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LIČIJAS Sicht:

Ich wachte mit heftigen Kopfschmerzen auf. Ich sah mich um und bemerkte dass ich in einem roten runden Bett lag, der Bettbezug bestand aus roter Seide. Ich sah erschrocken an mir runter und bemerkte das kurze elegante rote Spitzenkleidchen, aus Seide, natürlich.

Ich stand auf und rannte zum großen Spiegel der hinter einer riesigen Kommode hing, voll mit Schminke. Meine Haare waren feucht.

Hat mich etwa jemand gewaschen?

Ich roch an meinen Haaren, ein lieblicher Duft von Vanille und Kokusnuss. Ich roch an meinem Arm, Rosenwasser.

Was ist hier bloß los? Wo bin ich?

Ich sah mich um, alles war Rot, Gold. Überall Kerzen, über all Seide. Eine Tür die zu einem großen geräumigen Badezimmer führte. Ich sah mich panisch um. Eine Balkontür die auf einen winzigen Balkon führte. Ich lief schnell auf den Balkon und versuchte die Gegend zu erkennen.

Bin ich überhaupt noch in Hamburg?!
Was ist bloß los mit mir? An was kann ich mich noch erinnern? Wer oder was war das letzte was ich gesehen habe..?

Es fiel mir einfach nicht ein, und das machte mir Angst. Große Angst.

Die letzte Tür, ich atmete tief ein, es muss immer einen Ausgang geben. Und tatsächlich die Tür ließ sich öffnen und führte in einen dunkelen Gang. Gelegentlich brannten paar Lichter. Überall Türen. Ich atmete erleichtert aus.

Ich bin bloß in einem Hotel. Aber mit wem?

Ich wollte grade zum Fahrstuhl laufen als sich eine der Türen öffnete und zwei nackte vollbusige Blondinen raustraten, beglitten von einem dicken, etwas älterem Mann. Ich verzog das Gesicht. Eine der Blondinen lächelte mich leicht an. Der Mann nickte mir grinsend zu.
Angeeckelt drehte ich mich um und lief zu meiner Zimmertür.

Ich traurte mich irgendwie nicht mich zu bewegen. Bevor die Mädchen im Fahrstuhl verschwanden sagte die eine bleib wo du bist , ich schick gleich jemanden zu dir rauf

Ich nickte nur und wartete.

*

Bereits wenige Minuten später kam ein Mann, begleitet von 3 halbnackten Mädchen, lachend aus dem Fahrstuhl. Der Mann war dick und schwitzte total. Die Schweißperlen lagen ihm auf der Oberlippe. An den dicken Bäcken waren einige Radurnarben zudehen und wenige längst nachfewachsene Häärchen. Die Haare waren zu einem kurzen Zopf zusammengebunden, so wie die von Davor, nur das Davors Haare wenige Centimeter länger waren und voller Volumen. Sie waren sehr weich und sahen nicht fettig aus. Die Haare des Mannes tropften nur so. Er war in einem teuren Gucci Anzug, ich habe längst die Kontrolöe über mein altes Leben verloren aber meinen damals geliebten Marken bleibe ich treu. Vertäumt dachte ich wieder über meine Vergangenheit nach, was ich nicht alles geben würde meine Givenchy Tasche in der Hand halten zu können oder in einem neuen Chanel Kleid stecken zu können.

Ich habe in sämtlichen Modeagenturen gearbeitet und die Kleider die man nicht mehr brauchte bekam ich dann. Ja selbst meinen nervigen Job vermisse ich. Ich erwachte aus meinem Gedanken als der fette Mann vor mir stand und ich in sein grinsendes Gesicht blickte. Er schickte die Mädchen mit einer Handbewegung weg. Ich wollte nicht mit ihm alleine sein...

Miroslav: Geduscht gefällst di mir viel besser, dein Gesicht ist jetzt gut zu erkennen...

Ich traute mich nicht meinen Blick zu heben. Woher weiß er denn wie ich ungeduscht aussehe? Als ich seine dicken Finger unter meinem Kinn spürte, zuckte ich zusammen. Er hob langsam meinen Kopf.

Miroslav: Sieh mal einer an, du bist total nüchtern

Er schluckte und durchbohrte mich mit seinem Blick.

Miroslav: Geh ruhig rein, ich tu dir nichts, ich erkläre dir nur die Regeln des Spiels..

Wenn er bloß wissen würde dass ich nie nach Regeln gespielt habe.. aber vielleicht bin ich genau deswegen hier? Vielleicht ist mir genau deswegen all diese Scheiße geschehen? Weil ich oft mals undankbar war, Menschen geärgert und verarscht habe, anderen das Leid zugefügt was mir zugefügt wurde... und jetzt bekomme ich alles zurück.

Er riss mich mit seiner Stimmer wieder zurück in die Realität. Mit einer Handbewegung machte er mir deutlich ich solle mich aufs Bett setzen, ich gehorschte.

Er lief auf und ab und sah sich im Zimmer um.

Miroslav: Willkommen Ličija...

Er wollte vermutlich poetisch wirken.

Miroslav: Willkommen Zuhause

Er grinste mich aufmunternd an, doch ich hatte es schwer mit den anbahnenden Tränen zu kämpfen. Das war wircklich zuviel für mich. Ich hatte einfach nur große Angst.
Ich fühlte mich so wie damals in der ersten Klasse als Mama mich in das große Gebäude begleitete ind mich einfach bei wildfremden ließ und ich wusste nie wann sie zurück kommen würde... jetzt weiß ich wenigstens dass sie nie wieder kommen wird.

Miroslav: Ich bin Miroslav und ich habe dir dein Leben gerettet.

Miroslav? Der Name... ich habe diesen Namen bereits mal gehört? Aber wo und wann?

Miroslav: Du warst zugepumt mit sämtlichen Scheiß den diese Welt zu bieten hat, es war das letzte mal in deinem zukünftigen Leben dass du eine Droge in deinen Mund nimmst!

Er hob seinen Zeigefinger und sorach es fast schreiend aus. Einer Träne gelang es meine Wange runterzukullern.

Miroslav In meinem Bordell werden keine Drogen genommen!

Ich zuckte zusammen und sah ihn entgeistert an. Miroslav, Bordell... ich erinnerte mich an den vorherigen Moment...meine Zimmernummer.... Zimmer 64..

Zimmer 64Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt