Kapitel 32

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( L o u i s a )

Mit einem riesigen Karton, in dem sich eine Torte für Emma befand, lief ich zurück zum Auto. Saint hatte mich gebeten, sie aus einer Konditorei in der Innenstadt abzuholen, während er in einem absoluten Halteverbot wartete.

Nachdem sie sicher verstaut war, nahm ich auf dem Beifahrersitz platz, pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Saint fuhr ziemlich rasant an, um sich wieder einzureihen, war in diesem Moment die Polizei in die Straße gebogen. "Sorry", murmelte er und klaute jemandem die Vorfahrt.

"Du fährst wirklich furchtbar", lachte ich und er legte eine Hand auf meinen Oberschenkel, drückte fest zu. Ich quietschte auf und bettelte, damit aufzuhören.

Saint wusste, wie er mir die Aufregung nehmen konnte. Er unterhielt sich mit mir über alle möglichen Dinge und verhielt sich ganz normal, als würde ich nicht gleich die wichtigsten Menschen in seinem Leben kennenlernen.

Noch dazu welche, die eine Vergangenheit hatten, die ich nur aus Filmen kannte.

Als wir bei ihm ankamen, stand die Schachtel, von der er mir ein Foto geschickt hatte, auf dem Esstisch.

"Mach schon auf", lachte er als er meinem Blick folgte. Er lehnte gegen die Kücheninsel und beobachtete meine Reaktion, als ich den Deckel abnahm.

Zum Vorschein kam ein wunderschönes dunkelgrünes, fast schwarzes Kleid, eingepackt in einer weißen Folie. Es sah so teuer aus, dass ich mich nicht traute, es aus der Packung zu holen.

Ich hielt mir schockiert die Hand vor meinen Mund. "Saint", sagte ich und er kam zu mir, legte von hinten einen Arm um mich und betrachtete das Kleid. "Ich glaube, es passt perfekt zu dir"

Es gab nur einen Weg, um das herauszufinden.

In seinem Schlafzimmer zog ich mich um, schaffte es gerade so alleine den Reißverschluss zu schließen und betrachtete mich im Spiegel.

Eine Welle aus Freude und Unsicherheit überkam mich. Das Kleid passte perfekt, die Farbe war wunderschön und der Schnitt...

Es hatte einen großen Ausschnitt, jedoch ohne Angst haben zu müssen, dass man etwas sehen könnte, was man nicht sehen sollte. Es war Figurbetont, gerade an der Taille und mein Po sah noch größer und runder aus, als er war.

Ich sah erwachsen, sehr fraulich aus.

Auch wenn Saint das Kleid ausgesucht hatte, eine kleine innere Stimme gab mir zu bedenken, dass es vielleicht zu freizügig, zu aufreizend sein könnte. Es waren die Erinnerungen an Dinge, die Eric mir an den Kopf geworfen hatte, sobald ich engere oder etwas kürzere Kleidung getragen hatte.

Während ich mein Spiegelbild kritisch beäugte, betrat Saint den Raum. Seine Augen wanderten von oben nach unten und wieder nach oben. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte er.

"Was sagst du?", fragte ich und hielt meine Haare hoch, drehte mich einmal.

Saint legte seine Hände an meine Taille, ich spürte wie sein Blick in meinen Ausschnitt abdriftete.

"Ich wusste, das Kleid ist schön... aber an dir ist es perfekt"

Mein Herz begann zu rasen, auch weil die Sorge noch nicht ganz verschwinden wollte.

"Ist es nicht zu eng? Und der Ausschnitt?"

Seine Hände wanderten weiter runter zu meinen Hüften und schließlich zu meinem Po. Sein zufriedener Gesichtsausdruck brachte mich zum Lachen.

"Es ist nicht zu eng, es sitzt genau so, wie es soll", versicherte er mir, "fühlst du dich mit dem Ausschnitt unwohl?"

Erics Worte schossen mir durch den Kopf. Meine Freunde werden denken, du bist eine Schlampe, wenn du so rausgehst.

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt