78. Kapitel | Wie früher, nur besser

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Leah hält den Wagen direkt vor meiner Wohnung an. Es ist eine eher ruhige Gegend, deswegen findet sie auch gleich einen Parkplatz.

"Also, bevor du rausspringst, ich habe das mit der Party total ernst gemeint.", sagt sie sobald sie den Motor ausschaltet. Ich lächele.

"Okay, dann machen wir sie.", antworte ich ihr schulterzuckend. Ich bin im Moment so glücklich, dass ich nicht ein mal etwas gegen eine Party habe. Leah hebt skeptisch die Augenbrauen und sieht mich so an als hätte sie sich verhört. Ich muss grinsen. "Aber dir steht die ganze Planung zu. Ich hab nämlich keine Ahnung von sowas.", füge ich noch hinzu.

Jetzt leuchtet ihr Gesicht. Sie merkt wohl, dass ich es ernst meine. Sie fängt an euphorisch in die Hände zu klatschen. "Ja! Das wird super. Ich hab jetzt schon so viele Ideen.", gibt sie strahlend von sich.

"Das kann ich mir gut vorstellen." Ich umarme sie und wünsche ihr noch eine gute Nacht. Wir verabschieden uns und dann steige ich endlich aus. Als ich zur Tür gehe, winke ich ihr nochmal zu und erst dann fährt sie wieder weg.

Meine Wohnung ist im zweiten Stockwerk, weswegen ich den Aufzug nicht zu benutzen brauche. Ich steige die Treppen hoch und bin mit den Gedanken wieder bei Nate. Mein Herz schlägt ein Tick schneller und je näher ich meiner Haustür komme, desto nervöser werde ich. Die Wohnung steht doch noch leer, was kann er schon großartiges getan haben?

Langsam sperre ich die Haustür auf und trete ein. Aus irgend einem Grund gehe ich direkt ins Wohnzimmer. Im Gegensatz zu vorhin, werde ich hier nicht mit einem 'Happy Birthday' Rufen überrascht. Aber überrascht bin ich trotzdem.

Der Raum ist leer. Außer der veralteten Couch, die die vorherigen Mieter hiergelassen haben, ist hier nichts. Doch was mich überrascht ist, dass Nate auf der Couch liegt und schläft. Der Arme muss wohl so lange auf mich gewartet haben, dass er eingeschlafen ist. Ich gehe zu ihm an die Couch und knie mich vor seinem Gesicht hin, damit ich es direkt vor Augen habe. Er sieht so friedlich aus. Wie ein Engel. Ein sehr gut aussehender Engel. Meine Lippen formen sich automatisch zu einem Lächeln, wenn ich ihn mir so ansehe. Ich könnte ihn wirklich stundenlang anschauen. Nicht nur weil er so schön ist, sondern weil er für mich einfach so viel Liebe ausstrahlt.

Ich lege meine Hand auf seine Wange und streichele sanft drüber. Er rührt sich nicht. Ob er es überhaupt in seinem Schlaf merkt? Ich gehe einen Schritt weiter und beuge mich zu ihm vor. Zärtlich drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange. Diesmal rührt er sich. Ich lächele ihn an, als sie langsam seine Augen öffnen. Zunächst sind sie sehr klein, doch dann erkennt er mich und fängt auch an zu lächeln.

"Hey...", flüstere ich ihm zu.

"Das hat aber gedauert.", meint er, doch verliert sein Lächeln dabei nicht.

"Ich weiß.", sage ich schuldbewusst und senke die Schultern. "Tut mir Leid."

Er holt tief Luft und steht dann auf. Ich stehe mit ihm auf. Er lächelt mich an, nimmt mein Gesicht in seine Hände und sagt: "Jetzt bist du ja da." Und küsst mich dann. Ich erwidere glücklich, und auch ein wenig erleichtert, da ich ihn wirklich warten lassen hab.

Nach mehreren Sekunden Herzrattern, löse ich mich wieder von ihm und frage ihn: "Was machst du überhaupt hier?"

Er zuckt mit den Schultern. "Ich wollte mit dir alleine sein."

"Hier?" Ich sehe mich skeptisch in dem leeren und kalten Raum um. Also im Moment gibt es romantischere Orte.

"Auch, ja."

"Wo noch?"

"Das siehst du schon noch.", meint Nate. Er nimmt meine Hand und zieht mich mit sich runter auf die Couch. Seinen Arm legt er um meine Schulter und meinen bringt er um seinen Körper, so dass ich ihn umarme. Ich lasse ihn einfach machen. Gegen kuscheln auf der Couch habe ich nämlich nichts einzuwenden. Zufrieden schmiege ich mich näher an ihn.

| Fost & Found | {abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt