16 | My Little Man

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Livia's Sicht


Stocksteif riss ich mich von Damien los und wirbelte herum, nur um in das angstvolle Gesicht meines kleinen Jungen zu sehen, welcher mich mit großen Augen anstarrte. Auf den ersten Blick schien er vollkommen unversehrt zu sein und bestärkt wurde ich darin als ich sah, dass er sich mit aller Kraft an seinem Stofftier festkrallte, welches er gegen seine Brust gepresst hielt. «Oh mein Gott, Raiden.», hauchte ich ergriffen und stürzte nun auf ihn zu. Ich fiel auf die Knie und umschlang seinen kleinen Körper mit mehr Kraft als ich sollte und doch währte er sich nicht dagegen. Seine Hände schlangen sich um meinen Hals, krallten sich daran fest und ohne zu zögern zog ich ihn noch ein stückweit an mich heran. «Mommy!», hörte ich seine Stimme in mein Ohr flüstern und schiefend versuchte ich die erneute Tränenflut zurückzuhalten, welche sich unweigerlich in meinen Augen bildete. Meinem Baby schien es gut zu gehen und das war das absolut wichtigste für mich. Noch nie waren wir solange voneinander getrennt gewesen und ihn nun in meinen Armen zu wissen ließ meine Seele heilen. Raiden war hier bei mir und somit war er in Sicherheit.

«Ich habe dich so vermisst, mein Schatz.», murmelte ich ihm zu und sprach damit alles aus was ich fühlte. Es hatte mich so sehr zerrissen zu wissen das er gemeinsam mit Holly entführt worden war und doch hätte ich es niemals geschafft die beiden auf eigene Faust zu finden. Ich hätte unnötige Zeit verschwendet und so war ich meiner Wölfin unfassbar dankbar, dass sie die Kontrolle an sich genommen und mich hergebracht hatte. Zwar war New Orleans der letzte Ort gewesen an den ich wollte und doch hatte sich herausgestellt, dass es zumindest für Holly und Raiden die beste Entscheidung gewesen war. «Dich lieb habe.», nuschelte mein Kleiner und nun konnte ich mir die Tränen des Glücks nicht länger zurückhalten. Meine Seele begann immer mehr zu heilen und dies hatte ich einzig meinem Sohn zu verdanken, da er das einzige Wesen war welches dies bewerkstelligen konnte. «Ich liebe dich auch, Schatz.», flüsterte ich ihm zu und begann sein Gesicht mit gefühlt hunderten von Küssen zu überhäufen, weil ich anders einfach nicht konnte.

Raiden begann lauthals zu lachen und doch ließ er meine Attacke ihm gegenüber einfach zu, was mein Herz sich erwärmen ließ. Irgendwann würde er Liebesbekundungen dieser Art schrecklich finden und so genoss ich im Moment das er noch so klein war und es nicht peinlich fand. Dennoch bildeten sich nun auch in seinen Augen Tränen und dies war nichts was ich an ihm sehen wollte, weil es mir das Herz brach. «Scht, du bist jetzt in Sicherheit und ich werde nie wieder zulassen, dass dich mir irgendjemand wegnimmt.» Ich legte alles an Eindringlichkeit in meine Worte die ich aufbringen konnte und hoffte dabei, dass er mir glauben würde und die Tränen versiegten. Zu meinem Glück tat er mir diesen Gefallen und deutete dabei mit seinen Fingern hinter mich, sodass ich mehr oder weniger dazu gezwungen war mich von ihm zu lösen. Es gefiel mir überhaupt nicht und doch wollte ich seinem Wunsch nachkommen, weil ich wusste das er mir etwas zeigen wollte. «Blake hat Tante Holly und mich funden.», lachte er befreit los und schluckend registrierte ich die Anwesenheit von ersterem. Dieser sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an und sofort wusste ich das er es mir übel nahm, dass ich ihn belogen hatte.

«Ich weiß das er euch gefunden hat und dafür werde ich ihm auf ewig dankbar sein.», entgegnete ich Raiden und behielt Blake dabei im Visier um ihm zu deuten, dass ich dieses Mal die Wahrheit aussprach. Ich war wirklich dankbar dafür, denn ohne ihn wären die beiden nun womöglich nach wie vor gefangen. «Ich werde dich beim Wort nehmen, Sonnenschein. Des Weiteren warte ich auf eine Entschuldigung aufgrund deiner Lügen, die du mir aufgetischt hast.», raunte er mir zu und ehe ich auch nur ein Wort sagen konnte, entriss sich mir Raiden nun endgültig und baute sich vor dem Beta auf. Seine Arme hatte er dabei in seine Hüfte gestemmt und es war unmöglich dabei einen ernsten Ausdruck beizubehalten. «Mommy nicht lügen.», schimpfte er los, was Blake lediglich die Augen verdrehen ließ. Ich kam nicht länger dazu den beiden meine Aufmerksamkeit zu schenken, denn mit einem Mal wurde ich in eine halsbrecherische Umarmung gezogen und ich war nicht fähig dazu mich dieser zu entwinden, weil ich es nicht konnte und wollte. Meine beste Freundin hier zu wissen erleichterte mich enorm und ich war so froh, dass es auch ihr augenscheinlich gut ging.

Broken LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt