Damien's Sicht
Ich konnte kaum fassen mich in dieser Situation zu befinden und doch war es die Realität. Das Gift des schwarzen Bilsenkrautes schwirrte nach wie vor in meinen Venen herum und dies machte es mir unmöglich meine vollste Kraft zu aktivieren, um die gepolsterten Manschetten auf meinen Fuß- und Handgelenken von mir zu reißen. Dank dieser Fesseln hatte ich nur wenig Spielraum mich zu bewegen und das erste Mal hasste ich die Tatsache, dass das hier dazu gedacht war tobende Wölfinnen im Griff zu behalten. Ich war es gewohnt die Kontrolle über alles zu haben und doch war ich dem Ganzen nun mehr oder weniger hilflos ausgeliefert und dieses Gefühl machte mich rasend und wahnsinnig. Ich war nackt und gefesselt und meine Frau konnte mit mir tun und lassen was sie wollte, ohne das ich im Moment eingreifen konnte. Nun, zumindest sah die Frau vor mir aus wie meine Gefährtin und doch handelte sie bei weitem nicht so. Livia hatte sich in jeglicher Hinsicht verändert und noch wusste ich nicht, ob mir diese Veränderungen an ihr gefielen.
Sie ließ sich nichts einreden, ließ sich nicht mehr von mir einwickeln und zögerte bei weitem nicht mir mehr Wiederworte denn je an den Kopf zu knallen. Auch wenn ich sie in dieser Hinsicht kaum erkannte, so amüsierte es mich durchaus, dass sie versuchte mir Paroli zu bieten. Sie ließ sich absolut nichts von mir gefallen und ich musste zugeben, dass es mir durchaus imponierte. Ihr Verhalten machte keine Sekunde mit ihr langweilig, auch wenn es das früher ebenfalls nicht gewesen war. Livia's Anwesenheit hatte ich schon immer genossen, von Anfang an, auch wenn ich es damals wohl nie zugegeben hätte. Aber auch wenn mich ihr Verhalten zum Teil amüsierte, so verspürte ich dennoch Angst um sie. In den letzten Stunden war wahnsinnig viel passiert und die Tatsache das sie und ihre Wölfin nicht im Einklang waren, machte die Situation äußerst prekär. Das Tier in ihr war mir gehörig, unterwarf sich mir und wusste, dass ich das Sagen hatte. Livia hingegen versuchte mit aller Macht dagegen anzukämpfen und das würde ich niemals dulden. Sie gehörte mir und dies hatte ich ihr unmissverständlich klar gemacht.
Dennoch hatte es mich überrascht, dass sie sich mir solange hatte widersetzen können, denn dies war wahrlich noch nie einem Wolf vor ihr gelungen und dies zeigte mir auf, dass sie an meine Seite gehörte. Ein Alphakönig sollte stehts eine Luna an seiner Seite haben die stark und temperamentvoll war und Livia hatte dies gezeigt. Ihr Wille war offenkundig unbeugsam und kraftvoll und dies waren durchaus positive Eigenschaften, welche ich zu schätzen wusste. Auch wenn ich vor Jahren anders gedacht hatte und sie vollkommen unterwerfen wollte, so genoss ich es, dass sie sich nun kaum etwas sagen ließ. Dies würde unsere Spielzeiten durchaus interessant gestalten und früher oder später würde ich ihr die Vorzüge dessen auf meine persönliche Weise zeigen. Im Moment hatte sie die Kontrolle über mich und doch würde ich ihr diese nicht lange zugestehen. Mein Körper brauchte etwas Zeit um das Gift zu neutralisieren und sobald dies geschehen war, würde ich ihr zeigen das dieser Weg hier der falsche war. Ich ahnte durchaus was meine Frau vorhatte und auch wenn kein Wesen es jemals gewagt hatte das hier mit mir zu tun, so konnte es interessant werden und doch gab ich dies mit keinem Laut zu verstehen.
Ich hatte es vorhin ernst gemeint als ich sagte, dass sie tun sollte was auch immer sie wollte und ich hatte auch ernst gemeint als ich ihr zu verstehen gab, dass sie anschließend für immer mir gehören würde. Livia würde niemals wieder aus meiner Reichweite verschwinden und nun hatte ich das passende Druckmittel, um dies zu gewährleisten. Mein Blick huschte über ihren Körper und in Anbetracht dessen verzog ich für den Bruchteil einer Sekunde mein Gesicht. Obwohl sie ein Kind bekommen hatte, mein Kind, war sie schlanker als zuvor und diese Tatsache störte mich gewaltig. Sie hatte mir erklärt weshalb dem so war und die Gründe dafür machten mich rasend. Meine Frau hatte schon immer eine zierliche Gestalt gehabt, dennoch waren üppige Rundungen an den richtigen Stellen gewesen und hatten mich ständig um den Verstand gebracht. Doch nun wirkte ihr Körper so als bestünde er nur noch aus Haut und Knochen, wobei die Haut selbst durchscheinend und wie blasser Marmor aussah. Jegliches Strahlen war aus ihren Augen gewichen und auch jeglicher naive Ausdruck war aus ihr verschwunden. Vor mir stand nicht die Frau welche ich einst entführt hatte, vor mir stand eine Frau welche mehr als nur gebrochen wirkte und dies war mein Verschulden.
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Broken Luna
Lupi mannariTeil 2 der Frozen Kingdom-Reihe: Durch Spielschulden ihres Vaters wurde Livia Westbrook einst vor so vielen Jahren ohne zu zögern verkauft. Was sie niemals ahnen konnte war, dass es sich bei dem Käufer um den grausamen und skrupellosen Alphakönig Da...