Ich darf die alte, depressive Hailey nicht zurückholen. Allein um Nate's Willen, darf ich das nicht tun.
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Als ich Freitag Morgen aufstehe und mich für die Schule fertig mache, entscheide ich mich die ganze Sache zu vergessen, oder zumindest zu unterdrücken. Der Auslöser für den plötzlichen Sinneswandel ist im Zimmer schräg gegenüber meinem. Es ist nicht so, dass ich jetzt nur noch aus Hoffnung und Glück bestehe, aber ich will mich auch nicht verkriechen und mich selbst bemitleiden, wie ich es bis jetzt gemacht habe. Und wenn wir schon mal das Thema ansprechen. Ich werde auch nicht sauer auf Emma sein, weil sie mir das vorgeworfen hat. Und auch alles andere, das sie gesagt hat. Auch das wede ich vergessen, oder zumindest unterdrücken.
Heute fährt uns Nate zur Schule, da Olivia anscheinend noch geschlafen hat, was mich sehr überrascht hat, denn sie ist immer als Erste wach. Mir fällt ein, dass sie meinen Ausraster gestern mitbekommen hat und ich fühle mich umgehend schlecht, weil ich so hart geredet habe.
Ich habe es bis jetzt erfolgreich geschafft nicht in die gestrigen Gedanken zu verfallen, aber dennoch ist meine Laune nicht gerade die Beste. Aber als wir auf dem Parkplatz der Schule ankommen und ich Luke an seinem Auto stehen sehe, muss ich wenigstens nicht an meine schlechte Laune denken und kann ihm zur Begrüßung zulächeln. Er lächelt zurück und kommt auf uns zu.
"Hey, Hailey. Wieder zurück?" Luke steht inzwischen direkt vor uns. Für einen Moment stelle ich mir die Frage, ob er lebensmüde ist. Schließlich ist links von mir seine Exfreundin, mit der er per SMS Schluss gemacht hat, und rechts von mir steht der Bruder von dieser Exfreundin und beide haben mir ausdrücklich gesagt, mich vor Luke in Acht zu nehmen. Und jetzt steht er vor mir und führt ganz normal Konversation? Ich sollte wahrscheinlich nicht darüber schmunzeln, aber ich kann nicht anders.
"Ja. Mir gehts besser.", antworte ich dem Blondkopft vor mir. Ich merke wie Leah genervt die Augen rollt und Nate Luke böse Blicke zu wirft.
Auch Luke merkt die Blicke von den beiden, als er sich dann amüsiert wieder zu mir wendet. "Naja, ich denke, wir reden ein ander mal.", sagt er.
"Gute Idee.", nicke ich ihm zu. Er zwinkert mir kurz zu und dann dreht er sich auch schon um und geht in die Schule. Sobald er weg ist, fangen auch wir an zu gehen.
"Ihr scheint euch wirklich gut zu verstehen.", höre ich Leah neben mir murmeln. Ich werfe ihr einen kurzen Blick zu. Sie sieht etwas benommen auf den Boden, tut so als hätte sie gar nichts gesagt.
"Ehrlich gesagt, ja. Ich meine sogar zu behaupten, dass er kein Arschloch ist.", sage ich und ernte gleich ein spöttisches Lachen von Nate.
"Glaub mir, er ist und bleibt ein Arschloch, Hailey."
"Da muss ich meinem Bruder zustimmen. Und das mach ich sonst nie.", sagt Leah. Ich schüttele nur den Kopf, denn es macht wenig Sinn zu versuchen sie davon zu überreden, dass Luke eigentlich ganz in Ordnung ist. Sie haben schon ihr eigenes Bild von ihm im Kopf.
Wir gehen in die Schule und trennen uns gleich von Nate. Während er zu seinen Freunden geht, gehen Leah und ich zuerst an ihren Spint und dann an meinen.
"Hailey!!!" Ich werde stürmisch von hinten umarmt und zucke dabei sogar etwas zusammen. Rote Haare fallen über meine Schulter, als würden sie mich auch umarmen.
Lächelnd drehe ich mich zu Reena, so dass sie sich von mir löst, und sage: "Hey, Reena."
"Gehts dir besser?", frägt sie mich mit einem strahlenden Lächeln. Plötzlich fällt mir auf, wie hübsch Reena heute aussieht. Ich meine, sie sieht immer hübsch aus aber heute ist irgendetwas anders. Vielleicht ist es wegen diesem Dauergrinsen, das sie trägt.
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| Fost & Found | {abgeschlossen}
Teen FictionHailey Frey ist ein Foster Kind und kommt nach ihrem Klinikaufenthalt in ihre siebte Familie, den Anderson's. Als würde es nicht reichen, dass sie sich schwer tut der Familie anzupassen, flirtet auch noch ihr Foster Bruder Nate mit ihr und bringt si...