41 | Last Night I Had A Dream

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Livia's Sicht

Dienstag, 16. Mai 2023


Das Rauschen in meinen Ohren ließ mich leise aufstöhnen und gepeinigt davon war ich versucht mich in die andere Richtung zu drehen, was mir kaum gelang. Irgendeine Barriere hielt mich davon ab, wobei ich kaum zuordnen konnte was es war. Es fühlte sich hart und fest an und doch ging eine unglaubliche Wärme davon aus, sodass es mich kaum störte. Nach und nach wurde ich wacher und doch verzog ich gequält das Gesicht, als mich mit einem Mal Kopfschmerzen plagten, die ich nicht hatte kommen sehen. An meinen Schläfen pochte es wahrlich ungut und dies zwang mich zu blinzeln und gegen den Drang anzukämpfen, weiterhin in Dunkelheit gehüllt zu sein. Ein dummes Gefühl sagte mir, das ich bereits zu lange in dieser war, wobei ich im Moment nicht sagen konnte, woher dieses dumme Gefühl überhaupt kam. Ich versuchte mich zu erinnern was passiert war und doch schaffte ich es nicht mich so weit zu fokussieren, sodass ich mich darauf konzentrieren könnte. Stattdessen tastete ich die Wärmequelle vor mir ab und war mir nun beinahe sicher, dass es sich dabei um einen menschlichen Körper handeln musste.

«Damien?», krächzte ich leise und hoffte darauf das er es war, der hier bei mir war. Etwas anderes wäre wahrlich merkwürdig und doch wäre ich nicht fähig dazu mich dagegen zu wehren, weil ich absolut keine Kraft in mir verspürte. «Scht, ich bin hier, Prinzessin.», beruhigte mich die Stimme meines Gefährten jedoch sofort und dies veranlasste mich dazu beinahe zwanghaft meine Augen zu öffnen. Das gleißend helle Licht um uns herum ließ mich von neuem aufstöhnen, denn es brannte wie die Hölle und war keinesfalls angenehm. Mit einer unglaublichen Sanftheit wurde mein Körper etwas in die Höhe gezogen, sodass ich praktisch gegen das Kopfteil des Bettes gestützt dalag und keine Sekunde darauf wurde mir ein Glas mit Wasser vor die Lippen gehalten. Ohne zu zögern trank ich das kühle Nass und bemerkte erst jetzt im Nachhinein, wie durstig ich überhaupt gewesen war. Meine staubtrockene Kehle fühlte sich mit einem Mal nicht mehr so ganz staubtrocken an und begeistert davon griff ich mir dagegen, ehe ein winziger Erinnerungsfetzen auf mich einprallte.

Ich sah kurzzeitig das Bild eines verwilderten Werwolfes vor mir, ein ekelhaftes Knurren und bestialische Schmerzen, die ich gefühlt hatte. Ich konnte nicht zuordnen ob dies einfach nur ein Traum gewesen war, oder ob es eben doch eine Erinnerung war. «Hast du Schmerzen?», hörte ich Damien's Stimme neben mir, wobei er mir nun selbst mit einer zärtlichen Geste über die Kehle strich. Dies versicherte mir, dass mein zuvor gedachtes kein Traum gewesen war, sondern das tatsächlich etwas passiert sein musste. «Nein, ich denke nicht.», murmelte ich nachdenklich und sah das kurze amüsierte Zucken um seine Lippen als ich diese Worte von mir gab und doch nahm er augenblicklich wieder einen ernsten Ausdruck an, sodass ich glaubte, dass ich mir dieses Amüsement bloß eingebildet hatte. «Kannst du dich daran erinnern, was passiert ist?» Das war eine wirklich gute Frage, denn im Moment schien dies nicht der Fall zu sein. Doch je länger ich mich darauf konzentrierte, desto klarer wurde mein Kopf und urplötzlich prallte alles auf mich ein. Der Angriff, mein Versuch dagegen anzukämpfen und die unbändigen Schmerzen, die ich dank meines Scheiterns verspürt hatte.


Ein Knacken hinter mir ließ mich aufhorchen und begeistert drehte ich mich in diese Richtung, nur um entsetzt festzustellen, dass es sich dabei nicht um meinen Gefährten handelte. Ein nackter, vor allem dreckiger Mann trat aus dem Gebüsch und wurde dabei von drei Werwölfen flankiert, die mehr als nur verwildert aussahen. Augenblicklich wurde mir bewusst, dass ich Rouges gegenüberstand und dies war keinesfalls gut für mich. Stocksteif stand ich wie festgefroren da und es war mir nicht möglich mich auch nur einen Millimeter zu rühren. «Sieh an, sieh an, wenn das nicht die kleine Werwolfsschlampe von Damien Kingston ist, dem ach so tollen Alphakönig.», höhnte der Mann vor mir spöttisch und unweigerlich durchzuckte mich blanke Panik. Damien reagierte nicht auf den Mindlink und ohnehin schaffte ich es im Moment nicht jemand anderen zu kontaktieren, weil ich zu fest in meiner Angst gefangen war. Ein Rascheln hinter mir ließ mich noch mehr in Panik verfallen und doch schaffte ich es nicht über meine Schulter zu sehen. Ich nahm an, dass noch mehr dieses verwilderten Abschaums hier war und dies nahm mir jegliche Fluchtmöglichkeit.

Broken LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt