Kapitel 28

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/Es wird finally spicy, ihr Lieben/

( S a i n t )

Aufgeregt lief er in seinem spärlich beleuchteten Flur auf und ab, das Handy fest in seiner Hand, verfolgte er den Uber-Fahrer in der App. Der Weg von Louisa zu ihm dauerte ungefähr eine halbe Stunde, doch gerade kam es ihm viel länger vor. Er wusste nicht, wann er das letzte Mal so nervös gewesen war. 

In den vergangenen Tagen hatte er lange gearbeitet und nachts in seinem Home-Gym trainiert. Als er heute ins Bett gehen wollte, vibrierte sein Handy und er sah ihren Namen auf dem Bildschirm. Von da an war nicht mehr an Schlaf zu denken. 

Endlich erhellten die Scheinwerfer seine Auffahrt und Saint öffnete die Haustür, als sie aus dem Wagen stieg. Ihre Hände umklammerten ihre Handtasche, sie mied Blickkontakt, während sie zu ihm lief. 

"Hey", begrüßte sie ihn leise und unsicher. Sie war müde und ihre Augen gerötet, das konnte er selbst in der Dunkelheit erkennen. Er hasste es, sie so zu sehen - besonders, weil er der Grund dafür war. Immer wieder musste er sich die Worte seines besten Freundes aufsagen, dass das hier etwas anderes war, als die Tränen, die Eric ihr bereitet hatte. 

Louisa folgte ihm in das Wohnzimmer und setzte sich auf sein Sofa, während er zwei Gläser Wasser holte. Die Tür zum Balkon stand offen und der Wind stand so, dass das Meeresrauschen deutlich zu hören war. 

Er stellte die Gläser auf dem Couchtisch ab und setzte sich neben sie, nicht zu weit weg, aber dennoch so, dass er behaupten könnte, respektvollen Abstand einzuhalten. 

"Ich dachte nicht, dass du noch wach bist", sagte sie und spielte an ihrer Tasche herum, die sie neben sich abgestellt hatte. 

Er erklärte ihr, dass er lange arbeiten und danach noch trainieren war. Dass er in letzter Zeit nicht gut einschlief... Sie nickte wohlwissend, sagte aber nichts. 

"Danke, dass ich zu dir kommen durfte", es war das erste Mal, dass sie Blickkontakt suchte. 

"Du darfst immer herkommen, egal wann, Lou", sagte er sanft und ein kleines Schmunzeln umspielt ihre Lippen. Weil sie wusste, dass er es ernst meinte. 

"Wie geht es dir?", fügte er an. Eine so simple Frage, so schwierig zu beantworten. Sie schluckte schwer auf der Suche nach den richtigen Worten. 

"Nicht so gut", antwortete sie. Er wusste nicht, wie dieses Gespräch ausgehen würde. Es könnte sein, dass sie hier war, um ihm den endgültigen Laufpass zu geben. Bei diesen Gedanken bekam er kaum mit, was sie als nächstes sagte. 

"Ich möchte mich bei dir entschuldigen" Ihre Worte kamen nur verzögert bei ihm an. Irritiert sah er sie an. "Was?"

"Heute Nacht habe ich mir versucht vorzustellen, wie es für dich gewesen sein muss, dass ich einfach gegangen bin. Ich hätte mich an deiner Stelle furchtbar gefühlt", mit zittriger Stimme fuhr sie fort, "das tut mir Leid" 

Scheiß auf diesen beschissenen Abstand. 

Saint breitete die Arme aus und zog Lou fest an sich heran. Er streichelte ihr sanft über den Rücken. "Du hast Zeit für dich gebraucht und das ist mehr als verständlich, Darling. Ich bin dir nicht böse, falls du das denkst"

Sie legte ihre Hand auf seinen Oberarm und ihren Kopf auf seiner Brust ab. Er atmete erleichtert auf, war es vielleicht ein gutes Zeichen, dass sie ihn nicht sofort von sich stieß. 

"Ich habe einfach Angst bekommen", gestand sie und ihre Augen verrieten, wie verletzlich sie gerade war. Saint strich über ihre Wange, entfernte die Tränen. "Ich weiß", flüsterte er. 

Sie saßen eng umschlungen auf dem Sofa und lange Zeit war das einzige, was sie hörten, das Meeresrauschen. Die Nacht war ruhig und das Geräusch gleichmäßig, was etwas sehr beruhigendes an sich hatte. 

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt