Lisa Pov
"Hier haben wir uns damals kennengelernt" gab Basti zu. Ich nickte nur glücklich und schaute lächelnd in den Kinderwagen. Ashley ist seit zwei Monaten unser kleiner Sonnenschein. Seit dem ich wieder wach geworden bin, sind es knapp fünf Jahre her. Die Ärzte meinten, dass Ashley ein kleines Wunder ist. Das ist sie auch. Unser kleines, süßes und zärtliches Geheimnis.
Wir sind gerade auf dem Weg zum Dom, da wir uns mit Soso und Palle treffen wollten. Einige Minuten später waren wir auch schon angekommen. "Hej" sagte ich als ich erst Soso, dann Palle und Fiona umarmt hatte. Sie ist mittlerweile neun Jahre alt. Ich hoffe, dass Ashley eines Tages genau so stark wie sie wird. "Alles gut?" riss mich Soso aus meinen Gedanken. "Ja klar!" lächelte ich sie an. Da Fiona Palle überredet hatte, gingen wir auf einen Spielplatz. Dort setzte ich mich mit Basti auf eine Bank und nahm Ashley aus dem Wagen heraus. Sie hat die Augen und die Nase von Basti, die Haare von uns beiden und den Mund von mir. Ich könnte mich niemals an ihr satt-sehen. Die kleine grinste uns an. Sie ist einfach genau so ein Sonnenschein wie Basti, der sie mir gerade aus dem Arm nimmt. "Schob echt krass, was alles in den letzten zwölf einhalb Jahren passiert ist, oder?" stellte ich die Frage in die Stille hinein. "Ja. Ich hätte nie damit gerechnet, Zeit mit so wundervollen Menschen zu verbringen. Ich meine, unser Treffen war echt Zufall. Wer weiß, wo wir heute wären. Vielleicht hätten wir trotzdem zusammen gefunden. Vielleicht auch nicht. Aber ich bin froh, so wie es gekommen ist." erwiederte er und küsste mich kurz. Ich nickte ihn kurz an und spielte mit meinem Ehering umher. Geheiratet hatten wir vor knapp zwei einhalb Jahren. Im Februar. "Ich liebe dich." sagten wir fast zeitgleich.
Ich lächelte ihn an. Er macht mich so glücklich. "Komm mit!" forderte mich Fiona auf und zog an meiner Hand. Ich stand auf und lief ihr hinterher. Sie wollte schaukeln. "Höher! Höher!" schrie sie. Ich lachte nur und schrie kurz auf, weil mir jemand von hinten an die Taille fasste. "Du bist mies!" rief ich, als ich mich umdrehte und Basti umarmte. Ich küsste ihn kurz, würde aber durch Ashley unterbrochen. Ich stöhnte kurz auf. "Lass gut sein, ich mach schon!" rief Soso mir zu. "Danke!" erwiederten Basti und ich zeitgleich. "Du bist das beste, zusammen mit Ashley, was mir je passiert ist. Danke für alles." flüsterte ich in unsere Umarmung herein. Er lächelte nur und strich mir kurz durch meine Haare. Er nickte nur.
Eine halbe Stunde später gingen wir wieder nach Hause, da unsere kleine ins Bett musste. Basti kochte uns zum Abend hin etwas zu Essen. "Wie würde es für dich klingen, wenn wir drei mal Urlaub machen?" schlug mir Basti beim essen vor. "Ja, das wäre echt mal wieder schön. Nur, Ashley ist noch klein, schreit Nachts manchmal, fliegen wäre vielleicht auch nicht optimal und wir müssten wegen der Firma erreichbar sein. Du weißt ja nie, was die in unserer Abwesenheit machen." gab ich zu bedenken. "Wir könnten ja irgendwo nach Norddeutschland. Ostsee oder Nordsee. Dahin könnten wir auch mit dem Zug oder mit dem Auto fahren. Und erreichbar sind wir auch. Und wir könnten uns ja ein Haus mieten." gab er wieder. "Lass' mich eine Nacht drüber schlafen. Okay?" "Okay."
Im Herbst war es denn soweit. Die Häuser waren günstig, weil es ja nicht mehr Saison ist und wir sind dicht an der Ostsee. Wir hatten auch drauf geachtet, dass es ein Kinderzimmer gibt, und dass es einen großen Garten gibt. Ashley krabbelt mittlerweile und will immer wieder versuchen zu gehen. Es klappt noch nicht, aber sie ist ja erst fünf Monate. Sie brabbelt auch schon fleißig vor sich hin. Die Fahrt dorthin war lang und anstrengend, aber es hätte sich gelohnt. Es ist perfekt hier. Meine Augen funkelten fadt durchgängig, da hier oben meine Heimatregion ist. Als ich klein war, waren wir oft hier. Mir lief bei den Erinnerungen an meine Kindheit eine Träne die Wange herunter, die ich schnell wegwischte. "Hej. Was ist los?" fragte Basti mich. "Alles gut. Ich hab mich nur an meine Kindheit erinnert. Ich bin in dieser Region aufgewachsen und wir waren halt damals oft an der Ostsee und es war einfach immer toll. Das hat mir all' die Jahre so sehr gefehlt, Basti." redete ich vor mich hin. "Tschuldigung. Das musste grade raus." gab ich von mir. Er lächelte mich an. Ashley zog sich gerade an meinem Bein hoch. Ich nahm sie auf den Arm. "Na du?" fragte ich sie und stuppste auf ihre Nase. "Ma-ma!" gab sie von sich. Das Lächeln was auf meinem Gesicht war, breitete sich sehr aus. Ich umarmte sie einfach nur und küsste sie auf ihre Haare. Sie macht mich so glücklich. Basti umarmte uns beide. "Ich liebe euch." flüsterte er und küsste Ashley auf die Stirn und mich auf meinen Mund. Wow. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und stellte mir vor, wie wir beide aussehen, wenn wir alt und schrumplig sind. "Weißt du Basti, woran man wahre Liebe erkennt?" fragte ich ihn. Er verneinte es. "Meine Deutschlehrerin, Frau Röder, die ich in der siebten Klasse hatte, sagte mal " Wahre Liebe erkennt man, wenn man sich vorstellt wie man aussieht wenn man alt und schrumplig ist." und das hatte ich gerade. Sebastian Meier, du bist meine wahre große Liebe."---------
Wow. Da ist es. Das letzte Kapitel. Ich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Die Danksagung kommt am 31.10. Also Samstag. Ich bitte euch, die noch zu lesen. Schreibt bitte einen Kommentar hier drunter. Es würde mir viel bedeuten.
-Xoxo,Lisa