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Ein neues Kapitel! Hier tauchen jetzt mal ein paar neue Personen auf. Hoffe es gefällt euch! :)

Sie sah der Frau im Spiegel entgegen. Ihr fielen die braunen Locken über ihre Schultern. Ihre Lippen schimmerten leicht und ihre Augen wirkten dunkler als sonst. Sie hatte das silberne Kleid an, schon jetzt musste sie mehrmals daran ziehen, damit es zumindest unterhalb des Pos endete. Die Frau im Spiegel war ihr fremd und das genoss sie. Einfach mal für einen Abend jemand anders zu sei. Eine junge Frau, ohne Mann, ohne Probleme, ohne Kind. Das Verwirrende war, dass sie immer wieder vergaß, dass sie schwanger war, da man noch nichts sah und sie auch keinerlei Probleme mit Übelkeit oder der gleichen hatte.

Sie schnappte sich ihre Tasche und apparierte auf das Anwesen der Parkinsons.

Klassische Musik und der Geruch von gutem Essen wehte ihr entgegen. Das Haus war eher klein, zumindest im Vergleich zu dem was sie gewohnt war, dennoch strahlte die dunkle Fassade Kühle und Kontrolle aus. Pansy stürmte auf sie zu, sobald sie eingetreten war. „Ich hatte schon Angst, du würdest doch nicht kommen!", schrie sie ihr ins Ohr. Pansy wirkte neben den ganzen Steifen Marionetten, völlig fehl am Platz, doch da es ihr eigene Feier war, wurde ihr Verhalten nur belächelt. Sie zog Astoria sofort hinter sich her, in den Salon, wo sich die meisten Hexen und Zauberer bereits eingefunden hatten. Zielstrebig ging sie auf einen Mann zu. Astoria schätze ihn auf Ende 20. Er hatte pechschwarze Haare, einen Dreitagebart und trug einen braunen Anzug. Er unterhielt sich gerade mit einem Mann, der sein Vater zu sein schien. „Miles, das ist meine gute Freundin, Astoria Malfoy. Astoria, das ist Miles Bletchley", stellte Pansy die beiden einander vor. Er streckte Astoria seine Hand entgegen. Sie war warm. „Sehr erfreut", sagte er und schien es wirklich so zu meinen. „Das kann ich nur zurückgeben!", sagte sie charmant. „Das ist mein Vater, Ralph Bletchley", bezog er den Mann neben ihm ein. Auch dieser hielt ihr seine Hand hin. „Schön sie mal kennen zu lernen, Mrs. Malfoy", sagte er elegant, woraufhin sie ein paar übliche Floskeln austauschten. Er strahlte eine unfassbare Ruhe und Gelassenheit aus, dass Astoria sich nur äußerst schlecht vorstellen konnte, wie er und Pansy zusammen sein konnten.

„Ich bitte um ihre Aufmerksamkeit", wurde Astoria, von Ralph Bletchleys Worten, aus ihren Gedanken gerissen. „Wie haben uns hier versammelt um die Verlobung meines Sohnes, Miles, mit der schönen Pansy Parkinson, bekannt zu geben und hoffen das wir alle diesen Abend mit ihnen genießen dürfen", fuhr er fort. Alle applaudierten. Musik stimmte ein und die beiden eröffneten die Tanzfläche. Astoria sah die beiden heute zum ersten mal zusammen und dennoch wirkten sie schon so vertraut, ganz anders als sie und Draco damals. Nichts war vorgetäuscht, nicht der Augenkontakt, nicht die Röte auf den Wangen, nicht der Kuss.

Während alle fasziniert dem Paar beim Tanzen zu sahen, fiel Astorias Blick auf eine Person, die gerade den Raum betrat. Ihre Blicke trafen sich für einige Sekunden, bis Draco sich abwand und mit Blaise und Millicent, die hinter ihm den Saal betraten, zu den Getränken ging. Mittlerweile tanzten viele andere Paaren ebenfalls, also zog Astoria sich auf ein Sofa, hinten in der Ecke des Raumes, zurück. Sie starrte in ihr Weinglas, dass Pansy ihr in die Hand gedrückt hatte, als sich jemand neben sie setzte. „Wieso so schlecht gelaunt?", fragte sie ein fremder Mann. Er hatte dunkel-blonde Haare und war etwa in ihrem Alter. „Ach, ich weiß auch nicht", sagte sie nur und hoffte er würde es dabei belassen. „Nun dann, haben sie ja keinen Grund hier Trübsal zu blasen! Darf ich um einen Tanz bitten?", fragte er und lächelte freundlich. Astorias Blick wanderte zu Draco, der immer noch bei Blaise stand. „In Ordnung", sagte sie, stellte das Glas beiseite und folgte ihm auf die Tanzfläche. Sie tanzten einen lockeren Walzer und er begann einen neuen Gesprächsversuch: „Also, wie heißt du?" Sie erwiderte: „Astoria, und sie?" Er nickte. „Hast du keinen Nachnamen, Astoria? Ich heiße Philipp McLougen", antwortete er. „Sehr erfreut und doch den habe ich, aber ich werde ihn nicht verraten", sagte sie und grinste leicht. Er wollt gerade etwas erwidern, als er von jemandem angerempelt wurde. „Entschuldigen sie! Ich habe sie zwei gar nicht gesehen!", sagte Draco Malfoy, mit wenig Schuldgefühl in der Stimme und einer jungen Blondine am Arm. Ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, ging er und das Mädchen zu einem der Tische und ließen sich nieder. „War das nicht Draco Malfoy? Ich dachte, er hätte vor gar nicht all zu langer Zeit geheiratet?!", sagte McLougen zu Astoria. „Ja. Ja, eigentlich ist er verheiratet!", sagte sie kalt. „Ich wusste von Anfang an, dass so jemand wie er, diese Ehe nur aus Zweckgründen eingeht", redete er weiter und Astorias Blick war durchgehend auf den Tisch, an dem der Blonde saß, gerichtet. „Alles okay?", riss sie McLougen aus ihren Gedanken. Da sah sie die Blondine lachend Dracos Arm berühren. „Ja, entschuldigen sie mich bitte", wehrte sie weitere Fragen ab und ging schnellen Schrittes aus dem Saal. Der Flur war bis auf ein paar Leute leer und sie ließ sich auf dem Treppenabsatz nieder und atmete tief ein und aus. Aus den Augenwinkeln sah sie, das sich jemand neben sie ließ. „Hören sie Mr. McLougen sie scheinen nett zu sein, aber ich wäre gerne einen Moment, alleine", sagte sie ohne aufzusehen. „Ich werde es ihm ausrichten", sagte ein vertraute Stimme. „Blaise", sagte sie, als sie ihn erkannte. „Nicht so toller Abend, was?!", fragte er. Sie schüttelte den Kopf. Blaise war auf Dracos Seite, zwar verständlicher Weise, aber dennoch konnte sie deswegen nicht mit ihm sprechen. Wobei, war Pansy denn auf ihrer Seite? Und auf welcher war Millicent? Jedoch schien er gar nicht reden zu wollen, sondern legte ihr einfach einen Arm um die Schulter und zog sie zu sich. Vielleicht ist es gar nicht so leicht. Vielleicht gibt es nicht nur diese Seite oder die andere, dachte sie und ließ ihren Kopf erschöpft gegen seine Schulter fallen.


Es gibt kein Schwarz und Weiß ... nur GrautöneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt