70. Kapitel | Wenn Gefühle verrückt spielen

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Nate wird immer ungeduldiger, man sieht es in seinem Blick. Er wartet auf eine Antwort. Und besorgt sieht er auch noch aus. Ich sollte endlich was sagen. Einfach nur um es hinter mich gebracht zu haben. Irgendwann kann ich es selber nicht mehr aushalten und spucke es aus.

"Wir können nicht zusammen sein.", sage ich nachdem ich tief Luft geholt und einen langen Seufzer raus gelassen habe. Für einen Moment tut sich nichts in Nate's Gesicht. Er starrt mich genau so ungeduldig an wie vorher. Doch dann zieht er verwirrt die Augenbrauen zusammen.

"Hä?", ist alles, das er in dem Moment sagt. Ja, was habe ich auch anderes erwartet? Natürlich wird er nicht gleich verstehen warum ich sowas sage.

"Wir können nicht zusammen sein.", wiederhole ich mich.

"Ich hab dich gehört Hailey.", sagt Nate und klingt jetzt etwas aufgebrachter. Er macht einen Schritt zurück und sieht mich immer noch verständnislos an. "Was zum Teufel soll das aber heißen? Warum nicht?"

Ich glaube zu meinen, dass ein Hauch Wut in Nate's Blick zu sehen ist. Oh man, wie erkläre ich ihm das am besten? Alles in mir fordert mich dazu auf ihm einfach die ganze Wahrheit zu sagen. Ich meine, ich kann Nate vertrauen. Er wird eine Lösung dafür finden. Er findet immer eine Lösung wenn es um unsere Beziehung geht. Er setzt sich immer dafür ein, dass sie hält. Dann kann ich doch nicht alles wegschmeißen, nur weil diese Tussi das von mir verlangt? Nein, das kann ich Nate nicht antun.

"Chloe.", seufze ich. "Sie ist heute zu mir in den Umkleideraum gekommen und hat damit gedroht, dass sie Mason von uns erzählen wird."

Jetzt ist es raus und ich muss sagen, ich fühle mich gleich ein ganzes Stück besser. Auch wenn eine gewisse Stimme in mir sagt, dass das ein Fehler sein könnte, da nun Mason wirklich davon erfahren wird. Und ich habe noch keine Ahnung wie ich damit umgehen soll.

"Du willst mich verarschen, oder?", frägt Nate verständnislos. Sein Gesichtsausdruck hat sich in den letzten Minuten um die vier mal geändert. Aber jetzt bleibt er bei wütend.

Ich schüttele den Kopf und sage mit gesenktem Blick: "Sie meinte, es macht ihr nichts aus wenn man von ihrem Geheimnis erfährt. Sie hat gesagt, dass sie es erst Mason und dann der ganzen Schule erzählen wird.. außer ich trenne mich von dir."

"Und das willst du jetzt machen? Du willst auf sie hören?"

Sofort hebe ich wieder den Blick. Nate sieht mich sauer und verständnislos zugleich an. Ich mag es nicht wenn er mich so ansieht, deswegen sage ich schnell: "Nein. Nein, das will ich nicht. Sonst würde ich es dir gar nicht erzählen.. aber ich hab Angst, dass sie wirklich tut was sie gesagt hat."

Er sieht mich mehrere Sekunden regungslos an, bevor er sich dann wütend durch die Haare fährt. "Komm her.", sagt er und zieht mich in eine enge Umarmung. Ich lasse es zu und drücke ihn fest. "Du hast mir grad einen riesen Schrecken eingejagt."

"Warum?", frage ich zurück.

"Ich dachte, du würdest wirklich auf sie hören."

"Naja..", sage ich unsicher. "Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt aber alles in mir hat dagegen gesprochen."

"Gut so.", sagt Nate und drückt mich wieder von sich. Er legt seine Hände an meine Schultern und sieht mir tief in die Augen. "Keiner außer uns soll die Macht haben uns zu trennen."

"Du hast Recht. Tut mir Leid.. ich.. ich hatte nur Panik. Sie wird es allen erzählen.", sage ich verzweifelt. Nate schüttelt den Kopf.

"Wird sie nicht. Sie blufft nur, glaub mir.", versucht er mich zu beruhigen.

"Woher weißt du das so genau?"

"Glaub mir. Sie will ganz sicher nicht, dass die ganze Schule weiß, dass ihre Mum ihren Dad betrügt. Denn somit würde der Country Club davon erfahren und somit dann auch ihr Dad und dann würden sich ihre Eltern scheiden lassen und das will sie bestimmt nicht.", erklärt Nate.

| Fost & Found | {abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt