Kapitel 35

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Als ich zuhause ankam, ging ich einfach direkt in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett und versuchte mir die ganzen Tränen zu unterdrücken. Ich hasse Aiden! Das ist mir heute klar geworden.

Außerdem ist das meine Schuld. Ich habe nichts dagegen getan. Ich habe mich völlig ihm überlassen. Er konnte mit mir also machen was er will. Und das hat er auch. Ich hätte nicht so in seine Nähe gehen sollen. Ich hätte wissen müssen das etwas passieren wird. Ich war nur eine Wette..

Ich stand auf und lief direkt ins Badezimmer. Duschen wird jetzt gut tun. Ich muss einen klaren Kopf bekommen. Ich zog mir alles aus und ging in die Dusche. Sofort entspannte ich mich. Ich versuchte alles zu vergessen in diesem Moment. Ich leerte sozusagen für einen kurzen Moment mein Kopf. 

Als ich fertig war lief ich mit einem Handtuch wieder in mein Zimmer. Ich zog mich schnell an und setzte mich auf mein Bett. Ich darf nicht so traurig und schwach sein. Das macht Aiden nur noch mehr froh mich so zu sehen und das erlaube ich nicht. Ich werde ihm zeigen wie stark und selbstbewusst ich sein kann. Und ich werde ihm sowas von aus dem Weg gehen.

Plötzlich klingelte die Tür und ich lief mit nassen Haaren nach unten. Ich machte die Tür auf und sah meine Eltern da stehen. Sie hatten beide Kisten in den Armen und liefen schnell vorbei.

"Oh Gott!" Meine Mom legte völlig erschöpft die Kiste auf den Tisch in der Küche. 

"Was ist das?", fragte ich neugierig. Meine Mom strich sich einmal die Schweißperlen von ihrer Stirn.

"Sachen von deinem Dad", antwortete sie. Mein Vater gab mir kurz ein Kuss auf die Wange und die beiden liefen mit den Kiste nach oben. Ich machte die Tür wieder zu und mir fiel erst jetzt auf das James gar nicht hier ist.

Ich lief auch hoch und ging aus versehen ohne zu klopfen in sein Zimmer. Doch anstatt mein Bruder zu sehen sah ich ein hübsches Mädchen auf dem Stuhl sitzen.

"Oh..äh..Hi", sagte ich. Sie lächelte sympatisch.

"Hey. Ich bin Lilly." Sie kam auf mich zu und gab mir ihre Hand die ich lächelnd schüttelte. Das ist sie also! Sie ist wirklich hübsch. Sie hat hellbraune Haare und grüne Augen. Sie ist sehr dünn und richtig nett.

"Lilly-" Mein Bruder kam aus dem Badezimmer, verstummt aber sofort, als er mich sah. "Oh..ähm..Kylie?" Seine Wangen nahmen einen ganz leichten rot Ton ein. Ich grinste. Er kratzte sich verlegen am Nacken und kam näher. "Was machst du hier?", fragte er.

"Ach ich wollte gucken wo du bist", sagte ich und grinste mehr. Er wusste nicht was er sagen sollte und ich lachte. "Freut mich dich kennen zulernen Lilly. Ich bin Kylie", sagte ich und lächelte sie an. Sie erwiderte es sofort und ich guckte wieder zu James. "Ich störe euch mal nicht", sagte ich und grinste James nochmal an.

Als ich mir sicher war das Lilly nicht guckte, zwinkerte ich meinen Bruder zu und zeigte unauffällig auf Lilly. Ich hielt ein Daumen hoch und flüsterte ihm ein "Hübsch" zu. Er nickte lachend und ich ging wieder raus. Ich ging mit einem grinsend zum Büro meiner Eltern und half ihnen ein bisschen. Jap...sogar zuhause haben sie ein Büro. Als wir fertig waren mit dem ganzen einräumen liefen wir nach unten und setzten uns ins Wohnzimmer. 

"Wo ist James?", fragte meine Mom verwirrt.

"Oh..er hat Besuch", sagte ich und grinste vor mich hin. Mein Dad verstand was ich meine und formte ein "O" mit den Lippen und grinste dann auch. "Ich mache euch mal Essen", sagte ich und stand auf um was zu machen. Ich entschied mich für Spagetti und Bolognese. Als ich damit fertig war machte ich zwei Teller für meine Eltern und brachte es ihnen in den Wohnzimmer. Sie guckten beide Fernsehen...

"Ich gehe jetzt schlafen", sagte ich und meine Eltern guckten mich verwirrt an. Meine Mom guckte auf die Uhr die an der Wand hing. 

"So früh schon?", fragte sie mich und ich bemerkte das wir erst 20.00 Uhr hatten. Ich zuckte mit den Schultern und sie nickte. "Okay..wenn du willst. Gute Nacht. Ach und Morgen sind wir den ganzen Tag zuhause. Also wenn du nachhause kommst sind wir auch hier." Meine Mom lächelte. Ich lächelte auch und gab beiden ein Kuss auf die Wange. Dann lief ich hoch in mein Zimmer und legte mich auf's Bett. Eigentlich werde ich jetzt nie im Leben schlafen können.

Plötzlich klingelte mein Handy. Ich zuckte zusammen, weil es so plötzlich kam und ging ohne zu gucken ran. 

"Hallo?", fragte ich.

"Kylie?", fragte eine mir allzu bekannte Stimme.

"Was willst du?" Ich wurde sofort richtig kalt. Aiden seufzte am anderen Ende der Leitung.

"Bitte können wir reden?", fragte er leise.

"Nein!" Ich wollte auflegen.

"Bitte Kylie. Lass mich bitte alles erklären", flehte er.

"Ich will nichts von dir hören! Du bist für mich gestorben, Aiden", sagte ich ohne Emotionen. Es entstand eine kurze Stille und ich wollte wieder auflegen doch wieder sprach er.

"Kylie, du bist mir richtig wichtig. Ich habe ein Fehler gemacht...ich weiß. Aber ich bereue es sowas von. Bitte glaub mir. Die Wette war direkt am Anfang. Damals warst du mir nicht so wichtig und...ach keine Ahnung. Aber bitte glaub mir. Nach der Zeit bist du mir voll ans Herz gewachsen" Ich holte tief Luft um nicht zu heulen. Ich bin stark. Und keine Heulsuse!

"Da hättest du vorher dran denken sollen, Aiden. Bitte lass mich jetzt in Ruhe und komm mir nicht mehr in die Nähe. Zieh deine Spielchen bei anderen Mädchen ab!", sagte ich wütend. Er wollte gerade etwas sagen da legte ich einfach auf. Ich legte mein Handy weg und fing ungewollt an zu weinen.

Ich bin doch nicht stark wie ich gedacht habe. Ich bin schwach..

New Neighbour? No Thanks! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt