Kapitel 73

746 34 29
                                    

( L o u i s a )

Nachdem ich etwa zehn Minuten mit Melody telefoniert hatte, ging ich runter in die Küche. Saint stand abwesend gegen die Küchenzeile gelehnt, gegenüber auf der Kücheninsel stand die Tüte, gefüllt mit bestelltem Fast Food. 

Wortlos lief ich zu ihm und im letzten Moment breitete er die Arme für mich aus. Ich kuschelte mich eng an ihn. Saint so vertieft ins eine Gedanken und mit einem traurigen Gesichtsausdruck zu sehen, tat mir mehr weh, als alles andere. 

In seiner Hand hielt er den Anhänger, den ich ihm geschenkt hatte, spielte damit zwischen seinen Fingern. Ein Schmunzeln huschte über meine Lippen, Saint hatte ihn bereits in seinen Händen gehalten, als wir ihn gefunden hatten. 

"Hey Darling", flüsterte er und schlang seine Arme um mich. Er wiegte mich leicht hin und her, gab mir einen Kuss aufs Haar. 

"Hast du Hunger?", fragte er, was ich verneinte. 

"Ehrlich gesagt muss ich dringend etwas essen, fühlte sich an als hätte ich ein Loch im Bauch" Das Hungergefühl hing vermutlich mit dem zusammen, was er an den Klippen geraucht hatte. 

Seine Hände rieben an meinen Armen entlang und als er bemerkte, wie kalt meine Haut sich noch anfühlte, zog er die Augenbrauen zusammen. In dem Haus war es zwar angenehm warm, aber mein Körper fühlte sich immer noch taub an. 

"Ich lasse dir gleich ein Bad ein, okay?", fragte er und wendete sich wieder von der Fast Food Tüte ab. "Du erkältest dich sonst noch" 

Saint lief in das Badezimmer angrenzend zu seinem Schlafzimmer, während ich das Essen auspackte. Ich hörte das Wasser rauschen, als er zurückkam.

Das meiste aß er, ich klaute ihm lediglich ein paar Pommes. Für einen kurzen Moment, als wir darüber sprachen, dass er keine Mayonnaise mochte, fühlte sich alles ganz normal an. Als gäbe es da nicht diese Aufnahme, sein Geständnis und die Angst vor dem, was noch auf uns zukommen würde. 

"Es schmeckt einfach nicht", schmunzelte er und badete seine Pommes in Ketchup. 

"Wie kannst du so etwas bloß sagen? Das ist total absurd", schnaubte ich und nahm extra viel Mayo. 

Im Anschluss nahm ich ein schönes, langes Bad. Auch wenn die Wanne ausgereicht hätte, wollte Saint sich nicht zu mir gesellen. 

Er setzte sich neben mich auf den Rand. Wir sprachen nicht viel und doch hingen die Worte zwischen uns im Raum. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen, streichelte Saint meinen Arm und meine Hand entlang. 

Er beobachtete mich, als wenn ich verschwinden würde, wenn er seinen Kopf woanders hindrehen würde.  "Ich bin so froh, dass du hier bist", sagte er und führte meine Hand an seinen Mund, gab mir einen zärtlichen Kuss auf den Handrücken. 

__________________________

( S a i n t )

Sein Mädchen war so wunderschön. Ihre Haare hochgesteckt, zwei Strähnen fielen ihr ins Gesicht, ihre Augen geschlossen und ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, während er ihre Hand massierte. 

Sie war hier, sie war wirklich hier. 

Er konnte es kaum glauben, doch er war er sich bewusst darüber, dass wenn er am nächsten Tag aufwachen würden, dieses Vakuum, in dem sie sich gerade befanden, nicht mehr existieren würde. 

Saint musste aufhören, die Pillen zu nehmen und zu rauchen, sie vernebelten seinen Verstand und den brauchte er nun mehr denn je. 

Silas, Asher, Matteo und Oliver würden ihm helfen, doch er selbst war derjenige, der diese Sache wieder geradebiegen musste. 

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt