18.

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So ein neues Kapitel! <3 Schönen Advent euch allen! :*


18.

Die nächsten Tage zogen sich wie Kaugummi für sie. Sie hatten einen Hauselfen, der nun alles im Haus regelte, weswegen Astoria sich zu Tode langweilte. Sie und Draco sprachen, wenn es nötig war, höflich miteinander, jedoch blieben beide auf Distanz. Ihre Schwester hatte sie ein paar Mal besucht, konnte sie jedoch auch nicht aus diesem Unglück befreien. Sie, Idiotin hatte auch noch ja gesagt. Sie war selber schuld. Als Malfoy, wie üblich Abends gegen halb 8 nach Hause apparierte, wartete sie bereits im Wohnzimmer, mit dem Essen auf ihn, er jedoch sagte: „Planänderung!" Astoria hatte keine Zeit zu reagieren, da hatte er schon nach ihrer Hand geschnappt und sie disapparierten. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, blieb ihr keine Zeit mit ihm zu schimpfen, denn was sie sah ließ sie verstummen. Sie standen auf dem Gipfel eines Berges und blickten hinab in das Tal, welches voller Grün bewachsen war, ein Wasserfall schlängelte sie links zwischen zwei Bergspelten hindurch und die Vögel flogen am Horizont entlang. Die Sonne ging unter und tauchte alles in ein goldenes Licht. „Wow", sagte sie schließlich. „Ich dachte du wolltest mal raus!", sagte er und zeigte nun auf eine Picknickdecke wo bereits ein paar Kleinigkeiten zum essen und Wein warteten. „Danke!", sagte sie lächelnd. Die beiden setzten sich schweigend neben einander und aßen. „Wo sind wir hier?", fragte sie nach einer Weile. „Im Norden von Wales, ich komme hier gerne hin, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt!", erklärte er. Sie nickte. „Hör zu Astoria ... so kann es doch nicht ewig weiter gehen?!", fuhr er fort. Sie erwiderte: „Ja ich weiß, aber was sollen wir tun, es fühlt sich falsch an dir zu nahe zu kommen, aber auch dir aus dem Weg zu gehen!" Er verdrehte die Augen. „Du bist echt kompliziert!", sagte er. „Aber gut, wie wäre es wenn wir einfach Freunde werden! Jemand, mit dem wir über alles reden können, täte uns beiden glaube ich sehr gut!", schlug er vor. „Ja, die Idee gefällt mir!", stimmte sie zu. Er lächelte und hob das Glas. „Also, auf uns?!", sagte er und sie stießen an. Den Abend ließen sie mit witzigen Erzählungen, Schokoladenpudding und Wein ausklingen. Am nächsten Morgen wachte Astoria, zum ersten Mal seit langem, ziemlich zufrieden auf. Als sie in die Küche kam, fand sie einen Zettel von Draco:

Bin heute Abend, so gegen acht zurück!

Hab einen schönen Tag!

Liebe Grüße,

Draco.

Sie lächelte und machte sich ein Tee, nahm sich ein Buch und setzte sich auf das Sofa, als Daphne in ihrem Wohnzimmer auftauchte. „Hey, kleine Schwester! Lust auf ein Frühstück?", sagte sie und strahlte so sehr, das Astoria gar nicht Nein sagen konnte. Also apparierten sie in ein nettes Café in der Winkelgasse und setzten sich in ein ruhige Ecke. Erst jetzt merkte Astoria, dass ihr Magen knurrte. „Und wie geht es dir so?", fragte Daphne. „Besser, ich habe mich mit Draco ausgesprochen!", erklärte Astoria. Sie hatte, nachdem sie gemerkt hatte, dass Daphne nicht locker lassen würde, ihrer Schwester von der Eiszeit berichtet.

„Das ist gut zu hören!", antwortete diese. „Und bei dir so?", fragte Astoria.

Daphnes Miene verfinsterte sich für einen Moment, dann sagte sie jedoch: „Alles bestens!" Astoria guckte skeptisch. „Sicher?", fragte sie nach. Daphne nickte und zwang sich zu einem Lächeln, dieses erstarb jedoch als sie Astoria musternden Blick auffing. „Okay, nein. Mir geht es nicht so gut!", sagte sie. „Was ist denn passiert?", fragte Astoria. Daphne seufzte und begann zu erzählen: „Also, ich habe gestern mit dem Abendessen auf Theo gewartet und er ist einfach nicht aufgetaucht! Ich hab mir Sorgen gemacht, weil das ganz untypisch für ihn ist. Also bin ich in sein Büro appariert um ihn zu suchen. Und da stand ich also in seinem Büro und was sah ich ... ich sah wie er seine Zunge, in den Hals seiner Sekretären steckte!" Astoria starrte sie geschockt an. „Oh mein Gott, Daphne! Es tut mir so leid! Was tust du jetzt?", fragte sie nach. Daphne zog scharf die Luft ein und antwortete: „Ich gehe ihm aus dem Weg! Was soll ich schon groß tun?!" Astoria starrte sie an. „Du kannst das doch nicht einfach auf dir sitzen lassen! Er hat dich betrogen Daphne! Ihr seid verheiratet!", redete Astoria sich in Rage. „Ja, doch. Aber es ist eben eine Partnerschaft für das Geschäft und nicht für die Liebe! Hauptsache unsere Eltern kriegen keinen Wind davon!", erklärte sie. Astoria war geschockt. „Das kann nicht dein verdammter Ernst sein?! Es ist doch völlig egal was Mutter und Vater davon halten! Hier geht es um dich! Das ganze kann dich doch nicht einfach kalt lassen!", sagte Astoria aufgebracht. „Astoria, hier geht es um den Ruf und das Ansehen, nicht mehr! Du wirst das noch lernen müssen! Liebe gibt es nicht in unserer Welt!", sagte sie kalt. Astoria konnte nicht glauben, dass diese Worte aus dem Mund ihrer Schwester kamen. Sie stand auf und apparierte ohne ein weiteres Wort nach Hause. Wenn selbst Theo, der netteste Mensch ein Betrüger war ... Wer oder was war dann Draco? Und eigentlich wusste sie genau, dass es diese Frage war oder viel mehr Ihrer Antwort, welche sie von ihm fernhielt. Sie hatte Angst, dass es da Seiten gab, die sie noch nicht kannte und die sie und ihre Beziehung zu Malfoy, wenn sie ihn zu nah an sich heran ließ, zerstören könnte. Also sprach sie zum ersten Mal die Frage laut, die sich seit ihrer ersten Begegnung in ihren Kopf geschlichen hatte: „Wer ist Draco Malfoy?"



Es gibt kein Schwarz und Weiß ... nur GrautöneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt