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In 5 Tagen heirate ich Ličija. Das war der Gedanke mit dem ich aufwachte, doch als mich umdrehte sah ich in ein fremdes Gesicht. In Anastasias Gesicht. Wie sie ihren nackten Körper mit der dünnen Decke verdeckt hatte und sich ihre Taillie gut einzeichnete. Ihre Locken lagen zerfusselt hinter ihrem Kopf. Ihr Gesicht sah so friedlich aus, wie das eines Engels.

Im Schlaf legen wir schließlich alle unsere Masken ab mit denen wir, tagsüber, versuchen uns zu schützen.

Ich stand auf und zog mich an. Ich musste nachhause. Ich muss mich unbedingt duschen gehen. Die Schuldgefühle von mir waschen.

*

Ich öffmete leise die Haustür, es war relativ früh. Ličija atbeitet ja sonst in meiner Firma aber weil sie meine Zukünftige ist hab ich sie einfach mal beurlaubt. In der Dusche wurden die Gedanken immer schlimmer. Ich konnte einfach nicht mehr ich sein.
Ich schämte mich einfach. Es ist einfach Ding dass ich beide liebe. Dass ich beide nicht verletzen will. Anastasia bedeutet Adrenalin, Risiko...man weiß bei ihr nie was morgen wird. Ličija ist Halt, Respekt..Familie. Fuck man.

Nach der Dusche lief ich leise in das Zimmer in dem ich die schlafende Ličija erwartete, doch sie schlief nicht. Sie saß auf dem Fenstersims und hatte etwas schwarzes in den Händen. Sie drehte sich erschrocken zu mir und ich lächelte sie schwach an. Sie sah müde aus, erschöpft und trauig. Anstatt zufück zu lächeln drehte sie ihren Kopf wieder raus zum Fenster und krallte ihr Hände fester in das schwarze Stoffteil. Als ich genau hinsah wusste ich dass es Anas Mütze war. Ich glaube jetzt ist es Zeit Klarttext zu sprechen.

Davor: Hast du gut geschlafen?

Ličija: Ich hab micht geschlafen.

Saß sie bereits die ganze Nacht da? Jetzt konnte ich mir ihr Aussehen auch erklären. Ich schluckte und setzte mich zu ihr an den Sims, woraufhin sie sich enger in die Ecke drückte damit ich sie bloß nicht berührte. Sie sah mich immernoch nicht an und das machte mich irge dwie nur noch trauriger. Ich nahm ihr die Mütze aus der Hand und mein Blick blieb auf dem Stoffteil.

Ličija: Ich hab euch gesehen

Ich schluckte und traute mich nicht hoch zusehen. Ihr Stimme zitterte.

Ličija: Ich fand die Mütze...sie roch nach nach Discounter Haarprodukte..

Sie rumpfte die Nase.

Ličija: Ich... ich hab das Anzeichen ignoriert..

Ich nickte nur und hörte ihr angeregt zu.

Ličija: Dann fuhr ich eines Tages zu dir ins Büro um dir Bescheid zu sagen wegen dem Catering... du warst nicht da also fihr ich durch die Stadt wieder nachhause und ihr Beide kamt Hand in Hand aus den Läden..

Sie schluckte und ihr Blick wanderte nun zu mir. Als ich ihre roten angequollenen Augen von nah betrachtete brach es mir das Herz. Wie konnte ich ihr das nir antun?

Davor: Es tut mir Leid..

Ličoja: Mir auch..das ich dir vertraut habe, an dich geglaubt habe... bei dir geblieben bin als niemand da war. Dich mit allen Kräften hochgezogen habe, übers Wasser hielt obwohl ich selbst am Ende war. Es tut mir Leid das ich alle Anzeichen ignorierte und blind vor Liebe war. Es tut mir Leid dass ich einfach nur glücklich werden willte und desshalb einfach nicht auf deine Fremdgeherei eingegangen bin...

Ich wollte reden aber ich brachte keinen Satz raus. Man hörte einfach wie gebrochen sie ist. Wie sie seelich verblutet, ich hab sie kaputt gemacht. Zum zweiten Mal..

Ličija: Es tut mir wircklich Leid aber ich kann nicht mehr. Ich habe keine Kraft mehr..

Sie schluckte wieder, vermutlich wollte sie weinen aber die Tränen kamen einfach nicht mehr raus.

Davor:Ličija wir schaffen das

Ličija: Tun wir das?

Ich nickte nur und versuchte nach ihrer Hand zu greifen, sie nahm sie jeddoch vorsichtig weg.

Davor:Bitte..

Sie schüttelte nur leicht den Kopf.

Ličija: Davor...bitte lass mich einfach nur gehen...lass mich gehen bitte

Ich schüttelte fest entschlossen den Kopf.

Davor: Lici...wir schaffen das bitte

Eine Träne hatte es jetzt doch geschafgt ihr die roten Wangen runterzukullern.

Davor: Du hast doch nur noch mich..

Sie nickte nur leicht. Man sah ihr einfach an dass sie kaputt war doch sie liebte mich immer noch zusehr um mich zu verlassen. Wie sehr kann ein Mensch einen Arschloch wie mich lieben um mir das zu verzeihen?

Ličija: Wer ist sie

Davor: Anastasia.

Ihr Blick richtete sich sofort wieder auf und ihre Augen wurden groß. Immer mehr Tränen kullerten ihr die Wange runter. Sie kämpfte mit ihrem Stolz. Ob sie mir verzeihen soll ider nicht. Ob sie gegen Ana ankommt oder nicht. Wenn sie jetzt schon so kaputt ist, wie wird sie am Ende des Kampfes aussehen? Aber nicht Ana war ihr Feind sondern ich. Ich fügte ihr all diese Schmerzen zu, nur ich.

Manchmal sind wir uns der Exsistenz unserer Feinde nicht bewusst. Also wer Frieden will, sollte immer auf Krieg vorbereitet sein. Ich war bereit, ich war bereit auf all die Probleme die jetzt auf uns zukommen aber ich war mir jetzt auch sicher wen ich will. Ich will Ličija! So wie sie mich auch damals wollte als ich am gleichen Punkt war wie sie jetzt.

Davor: Ich treff sie nicht mehr, versprochen. Ličija bitte! Ich will nir dich!

Sie seufzte und nickte dann erschöpft, woraufhin ich sie in den Arm nahm. Ich glaube diese Umarmung versiegelte unser Versprechen, denn sie fühlte sich verdammt gut, treu und ehrrlich an...

Zimmer 64Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt