| Fost & Found | {abgeschlossen}

17. Kapitel | Anmachen und Nachhilfe

Der Dienstag verlief ganz normal und schnell. Reena, Leah und ich waren eher unter uns als mit den Cheerleadern zusammen. In der großen Pause baten sie mich darum, nochmal alles über mein Date zu erzählen.

"Das hab ich doch schon gefühlte 67 Mal." ,sage ich etwas genervt aber bin dennoch amüsiert, dass sie sich so sehr damit beschäftigen. Ist schon witzig wie dieses Thema das wichtigste in ihrem Leben ist. Aber soll es ruhig sein. Das ist immer noch besser als täglich daran zu denken wie es eigentlich mit deiner Zukunft aussieht, die mal ganz nebenbei bemerkt von anderen bestimmt wird.

"Ja und ich wiederhole meine Meinung nochmal. Mason ist super süß und ihr müsst euch unbedingt nochmal treffen." ,sagt Reena strahlend und fährt sich durch die Haare. Dazu kann ich nur lächelnd den Kopf schütteln. Reena und Leah reden noch ein bisschen darüber wie gut Mason und ich zusammen passen würden und wie toll er doch ist. Während dessen zupfe ich die Grashalme ab, da wir auf der Wiese sitzen und schaue um mich. Es ist mir schon vorher aufgefallen, dass hier die Schüler in Cliquen verteilt sind. An unserem sonst üblichen Stammtisch sitzen die Cheerleader, die auch niemand anderen bei sich sitzen lassen. Nicht weit von ihnen sitzen die Goth, deren Lieblingsfarbe ganz offensichtlich schwarz ist. Ich schaue weiter und entdecke an einem Baum die Skater und mindestens drei von ihnen haben ihr Skateboard in der Hand. Eigentlich mag ich es nicht, die Leute in Kategorien zu stecken und sie somit abzustempeln und das mach ich auch nicht. Hier ist es aber ganz anders. Sowas hatte ich an den anderen Schulen nicht. Diese Schule ist wie die in Girls Club mit Lindsay Lohan. Ja auch als Fosterkind hat man den Film gesehen.

Während ich weiter über die Köpfe meiner Mitschüler schaue, fällt mein Blick auf einen ganz bestimmten Schüler. Besser gesagt auf zwei. Nate steht zwar bei seinen Freunden aber er hat ihnen den Rücken zugedreht und redet mit einem blonden Mädchen. Und das blonde Mädchen ist niemand anderes als Chloe. Sie strahlt ein zuckersüßes Lächelnd aus, von dem man - meiner Meinung nach - bemerkt, dass er gespielt ist und legt ihr Hand auf Nate's Arm. Nate dagegen schaut sie einfach nur an während sie irgendwas erzählt. Vielleicht hört er ihr auch gespannt zu. Ich kann das von der Ferne nicht beurteilen. Dann fällt mir ein, was Chloe gestern zu mir gesagt hat. Sie will Nate für sich und jetzt macht sie sich an ihn ran. Wie sie über seinen Arm streichelt und ihn anlächelt, als wäre sie ein Unschuldslamm. Man, sie regt mich echt auf. Sie ist so eine-

Stop Hailey.

Warum ärgerst du dich? Es kann dir doch egal sein, was die zwei machen. Sie können tun und lassen was sie wollen. Chloe muss dich nicht um Erlaubnis fragen, wie Mason Nate. Ich wünschte aber das würde sie denn dann würde ich ihr sagen, dass sie... ja, was würde ich sagen? Lass die Finger von ihm? Wie kommt denn das rüber? Als wäre ich eine eifersüchtige Exfreundin. Seine Exfreundin bin ich ja schon mal nicht. Davon hat er zu genüge. Und eifersüchtig? Nein. Nein, das wird es auch nicht sein. Ich mag Chloe einfach nicht und Nate schon, der ist in Ordnung und die zwei passen einfach nicht zusammen. Ja. Das ist es. Warum habe ich gerade das Gefühl, dass ich mich selber verarsche?

"Läuft da was?" ,höre ich Reena neben mir plötzlich fragen. Ich folge ihrem Blick, doch lande wieder auf den selben zwei Personen wie vorher. Aus den Augenwinkeln kann ich noch erkennen, wie Leah die Augen verdreht.

"Das hätte Chloe gerne. Könnt ihr euch vorstellen, sie ist zu mir gekommen und hat gefragt ob ich was dagegen hätte, wenn sie mit Nate zusammen kommt." ,erzählt Leah.

"Was hast du gesagt?" ,frage ich aus Neugier. Ich weiß ja, dass Leah ein riesen Fan von Chloe ist - wobei der Grund dafür mir immer noch unbekannt ist - aber ich denke nicht, dass sie sie mit ihrem Bruder zusammen sehen will... oder?

"Keine Ahnung." ,gibt Leah schulterzuckend zurück, "Ich mein, sie wird sich so oder so an ihn ranschmeißen also hab ich gesagt, dass es mir egal ist. Meine Worte werden sie da nicht stoppen." Ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, scheint es ihr auch wirklich egal zu sein.