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Hey, ein weiteres Kapitel, hoffe es gefällt euch! :)

Astoria fühlte sich klein und unbrauchbar. Sie hatte zuerst nur Schmerz und Enttäuschung empfunden. Zum einen, dass Draco ihr vor Augen geführt hatte, dass sie ihr Leben nicht selbst in die Hand nehmen konnte und zum anderen hatte sie heimlich gehofft doch eine Beziehung mit ihm, natürlich nicht im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Art Freundschaft aufbauen zu können.

Auch war sie wütend darüber, dass er so etwas überhaupt sagen konnte, sie hatte immer erwartet er wäre ... wie sie? Das er auch nur das tut, was seine Eltern verlangen, aber da schien sie sich getäuscht zu haben und das ärgerte sie am meisten.

Es war jetzt zwei Tage her, dass sie an ihren Eltern vorbei ihn ihr Zimmer gestürmt war und nur zum Essen und um das Bad aufzusuchen ihr Zimmer verließ. Merkwürdiger Weise ließen ihre Eltern sie in Ruhe. Sie hatte den starken Verdacht, das Narzissa ihre Hände im Spiel hatte.

Astoria las gerade die letzten Seiten des Buches, wobei es ihr schwer viel sich darauf zu konzentrieren, da Draco das Buch ebenfalls in der Hand gehalten hatte, als es plötzlich am Fenster klopfte. Eine kleine Eule saß da und hatte einen Brief im Schnabel. Astoria öffnete das Fenster, gab dem Vogel ein Eulenkeks und nahm ihm anschließend den Umschlag ab. Der Brief trug keinen Absender und auch kein offizielles Siegel. Astoria öffnete ihn und sah sofort das er nur wenige Zeilen enthielt. Sie setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl und begann zu lesen:

Heute Abend, 22 Uhr im Schlosspark. Drittes Gebüsch rechts, zweite Bank.

Draco.

Wie konnte er nach all dem was er ihr an den Kopf geworfen hatten, sie auch noch herumkommandieren? Wie konnte er die Unverfrorenheit haben, ihr überhaupt zu schreiben? Aber leider wusste sie, dass sie ohnehin, egal wie sehr er sie momentan verletzt hatte, hingehen würde. Aus reiner Neugier. Sie überlegte nun, ob sie es mit ihren Eltern absprechen sollte oder auf eigene Faust handeln sollte. Da der Brief nicht so wirkte, als ob Draco etwas mit seinen Eltern abgesprochen hatte, entschied sie sich für Letzteres.

Sie stieg tatsächlich um 21.45 Uhr aus ihrem Fenster, samt Kleid und Schuhen, was das klettern über die Regenrinne nicht erleichterte. Anschießen sprang sie auf das Dach eines Erkers und sogar ohne sich etwas zu brechen oder bemerkt zu werden, auf den Boden. So leise wie möglich lief sie im Schatten der Bäume zum Tor und kletterte hinüber. Hätte sie nur mal mehr Sport getrieben. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass ihre Eltern nichts merken würden. Sie aparierte und fand sich am Anfang eines großen Parks wieder. In der bereits angebrochenen Dunkelheit konnte sie die Umrisse der Bäume und Büsche nur erahnen.

