𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 20

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»Dag.« , sprach er und zeigte auf sich, weil die Musik immens laut war.

»Pauline.« , lachte die junge Frau, die er hier in der Bar angesprochen hatte, und mit der er bereits einige Worte gewechselt hatte.

»Freut mich.« Er betrachtete die braunhaarige Vertreterin des weiblichen Geschlechts nochmal von Kopf bis Fuß. Zwar etwas verschwommen, durch den Alkohol, den er zu sich genommen hatte, aber ... ja, ... sie war ansehnlich.

Sein Blick fiel kurz zu Henry und Maus. Zwei Freunde von ihm aus Jugendzeiten. Maus hieß eigentlich Bernard Mausig, allerdings wurde er schon von jung an immer nur Maus genannt. Dag hatte sich beiden angeschlossen, als er eine Ablenkung umso mehr benötigte, nachdem er alleine zu Hause war, und aufgrund Vincents Ansicht von einer Grübelei in die Nächste gestolpert war.

Hatte er Recht?

Dag war nicht der Meinung und wollte es sich auch selbst beweisen.

Er war kein Beziehungsmaterial und das mit Élaine war ein kleiner Ausrutscher gewesen. Mehr nicht. Er wollte schlicht und ergreifend eine Antwort und wissen, ob er mehr als nur Musik produziert hatte in all den Jahren.

Das war sein einziger Ansporn.

»Hast du Lust zu tanzen?« , schrie Pauline ihm entgegen.

»Klar.« , meinte er daraufhin, obwohl sie selbst schon schwankte. Im Gegensatz dazu war sie bis zum jetzigen Zeitpunkt nüchtern genug, wie er mitbekommen hatte, denn sie studierte Mathematik, da sie aufs Lehramt herauswollte und faselte da von irgendwelchen Gleichungen, so das ihm klar war, das ihre Birne noch in Takt war.

Sie hielt nicht gerade wenig Abstand während des Tänzchens, was ihm aber auch Recht war, schließlich verfolgte er ein Ziel.

Im Normalfall hätte er ja Katharina angerufen, doch damit war es ja vorbei, weshalb er auf die üblich Art und Weise zurückgreifen musste. »Hast du Bock zu verschwinden?« , fragte er sie, als sie sich umgedreht hatte und ihren Arsch unmissverständlich an seinem besten Stück rieb.

Pauline drehte sich um. »Zu den Toiletten?«

Okay, das war jetzt nicht sein Ziel gewesen, nur ein kleines Nümmerchen in einer engen Kabine zu haben, aber ... besser als nichts. Er nickte ihr zu und sie ging schleunigst voran. Der Toilettenfrau wurde freundlich zugelächelt und Pauline spazierte als Erstes in den Bereich für Frauen hinein.

Dag ging jedoch in den anderen und kam kurz danach wieder. »Da müsste Toilettenpapier aufgefüllt werden.« , sprach er und zeigte hinter sich, eh er ihr einen fünf Euro-Schein übergab.

Die Frau nahm einige Rollen und schlenderte an ihm vorbei. Dag nutzte diese Chance und gelangte so unbemerkt in den anderen Bereich.

Pauline fand er lächelnd vor einer Kabine stehen, eh er sie ins Innere drängte und hinter sich abschloss.

Sie küsste ihn auf Anhieb und öffnete ihre Hose, bevor ihre rechte Hand zwischen seine Beine fasste. Mit Blick auf ihn gerichtet grinste sie. »Aber nur mit Gummi.«

»Natürlich.« , sagte er. Was für eine Aussage. Dachte sie etwa, er würde sie ungeschützt ficken wollen?

Pauline drehte sich um und zog ihre Hose mitsamt String hinab.

Dag holte daraufhin ein Kondom aus seiner Hosentasche, welches er zwischen den Lippen festhielt, eh er seine Hose hinabzog. Mit der einen Hand berührte er ihre Scham und machte sie in diesem Sinne feucht, als er immer wieder darüber rieb, während er mit der anderen sich selbst in sogenannter Form brachte.

Als Nächstes öffnete er nun die Verpackung und rollte sich das Teil über. Er spreizte seine Beine ein wenig mehr, damit er auch in perfekter Lage sein würde, um in sie hineinzustoßen.

Langsam glitt er erst einmal durch ihre Labien hindurch, eh er schließlich in sie eindrang und sie aufstöhnte. Die Musik war zwar laut, aber er wollte nichts riskieren und hielt ihr mit einer Hand den Mund zu, bevor er schneller in sie hinein hämmerte.

Er sah auf die sogenannte Poesie, welche hier auf diesem Klo an den Wänden niedergeschrieben wurde.

~ Fühlen Sie sich hier wie zuhause ~

~ Lana, ohne dich wäre mein Leben scheiße ~

~ das Leben ist nicht immer nur Pommes und Disco ~

~ Die Toilette ist kein Tatort ~

~ Männer sind einfach widerlich ~

~ Herz auf. Liebe rein. Herz zu. Glücklich sein ~

Dag stieß weiter zu und dachte nach. Er war nicht glücklich. Er bumste gerade irgendeine auf der Toilette einer Spelunke.

Glücklich sein war etwas anderes.

Er ging hier einem Trieb nach und das war's.

Es war seine persönliche Entscheidung, so zu leben, aber wieso ... fühlte er sich gerade nicht gut? Dag fokussierte sich auf das Ende. Da, wo er fröhlich pfeifend und ohne den Hauch eines Koitus-Katers hier hinausspazieren würde.

Bämm ... Bämm ... Bämm.

Und er kam.

Die körperliche Befriedigung war eingetreten, und er fühlte sich ... beschissen.

Er entzog sich aus ihr und machte einen Knoten in sein Präservativ, nachdem er es abgerollt hatte, und warf es in den kleinen Eimer, der daneben stand.

Pauline zog sich derweil die Hose wieder hinauf. »Sollen wir Nummern austauschen?«

Wie sollte er ihr nett und höflich sagen, dass er null Interesse auf eine weitere fleischliche Beiwohnung oder besseres Kennenlernen mit ihr hatte? »Sorry.« , sagte er. »Ich bin kein Typ für ... nochmalige Treffen.«

»Oh.« , meinte sie und zog kurzzeitig die Augenbrauen hinauf. »Ich will dich schon nicht heiraten. Ich dachte nur wir könnten ...«

»Ja, das ist mir bewusst, aber ... ich hab's lieber so.«

»Hmm.« Sie betrachtete ihn von Kopf bis Fuß, als er seine Kleidung wieder zurechtmachte und trat dann hinaus.

»Lenk die Frau bitte ab, damit ich so raus kann.«

Wieder dieser Blick, eh sie nickte.

Dag verharrte an Ort und Stelle, nachdem Pauline nach draußen ging. Er wartete kurz und wollte duckend um die Ecke linsen, als er mit seinem Gesicht auf das Dekolleté einer Frau prallte. »Sorry.« , meinte er und schaute in dieser gebückten Haltung hinauf ... zu Katharina. »Oh. Du?« Er stellte sich gerade hin, während sie hinter ihm sah.

»Hattest Druck wa'?«

»Scheint so.« , gab er als Antwort und schielte an ihr vorbei.

Die Reinigungskraft saß dort und ... Pauline war verschwunden. Toll.

»Soll ich dir helfen?« , fragte seine Ex-Gespielin.

»Ja. Das ... wär' lieb.«

»Warte. Ich geh' nur mal eben pinkeln.« Sie ging in eine der Kabinen und kam kurz danach auch wieder raus, wo sie sich erst einmal die Hände wusch. Dag tat dasselbe, weil ihm einfiel, wo seine Finger gesteckt hatten.

»Hätte ich gewusst, dass du kommst, hätte ich auf dich gewartet.« Schon als er es ausgesprochen hatte, fand er es dämlich, aber irgendwie wollte er das Eis brechen. Ein wenig wie ein kleiner Schuljunge, der bei etwas dummen erwischt wurde, lächelte er sie an.

Sie schüttelte den Kopf und musste dann doch schnaufend auflachen. »Warte hier.« Katharina flanierte hinaus und unterhielt sich mit der Frau.

Dag trat näher.

Sie hatte die dort Arbeitende so positioniert, dass sie dem Lockenkopf einzig ihre Kehrseite zeigte, der daraufhin vorsichtig wieder nach draußen stolperte. Ein leises Danke kam über seine Lippen und sie lächelte ihm für einen Moment zu.

Mein Leben ist nicht wie ein Film, es ist wie ein BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt