Kapitel 33

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( L o u i s a )

Es war das erste Mal, dass ich mit einem Auto vor der Bar ankam. Saint fuhr auf den Parkplatz, der mir nur allzu bekannt war. Hier war es passiert, hier hatte erst Eric mich und dann jemand anderes ihn verletzt.

Ich schluckte schwer, schüttelte die Erinnerung daran ab. Es gab immer noch Tage, an denen ich mir das Video heimlich ansah.

Das war weit weg, nichts mehr als eine Erinnerung und nicht mehr wichtig. Er konnte nicht mehr über mich oder mein Leben bestimmen, auch nicht durch die Vergangenheit.

Wir waren eine halbe Stunde vor den anderen vor Ort, versteckten die Torte für Emma und stellten sicher, dass der Sektempfang bereit war, sollten sie eintreffen.

Saint und Asher hatten ein paar Tische zusammengestellt, sodass wir später alle zusammen essen konnten. Auf der Terrasse stand die Lounge, die normalerweise oben auf dem Dach zu finden war.

Schon bald fuhr der Wagen mit den anderen vor. Saint legte mir eine Hand auf den Rücken, als wir zur Tür liefen, um sie zu begrüßen.

Oliver und Emma waren die ersten. Da ich Oliver bereits kannte, fiel es mir leicht, mit ihnen zu sprechen. Emma umarmte mich sofort und ich gratulierte ihr zu der Schwangerschaft.

Asher war der nächste, kam gemeinsam mit jemandem namens Matteo, der Saint freundschaftlich auf die Schulter klopfte und ihm davon erzählte, dass Ashers Handy vorhin im Pool kaputt gegangen war.

Sie machten sich darüber lustig, dass Asher nun nicht mehr die Nummer der Maklerin besaß und sie das nächste Mal in einem Zelt übernachten müssten.

"Das erkläre ich dir später", sagte Saint als sie weitergingen.

Und dann sah ich sie: Silas und Melody.

Für einen unangenehmen Moment stand mir vermutlich der Mund offen. Sie hakte sich bei ihm als, gemeinsam liefen sie auf uns zu. Silas trug einen schwarzen Anzug, der nicht ausreichte, um seine Tattoos zu verdecken. Am Hals, selbst an seiner Hand bahnten sie sich trotzdem ihren Weg.

Er strahlte etwas so autoritäres, gefährliches aus, dass ich mich fragte, wie Saint und er zusammenpassten, wie sie gemeinsam aufgewachsen sein konnten.

Als er Blickkontakt mit mir aufnahm, setzte mein Herz für einen Moment aus. Seine Augen waren kalt, aber vor allem skrupellos.

Melody hingegen war so elegant und hübsch, dass ich kaum meine Augen von ihr lassen konnte. Sie trug ein wunderschönes, rotes Kleid, lief mit geradem Rücken und aufmerksamen Blick auf uns zu.

Ich war froh, dass Saint zuerst das Wort ergriff. Er umarmte seinen besten Freund, sagte ihm, er wäre Asher ein neues iPhone schuldig und Silas murmelte etwas, dass wie "Der Wichser kann mich mal", klang.

Dann wendete er sich mir zu. Saint stellte mich als Louisa vor und ich betete, dass er mir ein Zeichen geben würde, wie wir uns begrüßen würden. War er jemand, der einem die Hand geben würde? Würde er überhaupt etwas tun?

Zu meiner Verwunderung breitete er die Arme aus. "Freut mich, dich kennenzulernen", sagte er als wir uns umarmten.

Melody beachtete Saint kaum.

Sie beobachtete mich und für einen Moment hatte ich Sorge, dass sie die Umarmung nicht in Ordnung fand.

Doch dann lächelte sie mich an, zog mich ebenfalls in eine Umarmung. Ihre Hände ruhten weiter auf meinen Armen, als wir uns lösten. "Du siehst fantastisch aus"

Ich lächelte schüchtern, gab das Kompliment an sie zurück. Ihr gesamtes Auftreten war überwältigend, ich fühlte mich als würde ich die beiden als außenstehende beobachten. Ich konnte unmöglich ein Teil des heutigen Abends sein.

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt