34 | Meet the Monster

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Damien's Sicht


«Ich passe auf die beiden auf, du hast mein Wort.», flüsterte mir Holly zu und hechtete die Treppen hoch, ehe ich auch nur ansetzen konnte etwas zu sagen. Seufzend überbrückte ich die letzte Distanz und trat aus dem Anwesen, nur um Blake mit einer einfachen Kopfgeste zu deuten mir zu folgen. Fiel es mir schwer, mich immer weiter von meiner Gefährtin und unserem Sohn zu entfernen? Gewiss und doch musste ich meinen Pflichten als Alphakönig nachgehen und durfte diese unter keinen Umständen vernachlässigen. Zu wissen, das Raiden kurz vor seiner ersten Verwandlung stand, trieb mich an meine äußersten Grenzen und doch würde ich meinen Besuch im Rudelhaus kurz halten, um anschließend für ihn da sein zu können. Ich wusste das Livia sich Sorgen um ihn machte und doch waren diese unbegründet. Unser Kleiner würde die Verwandlung ohne weiteres schaffen und keine Probleme haben, sich in diesem Leben zurechtzufinden. Er trug unsere vermischten Gene in sich und dies würde ihm zusätzlich helfen alles ohne weiteres zu überstehen.

Es freute mich durchaus das mein Kleiner entschieden hatte das nun der beste Zeitpunkt war um sich zu wandeln, auch wenn es prinzipiell nicht in seiner Entscheidung lag. Diese wurde für ihn von seinem Wolf getroffen und ich war durchaus gespannt darauf, wie sich dieser verhalten würde. Des Weiteren war ich neugierig darauf wie Raiden damit klar kam, auch wenn ich nicht annahm das es Komplikationen geben würde. Er liebte es, wenn ich in meiner Werwolfsform war und der Umstand das er dieses Wesen selbst in sich trug, würde ihm durchaus gefallen. Allerdings hatte ich Livia nicht angelogen, denn es würde gewiss eine Herausforderung werden ihn im Zaum zu halten. In dieser Hinsicht kam er eindeutig nach mir und auch wenn ich mich selbst kaum noch an meine erste Zeit als Welpe erinnerte, so wusste ich aus Erzählungen, dass ich kaum zu bremsen gewesen war und nur Unfug getrieben hatte. Livia würde an die Grenzen ihrer Geduld kommen, dessen war ich mir schon jetzt sicher und ich würde diesen Geduldsfaden mit Sicherheit noch weiter ausreizen, indem ich unseren Sohn auf Trab halten würde.

Dies entlockte mir ein durchaus breites Grinsen, welches auch Blake nicht verborgen blieb. «Du hast trotz der Tatsache das Rouges hier herumgewütet haben ausgesprochen gute Laune, mein König.», murmelte dieser neben mir, wobei ich ihn scheinheilig ansah und nach wie vor nicht gewillt war, dieses Grinsen aus meinem Gesicht verschwinden zu lassen. «Was ist verwerflich daran gute Laune zu haben, Blake?», hakte ich süffisant nach, was ihn amüsiert den Kopf schütteln ließ. «Es gibt nichts verwerfliches daran, ganz das Gegenteil ist der Fall, denn ich freue mich diese an dir zu sehen.», entgegnete er mir und wackelte nebenbei verrucht mit seinen Augenbrauen, was mich meine Augen verdrehen ließ. Der Kindskopf in ihm schien zum Vorschein zu kommen und ich musste zugeben, dass ich diese Floskel an ihm durchaus zu schätzen wusste. So hatte ich Blake damals als wir noch Kinder gewesen waren kennengelernt und ich vermutete das mir diese Art an ihm deshalb nie auf den Sack ging, weil ich ihn einfach nicht anders kannte.

Nach wie vor sah er mich verrucht an, ehe er mir einen Schlag auf die Schulter verpasste und mir ein spöttisches Lächeln zuwarf. «Lass mich raten, du hattest eine entspannte Nacht und bist endlich zum Zug gekommen?» Damit traf er direkt ins Schwarze und abstreiten würde ich es mit Sicherheit nicht. «Was hat mich verraten?» War ich tatsächlich so durchschaubar geworden? Nun, Livia brachte diverse Seiten in mir zum Vorschein die ich selbst nicht von mir kannte und eventuell lag es daran, dass man im Moment wie in einem offenen Buch in mir lesen konnte. «Dein dümmliches Grinsen und deine ekelhaft gute Laune, wenn man die Uhrzeit betrachtet. Hättest du keinen Sexmarathon mit deiner Gefährtin hinter dir, wärst du in anderer Verfassung und unfassbar gereizt, dass man dich um diese Uhrzeit behelligt.», erklärte mir mein Beta gelassen und widersprach so meiner Annahme. Mit seinen Worten was letzteres betraf hatte er ebenfalls nicht unrecht, auch wenn ich es nach all den Jahrhunderten gewohnt war zu den ungünstigsten Momenten gerufen zu werden.

Broken LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt