Wenn alles entrinnt
und ich die Kontrolle verlier,
wenn alles bestimmt wird nur nicht von mir,
dann will ich fort,
nur weg von hier,
dann will ich fort,
nur weg von mir.
Doch wenn es geschieht,
dann renn ich geschwind,
noch bevor das gestern entrinnt.
Sie legte das Pergament zu den anderen in die Kiste. Ihr Zimmer sah nicht mehr wirklich wie ihr Zimmer aus. Alles war bereits sortiert und in Kartons gepackt. Dort stand sie nun in ihrem leerem Zimmer und hatte im Gefühl kurz vor dem Wendepunkt in ihrem Leben zustehen, egal wie sie sich entscheiden würde.
Es klopfte an der Tür. "Herein", sagte sie und Daphne steckte den Kopf durch den Türspalt. "Kann ich rein kommen?", fragte sie. Astoria nickte. Sie zog sich ihren Schreibtischstuhl neben Astoria an das Bett. "Alles okay?" fragte sie ihre Schwester. Astoria überlegt kurz Daphne von Dracos Angebot zu erzählen, verwarf den Gedanken jedoch schnell. Sie setzte ein falsches Lächeln auf und antwortete: "Klar! Es ist nur schwer, dass hier hinter sich zu lassen!" Daphne schien es ihr abzukaufen und erwiderte: "Sicher! Aber du wirst dich in eurem Haus auch wohl fühlen!" Wenn ich, dort einziehe Daphne, dachte sie. "Ja", sagte sie dennoch. "Ich komm dich regelmäßig besuchen, ja!?" sagte sie. Astoria lächelte dankbar. Die beiden würden nie eine "heile" Schwesternbeziehung haben, denoch war sie froh Daphne zu haben. Gerade in den letzten Wochen hatte sie das gemerkt. "Weißt du schon was du heute Abend tragen würst?" fragte Daphne. Ach, ja. Heute Abend würde sie Malfoy das letzte Mal vor ihrer Hochzeit sehen. Es würde heute Abend jedoch nur ein kleines Abendessen stattfinden. Nur Ihre Eltern, die Malfoys, Draco und sie. Theo und Daphne waren verhindert, leider. "Ich wollte das schwarze Kleid anziehen!" sagte sie nach einer Weile. "Astoria, du musst nicht immer rum laufen, als ob du zu einer Beerdigung wolltest!", meckerte ihre Schwester.
Sie erwiderte nichts und Daphne verließ schließlich kopfschüttelnd den Raum.
Als sie später am Abend vor ihrem Spiegel stand, hätte sie eigentlich Lachen müssen. Sie sah wirklich aus, als wolle sie zu einer Beerdigung. Ihr entging das Paradoxon nicht, dass sie das nächste Mal, wenn sie Draco sah ein weißes Hochtzeitskleid tragen würde.
Sie apparierte wieder mit ihren Eltern, welche wie immer ihre üblichen Ermahnungen ausgesprochen hatten. Sie hatte nur genickt. Ein Hauself ließ sie wieder ein. Es war alles schon Routine. Die Familien begrüßten sich immer noch förmlich, außer Draco und sie, welche sich mittlerwile scheinbar auf einen Kuss auf die Wange geeinigt hatten. Das Essen schmeckte wie immer gut und die Tischgespräch waren wie immer langweilig und gezwungen. Als Draco sie irgendwann fragte, ob sie in sein Zimmer gehen wollten, nickte sie dankbar und verließ mit ihm den Tisch. Schweigend liefen sie nebeneinander die Treppen hoch. Draco ging jedoch nicht in sein Zimmer sondern auf den Balkon, auf welchem sie sich eines Nachts getroffen hatten. Immer noch schweigend stellten sie sich an das Gelände und schauten in den klaren Himmel. "Hast du schon eine Entscheidung getroffen?", fragte er, immer noch in den Himmel blickend. "Nein", sagte sie nur. Er nickte. "Ich würde dir ja jetzt von meinem riesigem Vermögen erzählen oder meinem guten Aussehen, aber ich denke diese Formalitäten bedeuten dir nicht all zu viel?!", sagte er amüsiert. "Nein, eindeutig nicht. Wieso willst du mich überhaupt von dieser Hochtzeit überzeugen?", fragte sie. "Ich halte diese Ehe für aktzeptabel", erklärte er, als ob er über das Wetter reden würde. "Das will natürlich jede Frau hören, dass sie aktzeptabel ist!", sagte Astoria, was ihn schämisch grinsen ließ. Sie verdrehte die Augen. "Gut, dann versuch ich es anders!" sagte er, zog ihr Gesicht zu sich und presste seine Lippen auf ihre. Sie starrte ihn mit offenen Augen an. Schloss sie jedoch ebenfalls schnell und klammerte sich an seinen Armen fest, um nicht umzukippen. Als er merkte dass sie ruhiger geworden war, intensivierte er den Kuss und Astoria musste ein leisen Seufzer unterdrücken. Er fuhr mit den Händen zu ihren Hüften hinab und zog sie näher zu sich. Alles drehte sich in ihrem Kopf und Magen. Als sie tatsächlich kurz davor war umzukippen, löste sich Draco von ihr und betrachtete ihre gerötetes Gesicht und die immer noch leicht geöffneten Lippen und von allem grinsen was sie bisher von ihm kannte grinnste er jetzt am meisten und man sah förmlich wie sein Ego wuchs. "Bild dir nichts drauf ein!", sagte sie. Es sollte selbstsicher klingen, was durch den Seuftzer am Ende jedoch zunichte gemacht wurde. "Gib zu, dass es dir gefallen hat!" sagte er. Sie wusste es ja. Sie hatte zwar nicht wirklich Vergleiche, jedoch war dieser Kuss, wenn sie an die andern mit ihm dachte, der Erste bei dem sie wirklich etwas gespürt hatte, der Erste bei dem sie doch tatsächlich mehr wollte. Sie gab sich innerlich eine Ohrfeige, für ihr kitschiges Gesülze. "Gut, er war ... gut. Zufrieden?!" sagte sie schließlich. Er nickte immer noch grinsend. "Wie soll ich mich den so objektiv entscheiden?! Das ist nicht fair von dir!" sagte sie immer noch benommen. Er kam ihren Lippen wieder gefährlich nahe, jedoch nur um bedrohlich zu flüstern: Fair sein ist nicht gerade mein Stärke, dass solltest du doch mittlerweile begriffen haben!?"
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Es gibt kein Schwarz und Weiß ... nur Grautöne
FanfictionAstorias Leben war von Anfang an vorgeplant. Sie wusste immer was passieren wird, wie sie reagieren sollte und wer sie war. Der Krieg ist vorbei, Voldemort tot und plötzlich weiß sie gar nichts mehr. Nicht was passieren wird, wie sie reagieren soll...