Merry X-Mas

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„Du lebst ja noch." War das erste was ich hörte als ich unser Haus betrat. Nath lehnte im Türrahmen zur Küche. Die Arme vor der Brust verschränkte und einen finsteren Ausdruck auf dem Gesicht. Bevor ich die Möglichkeit hatte auch nur irgendetwas zu sagen, quetschte sich Brice an seinem großen Bruder vorbei, stellte sich vor ihn und nahm die gleiche Haltung ein wie er. Wäre ich nicht so verwirrt, und sähen sie nicht auch beide ziemlich sauer, aus hätte ich jetzt gekichert. „Das war total gefährlich!", sagte Brice anklagend. „Bitte was?", fragte ich verwirrt und zog meine Jacke aus. „Du hasst dich einfach mit diesem Jungen getroffen.", sagte mein kleiner Bruder und schob seine Unterlippe vor. Ah, daher wehte der Wind also. „Ja, und?" „Das war verdammt noch mal gefährlich. Du kennst den Typen doch gar nicht! Und er ist auch noch berühmt und denkt er könnte alles mit dir anstellen.", knurrte Nath. Ich verdrehte nur die Augen. „Ach, Quatsch. Cal ist echt ein netter Kerl. Und die anderen auch." Nath's Augen verengten sich noch mehr. „Du hast die anderen heute auch wieder gesehen?" Ups... „Na ja, nur eine Stunde, aber das war echt nicht geplant." „Ich will nicht, dass du diese Band noch mal siehst." „Ich auch nicht.", stimmte Brice ihm trotzig zu. „Ihr könnt es mir nicht verbieten, Mum hat es erlaubt. Und jetzt mach mal Platz." Ich drückte mich unsanft an Nath vorbei um in die Küche zu gelangen. „Mum, hättest du ihn das wirklich sagen müssen?" Mum sah von dem Kochbuch hoch, über dem sie gerade brütete. „Na das ist aber eine nette Begrüßung." „Tut mir Leid, hey mum." Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und ließ mich auf einen Stuhl fallen. „Hallo, Engelchen. Und um auf deine Frage zurück zu kommen, wieso sollte ich sie denn anlügen?" „Wir haben ein Recht darauf, dass zu erfahren.", sagte Nath und setzte sich auf einen anderen Stuhl. Brice schaute mich zwar immer noch leicht sauer an, aber er ließ sich auf meinem Schoß nieder. „Jetzt mach doch kein so Gesicht, Brice. Wenn du willst besorge ich dir ein Autogramm." Da Brice seit drei Jahren zwangsläufig 5sos anhören musste, genau wie der Rest meiner Familie, da ich ja wie bereits gesagt, laut Musik hörte, war auch er zu einem kleinen Fan geworden. „Echt?" Er drehte den Kopf und sah mich mit grün blitzenden Augen an. „Ja, ich treffe mich am 27. mit ihnen." „Was?", donnerte Nath. Oh je, wenn er diesen Blick drauf hatte, war er nicht mehr nur angepisst. „Mit allen vier? Wo?" Auch Mum sah nicht sonderlich erfreut aus. „Ich weiß noch nicht wo, und ja mit allen." „Auf keinen Fall, wenn ihr euch nicht irgendwo in der Öffentlichkeit trefft, dann nur über meine Leiche!" „Verdammt Nath, du hast mir gar nichts zu sagen!", sagte ich wütend. „Aber ich." Mum sagte das ganz ruhig, und lächelte mich entschuldigend an. „Dein Bruder hat Recht. Du kannst dich nicht einfach mit vier wildfremden und dazu noch berühmten Jungs treffen. In der Öffentlichkeit ist es in Ordnung, aber nicht in irgendeinem Haus." „Aber, das ist voll scheiße für sie, sie müssen sich immer verkleiden, wenn sie nicht wollen, dass Fans ihnen hinterherlaufen. Und dann fühlen sie sich nicht wohl." „Tut mir Leid Schatz, aber das ist mein letztes Wort." „Geh bitte runter, Brice.", sagte ich leise und mein kleiner Bruder stand auf. Dann sprintete ich nach oben in mein Zimmer, nicht ohne meine Zimmertür zuzuknallen. Das war alles so ungerecht! Aber ich musste den Jungs wohl oder über die Neuigkeiten überbringen. Ich schrieb Ashton schnell was passiert war, und überraschenderweise antwortete er kurz danach.

A: Ich versteh deine Mum. Ehrlich. Wie wäre es, wenn wir uns erstmal vorstellen würden? Damit sie zumindest weiß, mit wem ihre Tochter sich trifft. Dann kann sie immer noch entscheiden, ob du dich mit uns treffen darfst. :)

S: Die Idee ist gar nicht mal so schlecht. Warte.

Ich sprang von meinem Bett auf und rannte wieder nach unten in die Küche. „Mum!", rief ich. „Ja?" „Wie wäre es, wenn sich die Jungs erstmal vorstellen. Ich habe Ashton geschrieben und er meinte, dass er dich versteht, und ob es dann für dich okay wäre." Mum wechselte einen Blick mit Nath und sogar mit Brice. Pff, er war verdammt noch mal elf Jahre jünger als ich, er sollte eigentlich nicht darüber mitbestimmen können, ob ich mich mit Jungs treffen durfte. „Einverstanden, und jetzt erkläre mir doch bitte noch mal, wer wer ist. Das wäre ziemlich peinlich, wenn ich den falschen Lucas nenne." Ich lachte. „Luke. Er heißt Luke."

The special Fan(5sos FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt