72. Kapitel | Grenzen einhalten

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In der Schule halte ich extra Ausschau nach Mason oder Chloe, doch ich kann beide nirgends sehen. Ich frage mich ob ich mir vielleicht doch Sorgen machen sollte wegen Nate. Er hat doch nichts schlimmes angestellt, oder? Ich meine, er hat gesagt dass er sie am Leben lassen wird. Er wird sich ja wohl daran gehalten haben. Okay, Hailey, jetzt übertreibst du wirklich. Als ob Nate in der Lage wäre jemanden umzubringen. Aber wenn er sie nicht umgebracht hat, warum sagt er mir dann nicht, was er gestern gemacht hat?

Ich starre den Hinterkopf meines Lehrers an, als plötzlich ein Zettel vor mir landet. Automatisch sehe ich zu Luke rüber, doch ich denke der ist auf seinem Platz eingeschlafen. Also muss das von Reena sein. Sie bestätigt mir das auch indem sie mich ungeduldig anstarrt. Ich falte den Zettel auseinander und lese was drauf steht.

"Seth will mich seinen Eltern vorstellen!!!!! Ich hab so Schiss!!"

Aww, ist das erste, das ich mir denke. Das ist wirklich süß. Ich sehe zu Reena rüber und lächele während sie einen verzweifelten Ausdruck in ihrem Gesicht hat. Ach, die Arme macht sich wirklich Gedanken. Das ist ja noch süßer.

"Er muss dich wirklich gern haben ;)"

Ich falte den Zettel wieder zusammen und werfe ihn ihr rüber. Ich beobachte wie sie ihn auffaltet und liest. Ihre Mundwinkel ziehen sich zu einem schüchternen Lächeln zusammen. Ich freu mich wirklich für Reena. Sie hat jemand tollen verdient und soweit läuft es mit Seth ziemlich gut. Auch wenn wir uns jetzt weniger sehen, weil sie mit ihm zusammen ist. Das ist in Ordnung. Nicht jeder kann das Glück haben mit seinem Freund im selben Haus zu wohnen.
Wir schreiben uns noch Zettelchen, doch das eigentliche Gespräch findet erst in der Pause statt.

"Was ist wenn sie mich nicht mögen?", frägt Reena als wir mit Luke an unserer Seite auf den Schulhof gehen.

"Ich bitte dich, Reena. Es gibt nichts an dir, das man nicht mögen könnte.", antworte ich grinsend und stoße ihr leicht in die Seite.

"Das musst du sagen. Du bist meine Freundin.", gibt Reena belustigt zurück.

"Da muss ich ihr Recht geben, Hailey. Das musst du sagen. Ich zum Beispiel muss das nicht sagen. Also meine liebe Maureen..", sagt Luke und legt seinen Arm um Reena. "Du bist nicht gerade die Schwiegertochter, die man sich wünscht. Also sei alles andere als du selbst."

Luke grinst sie breit an während Reena ihm böse Blicke zu wirft und ihn von sich schubst. Ich muss zwar lachen, doch sage trotzdem, dass sie nicht auf Luke hören soll. Ja, Reena ist eine ziemlich wilde, hat viel um die Ohren und nimmt sich keinen Blatt vor den Mund aber trotzdem ist sie einfach total herzenslieb.

Wir gehen gemeinsam an unseren Tisch, an dem Seth und Nate bereits sitzen. Ich setze mich neben Nate, doch behalte meinen Abstand, denn Seth und Reena wissen immer noch nichts über uns und im Moment will ich das auch dabei belassen. Die acht Tage bis zu meinem Geburtstag werden wir aushalten müssen.

"Also Hailey..", fängt Luke an und legt seine Hände auf den Tisch. "Ich plane etwas großes für deinen Geburtstag. Ich dachte an eine Party im-"

"Bitte nicht.", unterbreche ich ihn gleich. "Ich will keine Party."

"Jetzt hör es dir erst mal an. Ich dachte an eine Party in einem Bus. Es gibt ja diese Partybusse. Da passen sowieso nicht so viele Leute rein. Nur wir. Das wird der Hammer." Luke grinst zufrieden und sieht mich begeistert an.

"Ich weiß nicht..", sage ich. Wenn es wirklich nur wir sind, dann könnte ich es mir vorstellen aber dann wiederum bin ich einfach kein Party Mensch.

"Ich war schon mal in so einem Partybus. Da ist sogar eine Stange drin.", meint Seth und grinst frech in Nate's Richtung, als würde er eine Bestätigung von ihm erwarten. Zu meiner Überraschung grinst Nate zurück. Kerle eben.

| Fost & Found | {abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt