Livia's Sicht
Schlaftrunken blinzelte ich und griff neben mich, nur um zu registrieren, dass ich nach wie vor alleine im Bett lag. Seufzend grub ich meinen Kopf tiefer in die Kissen und inhalierte nebenbei Damien's Geruch, welcher wie so oft ein Prickeln in mir auslöste. Seit knapp zwei Wochen hatte uns nun der Alltag wieder eingeholt und wir waren wieder im Anwesen zurück, wobei ich meinen Gefährten kaum noch zu Gesicht bekam. Er arbeitete meist bist spät abends, ab und an wartete ich auf ihn damit wir noch etwas Zeit miteinander verbringen konnten und doch schlief ich bereits meistens, wenn er es nach Hause schaffte. Ich nahm es ihm nicht übel, denn ich wusste durchaus das er seinen Verpflichtungen als König nachgehen musste und die freien Tage, die mit unseren Flitterwochen einhergegangen waren, ihn in seinen Zeitplänen zurückgeworfen hatten. Auch wenn Blake soweit ich mitbekommen hatte großartige Arbeit gleistet hatte, so war dennoch Damien unser König und es oblag an ihm, endgültige Entscheidungen über was auch immer zu treffen.
Ich hatte keine Ahnung was seine eigentliche Arbeit war, was von ihm erwartet wurde und im Grunde genommen interessierte es mich auch nicht. Damien wusste was er zu tun hatte und das war wohl das absolut wichtigste. Ich wollte nicht nervig sein und ihn über seine Pflichten als König ausfragen, da er mir ohnehin immer wieder das eine oder andere erzählte. Ich musste zugeben, dass es wirklich ausgesprochen gut zwischen uns lief und dafür war ich unglaublich dankbar. Es hätte alles anders kommen können, wenn ich an unsere Anfangszeit zurückdachte und doch waren wir nun hier und pflegten ein positives Verhältnis zueinander. Wir mochten uns nicht lieben, aber wir vertrauten zumindest einander und dies war wahrlich ein großer Fortschritt, von welchem ich nie geglaubt hatte das wir ihn tatsächlich schaffen würden. Mit einem seligen Lächeln drehte ich mich und nun registrierte ich mit einem Mal das prasseln des Wassers, welches aus der Dusche kommen musste. Meine Augen zusammenkneifend starrte ich auf den Wecker auf meinem Nachtkästchen und stöhnte leise auf, als ich die Uhrzeit betrachtete.
Es war halb eins in der Nacht und dies zeigte mir auf, dass Damien heute wahrlich lange weggewesen war. Auf die Lippe beißend überlegte ich was ich nun tun sollte, denn sollte ich einfach weiterschlafen, oder sollte ich mein Wachsein nutzen und ihn überraschen? Ohne weiter zu zögern entschied ich mich schließlich für letzteres, streifte mir zügig das seidene Negligé vom Körper, zog das passende Höschen über meine Hüften und überbrückte die wenigen Meter zum Badezimmer, nur um vorsichtig die geschlossene Schiebetür aufzuziehen. Damien schien nicht zu bemerken das ich mich ihm näherte, denn er stand mit dem Rücken zu mir, war gerade dabei sich seine Haare zu waschen und machte keine Anstalten dazu mir einen Blick über die Schultern hinweg zuzuwerfen, was mir durchaus in die Karten spielte. Kurz sog ich seinen nackten Anblick in mich auf, genoss das Spiel seiner stählernen Muskeln die mir durchaus eine Show boten und es erneut verdächtig in mir kribbeln ließen. Schnell überbrückte ich den letzten Abstand zwischen uns, schlich in die großzügig geschnittene Duschkabine und schlang von hinten meine Arme um seinen Oberkörper, nur um mich so fest gegen ihn zu drücken.
«Ich dachte, du würdest längst schlafen.», raunte mir seine Stimme heiser entgegen, wobei er aufgrund meiner raschen Berührung nicht einmal zusammengezuckt war. Wäre es so gewesen, hätte es mich durchaus überrascht, denn Damien war niemand der einfach so zusammenzuckte, selbst wenn es einen überraschenden Anschlag auf ihn gab. «Habe ich auch, aber die Dusche hat mich vermutlich geweckt und so dachte ich mir, dass ich dir etwas Gesellschaft leisten könnte.», nuschelte ich gegen seine Schulter und drückte einen hauchzarten Kuss auf die nasse Haut, was ihm ein kehliges Knurren entlockte. Mit einem Mal wurde ich gegen die durchaus kühlen Fliesen gepresst und zischend stieß ich die angestaute Luft aus meinen Lungen, um ihn tadelnd anzusehen. Er wusste wie sehr ich es hasste den extremen Unterschieden von eisigen Fliesen und heißem Wasser ausgesetzt zu sein und doch tat er es immer wieder, wenn wir zu zweit hier drinnen standen. «Sollte ich mich dafür entschuldigen, Prinzessin?», hakte er mit blitzenden Augen nach und drückte mir sein Becken entgegen, was mich wohlig aufstöhnen ließ.

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Broken Luna
WerewolfTeil 2 der Frozen Kingdom-Reihe: Durch Spielschulden ihres Vaters wurde Livia Westbrook einst vor so vielen Jahren ohne zu zögern verkauft. Was sie niemals ahnen konnte war, dass es sich bei dem Käufer um den grausamen und skrupellosen Alphakönig Da...