Ihr Herz schlug immer schneller, als sie mit dem zählen begann. Erster Gebüsch rechts, zweites, drittes. Erste Bank und da die zweite. Niemand war da. Sie setzte sich und wartete. Die Dunkelheit verschlang fast jegliche Umrisse. Da der Himmel wolkenverhangen war, bat nicht mal der Mond etwas Licht. Sie begann in ihrem dünnen Kleid, langsam zu frieren. Als sie gerade Anfing darüber nach zu denken, ob sie wieder gehen sollte und glaubte, dass Malfoy sie nur verarscht hatte, knackte es hinter ihr und sie fuhr erschrocken herum. Dort stand er, man hätte ihn glatt nicht erkannt, denn der schwarze Anzug war in der Dunkelheit kaum zuerkennen, nur seine Haare und die helle Haut schienen zu leuchten. "Musst du dich so anschleichen?", fragte sie zickig. "Entschuldige das ich so spät bin, dass raus schleichen hat nicht so geklappt wie geplant", überging er ihren Kommentar. Sie atmete einmal tief ein und aus und fragte etwas ruhiger: "Also, warum wolltest du mich sprechen?" Er erwiderte, nach einer kurzen Pause: "Ich wollte mich entschuldigen!" Sie sah ihm in die Augen und konnte mal wieder nicht ablesen, ob er das Gesagte auch so meinte. "Das hat letztens aber noch ganz anders gewirkt, du schienst dir ja ziemlich sicher zu sein mit dem was du gesagt hast!", sagte sie trotzig. So leicht würde sie es ihm nicht machen. "Ja, weil ... du erinnerst mich so stark an mich selbst als ich jünger war. Ich hab immer das getan was mein Vater wollte und hab nie meinen eigenen Kopf benutzt. Ich wollte mich von diesem Teil von mir lösen und dann kommst du und zeigst meinen Eltern und mir wieder wie das perfekte Kind zu sein hat!", erklärte er. "Ich bin nicht die perfekte Tochter, das war ich nie, werde ich auch nicht und will es nicht mal. Glaube ich", sagte Astoria und musste selbst überlegen, ob das wirklich so stimmte. Draco schien ebenfalls überrascht und schien zu zweifeln. Astoria sah dies und fragt: "Was?! Hast du echt gedacht ich hätte all das hier gewollt!? Dich zu heiraten? Ich hab mich lediglich damit abgefunden und es akzeptiert, genau wie du!" Draco nickte nur. Astoria nahm all ihren Mut zusammen und sprach weiter: "Weißt du, es würde alles leichter machen, wenn wir zusammen arbeiten würden, zumindest soweit es sich nicht vermeiden lässt!" Seine Miene verfinsterte sich und sprach herablassend zu ihr: "Astoria du bist noch ein Kind, es ist mir völlig egal was du denkst, ich werde alles weitere entscheiden und du hast dich damit abzufinden!" Astoria starrte ihn an. Jetzt konnte sie nicht mehr an sich halten und schrie ihn an: "Hör zu du aufgeblasener Iddiot, es ist mir egal ob es dir passt oder nicht, aber es geht hier auch um meine Zukunft und ich werde genauso mit entscheiden, also wenn du nicht ein Leben voller Schmerzen haben willst, solltest du mich in UNSERE Zukunftspläne besser mit einbinden!" Sie tobte vor Wut und zu ihrem erstaunen grinste Malfoy. "Was grinst du so du, Lackaffe!?", fuhr sie ihn an. "Solche Worte aus deinem Mund Greengrass?! Ich hab doch gewusst da steckt mehr in dir!", sagte er und musste sich ein Lachen verkneifen. "Hä?", fragte Astoria, die überhaupt nichts mehr verstand. "Ich hab über unser Gespräch mit meiner Mutter nach gedacht, ins besondere als du mich zusammen gestaucht hast. Ich hatte immer gedacht, du lässt alles mit dir machen, aber das hast du gerade widerlegt. Ich muss sagen Greengrass es scheint mehr in dir zu stecken, als ich vermutet hatte!", sagte er und grinste immer breiter. Astoria verstand und wurde nur noch wütender. Er hatte sie provoziert um sie zu testen.

Sie wollte ihm am liebsten eine rein hauen, das Schlimmste war, dass sie ihn nun, noch weniger einschätzen konnte. Man konnte ihn nirgendwo hin einsortieren und das bereitete ihr Unwohlsein.

"Ich bin im übrigen auch dafür das wir zusammen arbeiten sollten", beendete er seine Rede. "Du bist echt ... scheiße!", sagte sie und er lachte auf. "Du findest also nicht das ich nur ein dummes, kleines Mädchen bin?", fragte sie nach einer Weile. "Doch, aber du scheinst doch deine eigenen Vorstellungen zu haben. Irgendwo ganz tief vergraben!", sagte er und sie lächelte leicht. Das erfüllte sie aus irgendeinem Grund mit Stolz."Wir sollten zurück, wenn das rein schleichen, sich nämlich als genauso schwierig erweist, wie das raus schleichen, werde ich noch etwas beschäftigt sein", sagte er. Astoria lachte und die beiden machten sich auf den Rückweg. Am Anfang des Parks angekommen sagte Draco: "Nun dann, gute Nacht Astoria. Unsere Ehe scheint ja doch relativ interessant zu werden!" Sie verdrehte die Augen und erwiderte mit einem kecken Grinsen: "Ja gute Nacht und ja, das verspreche ich dir, Draco."




Es gibt kein Schwarz und Weiß ... nur GrautöneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt