Kapitel 38

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"Was-Was willst du von mir?", stotterte ich und guckte in sein teuflisch grinsendes Gesicht. 

"Dich. Denkst du ernsthaft ich habe dich vergessen?", fragte er lachend und kam mir näher. Ich ging immer weiter zurück und versuchte meine ganz Mut zu sammeln. 

"Du bist ein ekliges Schwein. Lass mich endlich in Ruhe. Ich rufe sonst die Polizei!", drohte ich ihm und hoffte das er mich jetzt in Ruhe lassen würde. Doch da habe ich mich geirrt...er lachte einfach nur. Was hätte ich anderes erwartet?

"Du kleines Ding willst mir drohen?", fragte er und lachte weiter. Okay...das reicht! Ich schnappte mir so schnell ich kann mein Handy vom Boden und rannte Weg. Ich wollte sofort nachhause. Ich bin sowieso ganz nah. Mein Herz schlug richtig schnell. Ich zitterte am ganzen Körper und habe das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden.

"Du Miststück!", hörte ich ihn hinter mir rufen. Ich rannte noch schneller und sah schon unser Haus richtig gut. Okay..ich habe es gleich geschafft. Plötzlich würde ich am Handgelenk gepackt und zurück gezogen. Der Typ stand ganz nah an mir und grinste Psychohaft. Oh Gott, ich habe so Angst.

"Du dachtest wohl das du mir entkommst, was?" Er zog mich hinter sich her. Ich schrie so laut ich konnte und hoffte das mich irgendjemand hören würde. Selbst meine Ohren schmerzten vor meinem Schrei. Ich schrie sogar lauter, als wir beim letzten mal, als er mich hatte. Ich versuchte mich von seinen Griff zu lösen, doch er war einfach zu stark! 

"Schrei nicht so, kleine Schlampe!", zischte er und hielt seine Hand auf mein Mund. Ich biss darauf und sofort ließ er los. Er guckte mich vernichtend an doch ich schrie nur um Hilfe. "Halt jetzt deine Fresse!" Mit meiner letzten Kraft, riss ich mich von ihm los. Lieber Gott!

Sofort lief ich wieder weg und hoffte das ich es jetzt bis nachhause schaffe. Und wirklich...ich war ganz nah Zuhause. Jetzt müsste mich doch jemand hören. Ich nahm noch meine ganze Kraft und rannte so schnell ich konnte. 

Plötzlich sah ich Aiden von seiner Haustür raus kommen. Aiden...!

"Aiden!", schrie ich so laut ich konnte. Sofort guckte er zu mir. Er sah das etwas nicht stimmt und als er dann hinter mir diesen Typen sah, spannte er sich sofort an. Als ich bei ihm ankam stellte ich mich sofort hinter ihm und er stellte sich beschützerisch vor mich. Der Typ sah Aiden und sofort guckte er ängstlich. 

Ich konnte gar nicht mehr atmen. Meine Beine waren richtig wackelig. Ich setzte mich auf dem Boden und versuchte wieder zu atmen. Ich hielt meine Hand auf meine Brust und schloss meine Augen. Ich bin noch nie in meinem Leben so schnell gelaufen!

Aiden guckte mich besorgt an. Dann wurde er richtig sauer. Er ging sofort auf diesen Typen los und schlug ihm mitten ins Gesicht. Er taumelte zurück und hielt sich an seine blutige Nase. Hat er verdient! Aiden schlug immer wieder auf ihn drauf und dann bekam ich Panik. Aiden darf nichts falsches tun.

Ich stand sofort auf und lief auf Aiden zu.

"Aiden! Du bringst ihn noch um!", rief ich verzweifelt. 

"Verdient dieser Wichser!", schrie er zurück und schlug fester. 

"Aiden bitte!" Ich konnte mich nicht mehr halten. Die ganzen Dämme brachen. Ich fing an zu weinen. Aiden bemerkte das und ließ ihn sofort los. Er lag auf dem Boden und stöhnte vor Schmerzen. Aiden umarmte mich.

"Bitte wein nicht", sagte er und ich wischte mir die Tränen weg. Ich heulte mich auf seiner Brust aus. "Psst." Eine Weile standen wir da rum bis ich mich von ihm löste.

Ich sah den Typen noch auf dem Boden und sofort rief Aiden die Polizei an. Ich wischte mir meine ganzen Tränen weg. Der Typ stöhnte da immer noch rum, aber mir tat er überhaupt nicht leid! Das hat er sowas von verdient! Eigentlich wäre es schön wenn Aiden weiter gemacht hätte, aber ich wollte nicht das nachher Aiden die ganzen Probleme kriegt. 

Wir hörten die Polizei Sirenen und dann kamen sie auch schon. Sie nahmen den Typen hoch und brachten ihn ins Auto. Einer der Polizisten kam zu uns.

"Ich hoffe es geht Ihnen gut!" Er guckte mich besorgt an. Ich nickte nur. "Wir werden ihn jetzt auf jeden Fall mit nehmen! Was mit ihm passieren wird kann ich Ihnen nicht sagen, doch ich kann auf jeden Fall sagen das er Sie nicht wieder belästigen wird!", versprach er. Aiden nickte. Er sprach noch irgendwas mit Aiden, doch ich hörte nicht mehr zu.  

Ich kann es einfach immer noch nicht fassen, dass wieder Aiden mich gerettet hat. Zum Glück kam er in dem Moment raus. Was wenn ich es gar nicht mehr bis nachhause geschafft hätte? Da will ich gar nicht dran denken.

Der Polizist riss mich aus meinen Gedanken.

"Sie brauchen keine Angst mehr haben. Er wird nicht mehr in Ihre Nähe kommen. Das versichere ich Ihnen", sagte er höflich. Ich nickte. 

"Er hätte eigentlich noch viel schlimmeres verdient", zischte Aiden mit zusammen gebissenen Zähnen. Der Polizist verabschiedete sich von uns und sie fuhren weg. Aiden guckte mich wieder an und legte seine Hand auf meine Wange.

"Geht's dir gut?", fragte er und streichelte meine Wange. Ich nickte und versuchte zu lächeln. Es klappte etwas und er erwiderte mein Lächeln.

Mir kam plötzlich wieder in den Kopf das ich ja eine Wette war. Prompt löste ich mich wieder aus seinem Griff und räusperte mich.

"Danke" Ich guckte auf den Boden. Ich wollte wieder gehe doch Aiden rief nach mir. Ich drehte mich wieder um.

"Kylie, es tut mir leid...ich weiß was du gerade gedacht hast. Ich weiß auch das es ein sehr großer Fehler war und ich schwöre dir ich würde alles tun um es rückgängig zu machen. Du bist mir wirklich wichtig. Du weißt nicht wie. Du weißt auch nicht wie sehr es weh tut zu wissen, dass du wegen mir weinst. Ich würde alles tun um dich immer zum lachen zum bringen. Ich brauche dein Lachen. Das gibt mir immer Kraft. Ich wünschte ich könnte dir beweisen wie wichtig du mir bist", sagte er und guckte mir ganz tief in die Augen. Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Ich wünschte, dass er mir es wirklich beweisen könnte das es die Wahrheit ist.

Er ist mir genauso wichtig, aber, ich weiß es einfach nicht. Meine Gefühle spielen komplett verrückt! Ich weiß gar nicht mehr was ich fühle.

"Aiden..." Ich riss mich zusammen und holte tief Luft. "Dann beweis es mir!", sagte ich ernst und guckte ihm in die Augen. Mehr sagte ich nicht und lief zurück zu mir nachhause. Wie sehr ich mir doch wünsche das er es mir beweisen wird. Und noch wichtiger...

Was soll ich jetzt James von diesem Vorfall sagen? Sollte ich ihm überhaupt etwas sagen?

New Neighbour? No Thanks! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt