42. Kapitel | Ich liebe dich

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Ihr könnt euch das Lied oben anhören während ihr das Kapitel ließt. Ich habe es geschrieben, während die Originalversion von Justin Bieber im Hintergrund gelaufen ist. Leider gibts die nicht auf Youtube. Ich liebe das Lied!!!

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Olivia hat angerufen und ich habe ihr gesagt, dass ich alleine durch die Stadt schlendere und den schönen Abend genieße. Zum Teil mache ich das nämlich wirklich. Nur bin ich nicht alleine. Und ich bin auch nicht mehr in Crawford. Wir sind in der Nachbarstadt. Wir waren fast eine Stunde mit dem Auto unterwegs. Nate hat mir immer noch nicht erklärt, wo es genau hingeht aber während unserer Autofahrt habe ich diese Frage auch vergessen. Denn wir haben fast die ganze Fahrt über lauthals zu den Liedern im Radio mitgesungen. Und damit meine ich, dass wir fast geschrien haben, auch wenn wir den Text des Liedes nicht wirklich kannten. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. So viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht.

Irgendwann kommen wir an einer Schranke an. Dahinter sind viele Autos geparkt und eine große Leinwand ist ebenfalls zu erkennen. Wenn ich dem vertrauen kann, was ich im Fernsehen gesehen habe, dann würde ich glatt sagen, dass das hier ein Autokino ist. Nate drückt irgendwas an dem Schalter neben der Schranke, so dass diese wenige Sekunden später aufgeht und er durchfahren kann.

"Nate, wo sind wir hier?", frage ich und schaue mich neugierig um. Ich glaube ich weiß die Antwort aber ich will nur nochmal sicher gehen. "Wow.", sage ich als wir uns der Leinwand immer mehr nähern. Noch ist es nur eine weiße Leinwand aber es ist dennoch ganz anders als im normalen Kino. So viel lebendiger.

"Gefällts dir?", frägt Nate und wirft mir einen schnellen Blick von der Seite zu, bevor er sich dann einen Parkplatz zwischen einem schwarzen Jeep und einem roten Renault aussucht.

"Ja. Ich fühle mich wie in einem kitschigen Teenie Film." Ich drehe mich zu ihm und grinse ihn breit an. Er grinst zurück doch verdreht dabei die Augen. Nate mag es nicht als kitschig bezeichnet zu werden. Er ist zu cool dafür. "Was schauen wir uns an?"

"Ich hab keine Ahnung. Wir werden es gleich sehen.", antwortet Nate. Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Wenn er mich schon bis hier hin bringt, dann muss er doch wissen, welcher Film läuft. Naja, mir ist es relativ egal, was wir uns anschauen. Es ist jetzt schon zu schön um wahr zu sein.

Wenige Minuten später erscheint ein Bild auf der Leinwand und danach fängt der Film - nach wenigen Werbungen - auch schon an. Es ist ein alter Film, deswegen kenne ich ihn nicht und Nate wahrscheinlich auch nicht. Trotzdem schauen wir auf die Leinwand. Ich zumindest, denn Nate springt plötzlich aus dem Auto und kommt zwei Minuten später mit Popcorn und Getränken wieder rein.

"Wo hast du die denn jetzt her?", frage ich. Nate stellt die Popcorntüte zwischen uns auf die Handbremse.

"Die werden da hinten verkauft. Auch im Autokino gibt es Popcorn und Cola." Er zwinkert mir grinsend zu und hält mir einen der Becher hin.

"Danke.", sage ich und entnehme ihn ihm lächelnd. Und dann drehen wir uns wieder nach vorne und schauen uns den Film an.

Ich liebe es was für eine entspannte Atmosphäre zwischen uns herrscht. Schon nach ein paar Minuten merke ich, dass mich der Film nicht wirklich interessiert. Ich muss immer wieder zu Nate rüber schauen. Bei jedem Blick frage ich mich erneut, ob er genau so fühlt wie ich. Ob er mich nur mag, ob er nur auf mich steht, oder ob er mich genau so mit allem liebt, wie ich ihn. Ich glaube, dass ich Nate schon länger geliebt habe aber ich war dem nicht bewusst. Schließlich bin ich - oder war ich - ein Mensch, der sein Glück nicht akzeptieren konnte. Ich hab meine Gefühle so in mir verschlossen, dass ich sie manchmal einfach nicht mehr erkannt habe. Ich denke so war es auch mit meinen Gefühlen für Nate. Nur langsam ist mir bewusst geworden, dass die Gefühle, die ich für Nate habe, keine sind, die man so einfach unterdrücken und vergessen kann. Schon gar nicht, wenn sie von Tag zu Tag mehr werden. Er war einfach der Erste, der mir überhaupt zugehört hat. Damals im Auto, als wir dann auch unseren ersten Kuss hatten. Er war der Erste, der mir gesagt hat, dass er mich nicht aufgeben wird, egal wie sehr ich mich wehre. Der Erste, der mich zu meinem Glück gezwungen hat, als er mich überredet hat mich bei Emma zu entschuldigen, und das nicht aus Mitleid, sondern weil ich ihm wichtig bin. Ich habe das Gefühl, dass er der erste Junge ist, der einfach darüber hinweg gesehen hat, dass ich ein Fosterkind bin. Aus irgendeinem Grund ist das ihm völlig egal. Danach kamen noch Mason und Luke, die auch so denken. Aber Nate war nun mal der Erste.

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