13. Kapitel | Gemeine Alpträume

9.7K 566 26
                                    

Keiner redet. Wir hören alle Finn zu, der das ganze Football Spiel nochmal von seiner Seite aus erzählt. Unsere Mannschaft hat verloren und hauptsächlich lag das an Nate. Er war nicht konzentriert und er hat kein Teamwork gezeigt. Zumindest nicht mit Luke, was den Gegnern einige Punkte gebracht hat. Natürlich ist er jetzt dementsprechend angepisst. Er weiß, dass sie wegen ihm verloren haben. Jeder weiß es.

"Ich versteh nicht, warum du nicht zu Luke rüber geworfen hast!? Er stand total frei und du hast es gesehen!" ,meint Finn und blickt dabei in den Rückspiegel. Seine Aufregung richtet sich an Nate, der auf der linken Seite von Leah sitzt und ich sitze auf ihrer Rechten. Ich kann mir vorstellen, dass er genervt die Augen verdreht und einen Seufzer kann ich sogar hören. Aber er antwortet seinem Dad nicht. Ich muss ehrlich zugeben, während dieser Autofahrt hat sich meine Wut auf ihn etwas verringert. Er bekommt schon genug Ärger von seinem Dad, wobei ich nicht verstehen kann warum der sich so aufregt. Im Endeffekt war dieses Spiel nicht wirklich wichtig. Ich meine, stattdessen könnte er seinen Sohn ja mal fragen was überhaupt mit ihm los war. Irgendwie tut mir Nate gerade Leid aber irgendwie finde ich auch, dass er das verdient. Hätte er sich im Umkleideraum nicht so aufgeführt, dann wäre er auch nicht schlecht drauf gewesen und dann hätten sie das Spiel gewonnen. Mir fällt wieder die Szene mit ihm und Luke ein. Ich muss unbedingt herausfinden was Luke zu ihm gesagt hat. Denn ab da hat Nate angefangen sich wie ein Idiot zu verhalten. Normalerweise wäre mir das scheiß egal aber irgendwie ging es ja um mich und kann mich da eben nicht ganz raushalten.

Zuhause geht jeder gleich in sein Zimmer. Olivia und Finn setzen sich ins Wohnzimmer und Finn schaltet gleich den Fernseher ein. Ich gehe in mein Zimmer und hole Wechselwäsche aus dem Schrank, damit ich gleich duschen kann. Mit frischen Klamotten in der Hand gehe ich also in das Bad neben meinem Zimmer. Gerade als ich die Tür schließen will, wird sie durch eine Hand gestoppt. Nate drückt die Tür wieder auf und kommt einfach rein. Ich schaue ihn für eine Sekunde perplex an.

"Eh.. ich wollte jetzt duschen." ,teile ich ihm mit. Er schaut mich gar nicht erst an. Stattdessen zieht er einfach sein T-Shirt aus und wirft es in den Wäschekorb.

"Dann mach das unten. Ich dusche hier jetzt."

"Willst du mich verarschen? Ich war zuerst hier. Geh du nach unten!" ,entgegne ich genervt. Er hat also vor weiter den Idioten zu spielen. Das bisschen Mitleid, dass ich mit ihm im Auto hatte, bereue ich sofort. Idiot. Nate dreht sich zu mir und schaut mich zum ersten Mal wieder an. Sein Blick ist fest und finster. Also wolle er durch meine Augen hindurchbohren.

"Nein, du gehst nach unten und ich dusche hier!" ,sagt er bestimmt.

"Sag mal, was ist los mit dir? Warum führst du dich so auf?" Ich verschränke die Arme um meiner Frage Druck zu geben. Nate verdreht genervt die Augen und hält mit beiden Händen an seiner Hose an.

"Wie du willst." ,sagt er und kickt dabei die Tür zu. "Dann bleib halt drinnen." Mit diesen Worten zieht er auch seine Hose aus. Ganz automatisch kneife ich die fest Augen zusammen, um auch bloß nichts zu sehen. Doch es dauert nicht lange, da höre ich das Wasser laufen. Ganz langsam und vorsichtig öffne ich wieder die Augen. Nate ist nicht mehr zu sehen und der Duschvorhang ist zugezogen. Das ist doch nicht sein Ernst? Er hat sich einfach unter die Dusche gestellt. Ich merke wie mein Ärger über ihn wieder zurückkehrt. Oh man, er regt mich so auf. Am liebsten würde ich den Duschvorhang wegschieben und ihm eine knallen. Mitten ins Gesicht. Mit einer Faust. Agh. Aber ich mach lieber was anderes.

"Na schön. Viel Spaß dabei im Dunkeln zu duschen!" ,rufe ich über das Laufen des Wassers und öffne wieder die Tür. Zu Nate's Pech ist der Lichtschalter nämlich draußen und genau auf den drücke ich nachdem ich die Tür hinter mir wieder zugezogen habe. Ein kleines rachefreudiges Grinsen bildet sich auf meinem Gesicht als ich Nate meinen Namen rufen höre.

| Fost & Found | {abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt