Kapitel 50

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( S a i n t )

Am späten Nachmittag lagen sie bereits frisch geduscht und gemeinsam im Bett. Louisa trug sein Shirt und einen Tanga, ihre Haare hatte sie hochgesteckt. Saint saß mit dem Rücken am Kopfende des Bettes und sie saß zwischen seinen Beinen, den Laptop auf ihrem Schoß.

Sie zeigte ihm die Bilder, die sie von Emma und Oliver gemacht hatte, weil ihr gemeinsames Fotoshootings ausgefallen aufgrund der aktuellen Situation ausgefallen war.

Sein Kopf lehnte an ihrem, ein Arm um ihre Taille gelegt, während er gespannt auf den Bildschirm sah.

„Die Bilder sind wirklich toll geworden", lobte er sie. Lou hatte ein großes Talent  dafür, Momente einzufangen und er fragte sich, ob sie das auch in Zukunft nutzen würde.

„Sie sehen so glücklich aus", schwärmte sie. Saint wurde bewusst, dass er von beiden, so als werdende Eltern, bisher kaum etwas mitbekommen hatte. Zu sehr waren sie damit beschäftigt, die Geschäfte am Laufen zu halten und ihr kleines Problem zu lösen.

Einmal, als sie auf dem Weg nach Österreich gewesen waren, hatte Oliver ihm davon erzählt, wie sich die Zeit gerade für ihn anfühlte. Überwiegend hatte er das Gefühl, nutzlos zu sein, während das Baby in Emmas Bauch wuchs. Er kümmerte sich darum, das Kinderzimmer einzurichten und die Möbel aufzubauen, las Bücher über Babys und Kleinkinder und versuchte alles, damit es Emma gut ging.

Doch all das fühlte sich nicht genug an im Gegensatz zu dem, was sie leistete. Auf den Bildern erkannte er erst, wie groß ihr Bauch bereits war. Ihre kleine Familie aus Freunden würde bald Zuwachs bekommen.

Deshalb war es umso wichtiger, dass sie das alles bald hinter sich lassen konnten.

Jeder von ihnen würde Emma und das Baby mit seinem Leben beschützen, das war das erste, was Silas und Er Oliver gesagt hatten, nachdem er seine Sorgen bezüglich der aktuellen Situation offenbart hatte.

„Geht es Emma gut?"

Louisa nickte. „Sie hat Rückenschmerzen durch den großen Bauch und schläft sehr viel. Die vermutlich klassischen Probleme während einer Schwangerschaft"

„Danke, dass du das für sie gemacht hast", er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Du scheinst dich mit den anderen gut zu verstehen, oder?"

Louisa klappte den Laptop zu und schmiegte sich an ihn. „Ja, Melody und Emma sind sehr nett zu mir", sie waren mit offenen Armen auf sie zugekommen und machten es ihr leicht, sich so zu fühlen, als würden sie sie schon ewig kennen. Wenn sie Geschichten erzählten, hatte sie stets das Gefühl, etwas von diesen beiden starken Frauen zu lernen.

Auch die anderen mochte sie sehr, was Saint glücklich machte. Louisa musste sich an ein festes, lange bestehendes System einfinden und ein stückweit beweisen. Das war alles andere als einfach, viele hätten sich dem vielleicht entzogen, doch er war froh, dass sie das nicht tat. Für ihn war es ein schmaler Grad, auf sie aufzupassen; ihr die Chance zu geben, die anderen kennenzulernen und sie machen zu lassen.

„Nur glaube ich, dass Silas mich nicht so mag", sagte sie vorsichtig und spielte an der Decke herum. Saint konnte sich nur schwer vorstellen, wie sich jemand fühlen musste, der Silas im erwachsenen Alter neu kennenlernte. Sie waren alle zusammen aufgewachsen und kannten sich so gut, dass sie immer wussten, was in dem anderen vorging. Er war an seine Art gewöhnt.

"Doch, tut er", sagte er und meinte es auch so. Sein bester Freund war kritisch und vielleicht steckte sogar eine Art Beschützerinstinkt ihm gegenüber in seiner Art, doch Silas vertraute seinem Urteil und wenn dass er sich in sie verliebt hatte, zeigte ihm bereits, dass sie ein guter Mensch war.

Secrets of Barcelona l Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt