18 | Back Forever

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Damien's Sicht


Mit starrem Blick sah ich aus der Glasfront meines Arbeitszimmers direkt in den sternenklaren Nachthimmel und versuchte nach wie vor zu verarbeiten, was in den letzten Stunden passiert war. Livia hatte mir, nachdem ich sie dazu aufgefordert hatte, allerhand Dinge an den Kopf geworfen die sie haben wollte und es stand außer meiner Macht etwas dagegen zu sagen, wenn ich sie zurückhaben wollte. Ich war mir sicherer denn je, dass es sich lohnen würde um sie zu kämpfen und dies sagte ich gewiss nicht leichtfertig. Ich war kein Mann der einer Frau hinterherlief und doch brachte meine Gefährtin Seiten in mir zum Vorschein, die ich bis dato selbst nicht von mir gekannt hatte. Meine oberste Priorität war es sie glücklich zu sehen und diese verwirrenden Gefühle in mir brachten mich einer Zerrissenheit nahe, die ich ebenfalls nicht kannte. Mir war es immer egal gewesen was meine Frauen gewollt hatten, denn diese hatten lediglich zu meiner Befriedigung gedient und alles andere war für mich nebensächlich. Doch bei Livia hatte ich schon von Anfang an anders gehandelt und dieser Zustand hatte sich bis jetzt nicht geändert.

Ich wollte mit ihr ein Leben, eine gemeinsame Zukunft und ich ahnte, dass sie es mir verdammt schwer machen würde. Konnte ich es ihr verübeln? Wohl kaum, denn in ihren Augen hatte ich einen schwerwiegenden Fehler gemacht, wenngleich ich diesen nicht bereute. Das würde ich niemals und das musste sie in ihren hübschen Kopf bekommen. Seufzend fuhr ich mir mit meiner freien Hand durch die Haare und leerte eine Sekunde darauf meinen Drink, welchen ich nach wie vor in meiner anderen Hand gehalten hatte. Die Gesamtsituation in welcher ich mich befand brachte mich an meine Grenzen, auch wenn ich es ungerne zugab. Zu wissen das Livia nicht horchte wenn ich ihr etwas befehlen würde machte mich rasend und doch turnte es mich im gleichen Atemzug an. Früher hatte sie zwar ebenfalls versucht gegen mich anzukämpfen und doch war es ihr unmöglich gewesen, weil sie nicht stark genug dafür war. Doch nun? Die Verbissenheit die sie anstrebte war faszinierend, denn sie ließ sich absolut nichts sagen und handelte komplett anders als früher, was mich allerdings kaum störte.

Das Feuer das in ihr brannte war siedend heiß und im Grunde genommen hoffte ich, dass es niemals erlischen würde. Ich hatte längst begriffen das ich sie an meiner Seite brauchte und dies würde ich auch niemals abstreiten. Ich brauchte eine willensstarke Frau neben mir und Livia war absolut perfekt dafür, weil sie nun mir gegenüber überhaupt keine Angst mehr zu kennen schien. Sie zögerte nicht einzufordern was sie wollte und dies zeigte mir auf, dass sie die eine war, auch wenn es dank unserer Seelenbindung offensichtlich war. Der Gedanke daran zauberte mir ein schwaches Lächeln ins Gesicht, weil dank dieser Seelenbindung mein Sohn möglich war, welcher nun in einem Bett hier im Anwesen lag und hoffentlich tief und fest schlief. Erst vor wenigen Stunden hatte ich ihn kennengelernt und ich war erpicht darauf Zeit mit ihm zu verbringen, weil ich so viel verpasst hatte. Raiden sah mir in Natura definitiv wie aus dem Gesicht geschnitten aus und noch jetzt jagte mir diese Tatsache Gänsehaut über den gesamten Körper. Dank des Fotos hatte ich bereits gewusst das wir ein ähnliches Äußeres hatten, doch in realer Form war es unbestreitbar, dass er mein Sohn war.

Ich hatte also nach all den Jahrhunderten einen Sohn, einen Erben, den ich auf das Amt des Alphakönigs vorbereiten konnte und doch stellte sich in mir nicht diese Freude ein, von der ich angenommen hatte das ich sie fühlen würde. Zum einen gab es da seine Mutter die mich zu hassen schien und auch wenn mir dies in einem früheren Leben egal gewesen wäre, so verabscheute ich diese Tatsache abgrundtief. Ich wollte das sie mich liebte, auch wenn ich ihr diese Worte im Moment noch nicht zurücksagen konnte und doch wollte ich, dass sie an meiner Seite stand und sich mir vollkommen unterwarf. Es würde Zeit brauchen, doch ich würde es schaffen sie dazu zu bringen uns eine Chance zu geben und wenn dieser Fall eintreten würde, so würde ich meine Gefährtin niemals wieder gehen lassen. Zum anderen gab es meine Schwester, welche seit ihrer Ankunft kein einziges Wort mit mir gewechselt hatte und dies störte mich durchaus. Holly war neben Blake schon immer mein Anker gewesen und zu wissen das sie sich für eine Seite entschieden hatte die nicht meine war, schmerzte tatsächlich höllisch.

Broken LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt