2.

640 42 20
                                    



So, da ich momentan so gut vorankomme ist hier das nächste Kapitel. Ich würde mich sehr über Reviews freuen! :) Viel Spaß !

Es war still. Das Wetter, das Haus, Astoria, Alles. Die schweren Vorhänge zu gezogen. Es schien als hätte jemand die Zeit angehalten und den Moment eingefroren, sowie Astoria die auf dem Bett lag und sich nicht rührte, die Augen geschlossen. Sie wirkte auf dem riesigen Himmelbett, klein und verloren. Gestern Abend hatte sie sich nicht die Mühe gemacht ihr Kleid in den großen Schrank zu hängen. Die auf dem Boden liegenden Sachen wirkten fremd in dem sonst so ordentlichen Zimmer. Sie hatte die dünnen Arme um sich geschlungen und froh, sie trug nur ein dünnes Nachthemd und von dem Feuer im Kamin, war nur noch ein Haufen Asche über. Hätte sie nicht geatmet, hätte man sie auch für tot halten können. Doch so still es auch um sie herum war, desto so lauter war der Sturm der in ihr tobte. Sie wollte schreien, weinen und alles um sich herum kurz und klein schlagen, doch das ging natürlich nicht. Gefühle ließ man nicht raus, auch wenn sie einen zerfressen. Das war ihr von klein auf eingetrichtert worden.

Also tat sie das Einzige wo sie zumindest ansatzweise ihr Gefühle raus lassen konnte. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch, nahm ein Pergament und eine Feder und begann ein Gedicht zu schreiben, ein Neues. Eigentlich merkwürdig, es waren immer diese Momente in denen sie keinen klaren Gedanken fassen konnte, in denen sie etwas zu Papier brachte. Ob es gut war oder nicht wusste sie nicht und es war ihr auch gleichgültig, niemand hatte sie bisher gesehen. Es war für sie die einzige Art sich von ihren Gefühlen zu lösen.

> Immer und nie :

Immer gehorcht.

Immer gewillt.

Nie widersprochen.

Nie gestillt.

Immer gehofft.

Immer gefügt.

Nie gebrochen.

Nie gefühlt. <

Nachdem sie die paar Wörter nieder geschrieben hatte und das Gedicht zu den anderen in ein alte Holztruhe unter ihrem Bett gestellt hatte, fühlte sie sich etwas besser. Jetzt wo sie etwas klarer bei Gedanken war, fragte sie sich wie Draco Malfoy wohl darüber dachte. Sie kannte ihn nur flüchtig, aus der Schule und von ihrer Schwester, jedoch wusste auch sie von seinen Machenschaften als Todesser, den Erniedrigungen Anderer und den vielen Affären der letzten Jahre. Ihm musste doch auch klar sein, dass diese Ehe auch für ihn Einschränkungen bringen würde. Wobei andererseits  war er zwei Jahre älter als sie und hatte somit zwei Jahre mehr Freiheit genossen. Ein anderer Gedanke schoss ihr in den Kopf, über kurz oder lang würde sie mit ihm schlafen müssen. Nun er sah nicht schlecht aus, auch wenn sie ihn nur auf Fotos oder von weitem gesehen hatte, doch sein Charakter, zumindest nachdem was man hörte, war so abstoßend, dass auch gutes Aussehen diese Vorstellung nicht erleichtern würde. Vermutlich würde es sowieso nur bei ein paar Mal bleiben, bis sie ihren Erben hatten, ansonsten würde er sich vermutlich weiterhin mit Affären bei Laune halten. Was ihr nur zu Recht war.

Sie hatte immer gehofft, dass sie irgendwann Glück haben könnte, dass das Schicksal es einmal gut mit ihr meinen könnte und ihr einen netten und gutherzigen Menschen ins Leben bringen würde, stattdessen bekam sie einen weitere oberflächlich Person, mit falschen Werten und Vorstellungen, von denen sie doch schon so viele kannte.

Es klopfte an ihrer Tür. Astoria richtete schnell ihr Nachthemd, zog einen Morgenmantel drüber, räumte die herumliegenden Sachen in den Schrank und zog die Vorhänge auf, so das sie geblendet von der Morgensonne, gegen den Bettpfosten stieß, einen Aufschrei unterdrückend. Anschließend setzte sie sich gerade auf ihr Bett und strich die Bettdecke glatt, bevor sie die Person herein rief. Es war ihr Vater. "Darf ich stören?", fragte er durch einen Spalt in der schweren Eichentür. Es war untypisch das er fragte, wobei es eigentlich merkwürdiger hätte gewesen sollte, das Astoria sich nicht erinnern konnte, wann er zu Letzt ihr Zimmer betreten hatte. "Sicher", entgegnete sie unsicher und rutschte etwas zur Seite, sodass ihr Vater sich neben ihr nieder ließ. "Astoria, ich weiß du hattest es nicht immer einfach, aber wir wollten dir mit dieser Ehe nur ein besseres Leben sichern, als du es normalerweise in unserer Schicht und deiner Position verdienst. Draco Malfoy ist ein attraktiver, kluger und erfolgreicher, junger Mann. Er hat vor einigen Wochen seine Ausbildung im Ministerium abgeschlossen und hat zuarbeiten begonnen, in der Leitung der Abteilung  für magische Unfälle und Katastrophen. Natürlich müsste er dies, bei dem Vermögen seiner Familie nicht einmal. Er kann dir alles bieten", endete Mr. Greengrass seine Rede. Nur keine Nähe, Wärme, oder Geborgenheit, dachte Astoria. Sie konnte nur nicken. Trotzdem glaubte sie ihrem Vater. Auf seine Art hatte er es gut gemeint. Er zeigt zumindest ab und an so etwas wie Interesse an ihr. "Vater, ich würde gerne in den Garten gehen, etwas spazieren, wenn das in Ordnung ist?", fragte sie nach einer Weile in die Stille hinein. "Sicher. Ach eins noch, die Malfoys werden nächste Woche zu Besuch kommen, um die Verträge endgültig zu unterschreiben und weiteres zu besprechen. Natürlich auch damit ihr beiden euch kennenlernt. Deine Schwester hat sich für einen Tag danach angekündigt", sagte er während sie gemeinsam die steinerne Treppe runtergingen. "In Ordnung", antwortete Astoria knapp und ging in die entgegengesetzte Richtung wie ihr Vater, raus in den Garten, wobei Park die bessere Bezeichnung war, denn der Garten ließ selbst das recht große Anwesen, eher klein wirken.  Es wirkte fremd in der sonst so flachen und unbebauten Landschaft. Astoria wandte den Blick von ihrem Zuhause ab und ging den langen Kiesweg entlang bis sie zu einer alten Eiche kam. Der ganze Garten war von alten Bäumen und Sträuchern durchzogen und wurde relativ in Ruhe gelassen. Das Grass war etwas zu hoch und einige Büsche ragten über die Bete hinaus. Sie mochte es hier, von hier aus konnte man das Haus nicht mehr sehen. Hier konnte man kurz glauben man wäre wirklich einfach in irgendeiner öffentlichen Parkanlage. Sie ließ sich nieder, lehnte den Kopf gegen den Stamm und schloss die Augen. Die Sonnenstrahlen brachen durch das dicke Blätterdach und warfen kleine Punkte auf ihr Gesicht. In einer Woche also. In einer Woche würde sie ihren zukünftigen Mann kennenlernen.

Es gibt kein Schwarz und Weiß ... nur GrautöneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt