So ein etwas längeres Kapitel! :)
Hoffe es gefällte es euch!
Für ein paar Sekunden empfand sie so etwas wie Zufriedenheit und konnte sich von allem lösen, doch als sie die Augen wieder auf machte, war es als ob der Wind ihr wieder alle Probleme um die Ohren fegen würde. Dennoch blieb eine Art innere Stärke zurück und Astoria fühlte sie ein wenig besser.
Als Astoria das Haus der Potters verließ, nicht ohne sich noch einmal bei Hermine bedankt zu haben, stand sie vor dem nächsten Problem, ihre und Malfoys Eltern.
Sie apparierte kurzer Hand zunächst zu ihren Eltern und ließ das Schauspiel über sich ergehen. Ihre Mutter heuchelte Freude und Stolz für sie, obwohl der Stolz natürlich nur dem Fortbestand des Familiennamen galt. Ihr Vater schien sich wirklich zu freuen. Sie lehnte einen Tee und somit weitere Gespräche ab und ging nach Hause.
Heute war Samstag und Draco war daheim, als sie das Haus betrat. Er kam schweigsam auf sie zu. "Wie geht es dir?", fragte er, jedoch sehr desinteressiert. "Alles in Ordnung. Hermine und meine Eltern wissen Bescheid. Wir sollten morgen zu deinen Eltern gehen und Harry und Ginny kriegen gerade ihr Kind, das heißt auch da müssen wir mal vorbei schauen und am Mittwoch treffe ich mich vermutlich mit Pansy, ob ich ihr es sage weiß ich noch nicht, generell wem wir es sagen weiß ich noch nicht und...", redete Astoria drauf los, als Draco sie schließlich unterbrach: "Beruhig dich! Denkst du nicht, das ist alles etwas viel? Und du scheinst alles schon zu planen ... Das heißt, wir behalten das Kind?" Sie überlegte. "Ich weiß, du bist nicht begeistert davon, ich auch nicht, aber ich will keine Mörderin sein", erklärte sie. "Ich auch nicht, aber ich weiß nicht was schlimmer ist? Ein Kind, das noch nicht existiert zu ermorden oder ein schrecklicher Vater zu werden und das Kind fürs Leben verderben", sagte er ruhig. "Du willst also kein Kind?", fragte sie und obwohl sie ihn verstand, tat es ihr weh, dass er kein Kind mit ihr wollte. "Ich weiß es nicht", sagte er ehrlich. "Ich geh etwas in die Bibliothek", sagte sie verletzt und kurz dachte sie, dass er noch etwas sagen wolle, doch er schwieg.
Am nächsten Morgen, hatten die beiden beschlossen zu Dracos Eltern zu gehen und so ging Astoria seit langem mal wieder den Pflasterstein Weg zum Anwesen der Malfoys lang. Das, was ihr früher unbehaglich vorkam, nahm sie gar nicht war. Auch dieses Gespräch verlief so, wie sie gedacht hatten. Narzissa und Mr. Malfoy freuten sich, wobei er besonders betonte, wie stolz er sei, dass nun das Erbe gesichert wäre und ihm auch die entstehende Freundschaft zwischen Harry und Astoria gefiel und man diese in der nächsten Generation ja fortführen könnte. Außerdem würde er sofort dem Tagespropheten Bescheid geben. Astoria war sein Gerede momentan vollkommen egal, also nickte sie nur und auch dieses Gespräch hatte sie hinter sich gebracht.
"Und jetzt?", wandte sich Draco heute das erste Mal an sie. "Ich will Ginny im Krankenhaus besuchen. Willst du mit?", fragte sie ohne ihm in die Augen zu schauen. Er nickte.
Die beiden fanden sich am Krankenhauseingang wieder, aus dem Astoria vor nicht all zu langer Zeit, selbst hinausgegangen war. Die beiden gingen schweigend neben einander her und wagten sich nicht einmal den anderen an zu sehen. Es war, als ob ein eisiger Wind wie eine Wand zwischen ihnen her trieb. Vor der Zimmertür angekommen, packte Draco sie am Arm und ließ sie, als hätte er einen Blitzstoß erhalten, wieder los. "Hat Granger ihnen davon erzählt?", fragte er. "Ich weiß nicht", sagte sie und öffnete die Tür.
Dort im Bett lag Ginny mit einem kleinen Baby in der Hand, man konnte nur das kleine Gesicht sehen, der Rest war in ein weißes Tuch gewickelt. Auf ihrer rechten Seite saß Harry und hielt ihre Hand. Neben ihm saßen Hermine und Ron. Sie blickte Hermine fragend an und diese schüttelte kaum merklich den Kopf. Auf der linken Bettseite saßen Ginnys Eltern und George Weasley, sie kannte ihm vom sehen bereits aus Hogwarts. "Hallo", sagte sie vorsichtig. "Wir können auch später wieder kommen", fügte sie hinzu. "Nein, kommt doch rein", sagte Mr. Weasley höflich. Dennoch entgingen Astoria die eisigen Blick mit denen Draco begutachtet wurde nicht. Bloß Harry und Hermine schauten ihn nicht abwertend an. Astoria trat zu Ginny heran. Ein breites Lächeln zierte ihr Gesicht. "Wie heißt er?", fragte Astoria leise. "Albus Severus Potter", sagte Harry stolz. "Ein schöner Name", sagte Draco, der immer noch abseits stand. Es lag jedoch keinerlei Spott in seiner Stimme. Er trat neben seine Frau ans Bett und reichte Harry die Hand. "Gratuliere", sagte er und lächelte kurz. "Danke", sagte Harry und lächelte aufrichtig zurück. Dieser Akt schien auch die Weasleys etwas besser zu stimmen. "Willst du ihn mal nehmen?", fragte Ginny Astoria. "Sicher? Ich meine ...", fing sie schüchtern an. "Natürlich, James ist so vernarrt in dich, da wird es bei Albus bestimmt nicht anders", sagte sie und Astoria nahm das kleine Bündel in den Arm. Es sah Harry zum Verwechseln ähnlich. Astoria begann zu strahlen, als er nach ihrer Hand patschte und ein Glucksen seine Kehle entwich. Alle lächelten glücklich zu ihr hoch, nur Draco nicht, er schien noch blasser als sonst, wie Astoria durch einen Seitenblick feststellte. "Endschuldigt mich", sagte er mit hohler Stimme und verließ fluchtartig das Zimmer. Alle starrten ihm perplex hinterher. "Was hat er denn jetzt schon wieder?", fragte Ron. "Ronald", sagte Hermine ermahnend und sah Astoria eindringlich an. "Es ist so...wir kriegen auch ein Kind", sagte sie und starrte in Gesichter, die nicht wussten wie sie reagieren sollten. Harry stand auf und ging zu ihr. "Na dann, gratuliere", sagte er und umarmte sie, auch die andern machten Anstalten sie zu umarmen, selbst George und die Weasley Eltern die sie nicht kannten, sahen sie glücklich an, doch sie wollte das nicht. Sie war nicht glücklich und wollte keine Gratulation dafür. "Ich muss mal auf die Toilette", versuchte sie sich raus zu winden und verließ ebenfalls fluchtartig den Raum, um Draco zu suchen. "Astoria", rief Harry der hinter ihr her kam und sprach weiter: "Geh dich ausruhen. Ich werde mit ihm reden und glaub mir ... ich weiß was er durchmachen musste und warum er so ist. Ich verstehe ihn auch!"
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Es gibt kein Schwarz und Weiß ... nur Grautöne
FanfictionAstorias Leben war von Anfang an vorgeplant. Sie wusste immer was passieren wird, wie sie reagieren sollte und wer sie war. Der Krieg ist vorbei, Voldemort tot und plötzlich weiß sie gar nichts mehr. Nicht was passieren wird, wie sie reagieren soll...