Kapitel 67

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( L o u i s a )

Meine Nacht war unruhig und wenig erholsam, wachte ich so oft auf, dass ich nicht einmal mitzählen konnte. Manchmal wusste ich nicht, ob ich schlief oder wach war, mein Gehirn achtete auf jedes Geräusch um mich herum. Saints Verhalten hatte mich in Alarmbereitschaft gehalten, auch wenn er die Nacht über friedlich neben mir geschlafen hatte.

Am gestrigen Abend hatte er kaum noch gesprochen. Er verschwand für eine halbe Ewigkeit unter der Dusche und als ich nach ihm in das angrenzende Badezimmer ging, war es nicht aufgeheizt oder beschlagen. Saint hatte eiskalt geduscht - die ganze Zeit.

Trotz seines merkwürdigen Verhaltens suchte er ständig Körperkontakt, küsste mich nicht weniger oft als sonst auch. Wir schliefen aneinander gekuschelt ein und einmal, ich war wieder einmal durch ein leises Geräusch aus dem Schlaf geholt worden, tastete seine Hand im Schlaf das Bett nach mir ab.

"Guten Morgen", ertönte seine raue Stimme hinter mir. Saint bemerkte immer innerhalb von wenigen Sekunden, dass ich wach war und bis auf vereinzelte Male, war er immer vor mir auf.

Ich drehte mich um. Saint saß mit dem Rücken gegen das Kopfende des Bettes, sein IPad in der Hand. "Guten Morgen", murmelte ich. "Bist du schon lange wach?"

Er drehte den Bildschirm in meine Richtung, darauf zu sehen lauter Grafiken und Zahlen. "Eine Weile", antwortete er. Er sperrte es und legte es auf den Nachttisch, rutschte zu mir herunter, um sich anzukuscheln.

Ich musterte ihn. Er sah besser aus als gestern Abend, seine Augen leuchteten mehr und die Schatten unter seinen Augen verblassten. Vielleicht hatte er wirklich nur Schlaf benötigt.

Seine Hand an meinem Nacken, ein Arm unter mir sodass er die andere auf meinen unteren Rücken legen konnte, küsste er mich zärtlich. Ich schlang ein Bein um ihn, fuhr mit einer Hand durch sein Haar.

Von seinem Geruch und seiner Wärme umgeben zu sein war genau das, was ich gerade brauchte. Seine Hände auf meinem Körper beruhigten meine Gedanken, seine zärtlichen, fordernden Küsse impften mir andere, viel schönere Dinge ein.

Hier konnte ich mich fallen lassen, hier war ich geborgen. Neben dem Gefühl, von Saint geliebt zu werden, war das hier das schönste. Beschützt und begehrt zu werden. Ich wusste, in seinen Armen würde mir niemals etwas passieren.

Und ich spürte nicht nur durch seine Erregung, die gegen meinen Bauch drückte, dass er mich so sehr wollte, wie ich ihn.

Je länger wir so verharrten, desto intensiver wurde es zwischen uns und auch wenn ich diesen schönen Moment nicht unterbrechen wollte, musste ich ihm etwas sagen, damit er sich keine falschen Hoffnungen machte. "Saint", flüsterte ich und ließ ein Stück von ihm ab. Es war meine Zeit im Monat und die Erregung, die ich spürte, wurde von Unterleibsschmerzen begleitet.

"Ich weiß, Darling", antwortete er und strich mit dem Daumen über mein Kinn. "Alles ist gut. Ich möchte dir nur so nah sein, wie es gerade geht"

Erleichtert nickte ich, zog ihn wieder an mich heran.

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( L o u i s a )

Erst als unsere Mägen laut knurrten, standen wir aus dem Bett auf und verließen unser Luftschloss für die Außenwelt.

"Du hast die Wahl zwischen", begann er und inspizierte den Kühlschrank, "Joghurt, Omelett oder... Nein, das ist abgelaufen"

Ich lachte. "Wie soll ich mich bei der großen Auswahl bloß entscheiden" Ich schaute nachdenklich zur Seite, da kam Saint auf mich zu, drehte mich an den Hüften und drückte mich mit dem Rücken an seinen Oberkörper. Er schlang einen Arm um mich, sein Kopf nah neben meinem.

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt