen so gut es ging und zog mir ein schwarzes Kleid mit türkisen Blumenmuster an.

Während ich mich fertig machte, wuchs die Aufregung in mir. Saint und ich hatten bisher nicht viel miteinander zu tun gehabt, was merkwürdig war, denn ich hatte ihm schon jetzt so viel zu verdanken. Ohne ihn würde ich mir diese Wohnung nicht leisten können. Ohne ihn würde ich immer noch um 5 Uhr morgens zur Uni fahren, um mir einen PC zu reservieren.

Vielleicht war es genau das: Ich kannte den Menschen nicht, der so viel in meinem Leben beeinflusst hatte.

Heute würden wir vermutlich mehr miteinander sprechen, als alle Male davor. Und ein bisschen freute ich mich sogar darauf...

 Und ein bisschen freute ich mich sogar darauf

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Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt