Dag kam sich vor wie ein Trottel.
Hatte er tatsächlich versucht, herauszubekommen, ob Jona mit ihrem Kollegen zusammen war?
Und ... hatte er echt vorgehabt sie zu einem Essen einzuladen, aufgrund ihrer ... Suche, so wie er es hatte äußern wollen?
Das war es doch. Er wollte sich ... bedanken für ihre Müh'.
Aber wie wäre das rübergekommen? Zudem er ja immer noch nicht wusste, ob sie mit diesem Kerl etwas laufen hatte.
Hätte er beide einladen sollen?
Aber das wollte er auch nicht. Er wollte schon ... alleine ... mit ihr ...
Nein, was dachte er da?
Es sollte ja lediglich ein Dank sein, für ihre Bemühungen.
Kein ... Date oder so etwas.
Aber ... das kam doch tatsächlich blöd rüber. Oder nicht?
Wie sollte man es verpacken, das es rein ... aus Nettigkeit hätte sein sollen?
Er dachte nach, während sein Kopf gegen die Scheibe der Bahn ruhte, wo er sich gerade befand.
Dag musste sich heute regelrecht konzentrieren, ihr genau zuzuhören. Sie hatte extrem gut gerochen. Der Duft war ihm sofort in die Nase gestiegen. Und ... sie hatte einfach toll ausgesehen.
Aber er hatte es zum Glück schnell registriert. Sie war tabu.
Ihre einzige Aufgabe war es, Élaine zu finden.
Nicht mehr ... und nicht weniger.
Er konnte sich da schlecht an sie ranmachen. Zudem ... er ja eh nur lockere Dinge in Aussicht hatte. Die meisten Frauen waren nicht darauf eingestellt. Sie wollten alles. Und da er ja gar nicht in der Lage war, ihr das zu geben, würde sie auch nicht weitersuchen, sobald er mit ihr ...
Er schüttelte den Kopf und atmete tief ein. Dag versuchte, sich auf seine Ex zu konzentrieren. Das war ja so oder so die Dringlichkeit.
Ein weiteres Mal atmete er tief ein und schloss kurz die Augen.
Von Amerika nach England. Aber wieso?
Jona hatte nichts von Nachwuchs erzählt. Das war doch ... positiv oder nicht?
Es sei denn, sie hatte in der Hinsicht nichts herausbekommen.
Zudem ... sie war ja auf der Suche nach Élaine. Die Informationen, welche sie sammelte, waren dafür da, sie zu finden.
Obwohl ... Jona recherchierte in dem Fall doch auch, was sie die ganze Zeit über getrieben hatte, um ... überhaupt weiterzukommen, oder nicht?
Apropos Jona ...
Ihr ... eventuell-Freund hatte ihn seltsam gemustert, oder kam es ihm nur so vor?
Möglicherweise lag es ja daran, dass er tatsächlich ihr fester Partner war und er mitbekommen hatte, wie er Jona betrachtet hatte.
Aber sie war auch eine echt ansehnliche Frau. Wie konnte man da nicht schauen? Er hatte sie ja bereits für attraktiv empfunden, als er sie damals im Auto hatte gesehen.
Und dachte er jetzt wieder über die Frau nach, statt um jene, um die es tatsächlich ging?
Allerdings ... hatte er bei Élaine ja keine Wiederzusammenkunft im Kopf. Lediglich eine Antwort. Also konnte er selbstverständlich die Detektivin, die sie suchte, anziehend finden.
Da hatte das eine doch nichts mit dem anderen zutun.
Genau.
Es war in der Tat etwas vollkommen Normales.
Warum hatte er jedoch ein ... seltsames Gefühl?
Ein ... echt komisches.
Dag sah sich um. Die nächste Station war seine. Er stellte sich bereits auf die Beine. Vielleicht sollte er sich mal wieder mehr so richtig auf Élaine konzentrieren und die Antwort, die er haben wollte.
Das war ja schließlich sein Bestreben. Und nicht, wie reizvoll er die Frau fand, die nach ihr suchte.
Er stieg aus und ging schnurstracks seinen Weg.
Zeitgleich dachte er darüber nach, wie schnell er in der Detektei von dannen geflüchtet war, weil er nicht von einem Fettnäpfchen ins Nächste treten wollte.
Was hielt sie denn jetzt von ihm?
Das er eine riesige Macke haben musste?
Er hatte nicht mal gefragt, ob das alles gewesen war. Dag hatte für sich das Gespräch beendet. Vielleicht gab es ja mehr Informationen?!
Er zückte sein Handy und öffnete den Chat von Jona.
- Hi. Es tut mir leid, dass ich so fluchtartig gegangen bin. Mir ist eingefallen, dass ich noch einen wichtigen beruflichen Termin habe.
Er las es sich circa dreimal durch und sendete es anschließend ab.
Die Haken färbten sich blau und sie schrieb.
- Schon okay Dag. Mehr Informationen hatte ich eh nicht. Die Familie hat sich anderen Menschen gegenüber bedeckt gehalten. Mit England bin ich auch nicht hundertpro sicher, aber das ist der einzige Anhaltspunkt, den ich erhalten habe.
- Ich danke dir wirklich für alles und würde mich gerne irgendwann dafür erkenntlich zeigen.
Er las diese Mail abermals mehrmals durch. War das richtig so? Konnte er das abschicken? Er hatte sie engagiert. Somit bekam sie ja Lohn für ihre Arbeit, die sie tätigte.
... und war er wieder dran, sie zu etwas einladen zu wollen? Er hatte doch für sich selbst bemerkt, dass es momentan gar nicht gut wäre.
Und überhaupt ... nichts sprach aktuell dafür, das sie ihn ebenso ... anziehend fand, oder ... das sie tatsächlich Single war. Und der wichtigste Punkt, dass sie keine war, die eine feste Bindung haben wollte.
Er zog die Lippen ein und dachte nach.
Ach, was soll's.
Dag schickte die Nachricht ab.
Jona muss sich im Chat aufgehalten haben, weil die Haken sich sofort blau färbten. Dag verspürte ein seltsames Gefühl, nachdem keinerlei Anzeichen da waren, das sie ihm antworten wollte.
War es vielleicht doch überstürzt, diese Mail einfach mal so rauszuhauen?
Er kam sich nun noch dummer vor.
Natürlich antwortete sie nicht darauf. Warum sollte sie auch? Er hatte sie angeheuert und nicht in einer Bar angetroffen.
- Lobe mich nicht zu früh. Bisher habe ich sie ja nicht gefunden. ☺
Traf plötzlich und unerwartet ein.
Sollte es heißen, es würde sich im Fall der Fälle empfehlen, erst später nochmal nachzufragen?
Oder war es direkt eine Ablehnung, weil sie es gar nicht ... explizit erwähnte?
Nein, er musste aufhören zu grübeln. Das brachte rein gar nichts.
Dag steuerte seine Wohnung an.
Er hatte keine andere Wahl. Er musste dringend weiterlesen.
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Mein Leben ist nicht wie ein Film, es ist wie ein Buch
FanficDags Leben verläuft im Grunde normal. Er ist Mitte dreißig, Musiker mit Leib und Seele und die Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts stehen auf ihn. Privat führt er jedoch eine kleine Liebelei mit einer jungen Frau namens Katharina. Etwas Ernste...