Kapitel 45

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( L o u i s a )

Wir verbrachten den Nachmittag am Pool, sprangen ab und zu rein, um uns abzukühlen und genossen die Sonnenstrahlen auf unserer Haut. 

Emmas Arztbesuch lief gut, das Baby entwickelte sich prächtig und sie zeigte uns das neue Ultraschallbild. 

Während der Zeit durften wir keinen Kontakt zu Silas, Saint oder Oliver aufnehmen. Saint hatte es mir erklärt und es nicht beschönigt: Wenn jemand an ihr Handy geraten würde, könnte er die Nachrichten bis zu uns zurückverfolgen. 

Sie benutzten andere Handys, wenn sie im Ausland waren, sogenannte Wegwerfhandys. 

Asher erbarmte sich jedoch, Oliver ein Foto von dem Ultraschall zu senden, welches nur einmalig angesehen werden konnte. Danach löschte es sich selbst wieder. 

"Ich fühle mich heute so schwanger", seufzte Emma, die auf einer Sonnenliegen im Schatten lag. 

"Du bist schwanger, Liebes", antwortete Melody schnaubend. 

"Ja, aber ich muss mich doch nicht ständig auch so fühlen" 

Plötzlich gerieten wir in ein Gespräch darüber, ob ihr Bauch seit gestern gewachsen war und ob sie aussah wie im 4. Monat oder doch eher im 6, denn so fühlte sie sich heute. 

Es waren eindeutig ihre Schwangerschaftshormone, die heute ein wenig verrückt spielten. Außerdem war der Termin heute ihr erster Arztbesuch ohne Oliver, was sie wohlmöglich auch ein wenig aufwühlte. 

Asher stand ein paar Meter von uns entfernt und telefonierte seit einer Weile. Er lief auf und ab, rieb sich immer wieder über sein Kinn. Für mein Empfinden schien er nervös zu sein, was mich ein wenig beunruhigte. 

"Meint ihr, es ist alles in Ordnung?", fragte ich und zeigte mit dem Kinn in seine Richtung. Melody musterte ihn, "Das werden wir gleich erfahren" 

Matteo betrat die Terrasse und Asher legte auf, kam auf uns zu. 

Ich setzte mich automatisch aufrecht, versuchte aus ihrer Mimik etwas zu erkennen. 

"Ladies, war jemand von euch schon mal in Lissabon?", fragte er und steckte die Hände in die Hosentaschen. Ich sah die anderen beiden an, wir tauschten Blicke aus, bis Melody von der Liege aufstand und sich ihren dünnen Bademantel anzog. 

"Wie viel Zeit haben wir, um zu packen?", fragte sie und verschränkte die Arme. Auch ihre Miene veränderte sich schlagartig, ihr ernster Blick auf Asher gerichtet. 

"Eine Stunde", antwortete Asher, "dann sind die anderen zurück und wir machen uns auf den Weg" 

Emma stand auf, bat Matteo darum, ihr beim Packen zu helfen. 

Schien sich denn niemand zu fragen, was hier vor sich ging? 

Eben noch gewöhnte ich mich daran, mir einfach vorzustellen, dass dies hier nichts weiter als ein Mädelstrip war und im nächsten Moment scheuchte Asher mich die Treppe hoch, um meine Sachen zu packen. Er scheuchte mich wortwörtlich hoch, war ich die letzte, die unten stand und versuchte zu begreifen, was geschah. 

Er beantwortete mir keine meiner Fragen und auch Emma und Melody waren vollkommen aus meiner Sicht verschwunden. 

Mein Herz raste, als ich alles unsanft aus dem Schrank holte und auf das Bett schmiss. 

Ich strich mir mit beiden Händen übers Gesicht, doch ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Asher sagte, die anderen würden herkommen, was bedeutete, es ging ihnen gut. Dennoch musste etwas passiert sein... 

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( S a i n t )

In wenigen Minuten würden sie in Barcelona landen, die anderen abholen und gemeinsam mit ihnen nach Lissabon fliegen. Dort würden sie in einem Haus unterkommen, welches Asher im vergangenen Jahr gekauft hatte. 

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt