The special Fan(5sos FF)

Inline-skaten schwer gemacht

„Na los, Brice, du kannst das. Lass mich los." Brice schüttelte heftig den Kopf und krallte sich noch fester an mir fest. „Doch. Vertrau mir. Komm einmal probierst du es alleine." „Und wenn ich hinfalle?", piepste er. „Na, dann fällst du eben hin. Du hast doch Schoner und einen Helm. Dir kann absolut nichts passieren. Versprochen." Sein Griff löste sich langsam von mir und dann fuhr er, zwar mit zitternden Knien, an mir vorbei. „Ja, du kannst es!", rief ich und lachte. Ich skatete zu ihm und so fuhren wir langsam durch den Park.

„Du hattest Recht, Syddy. Es macht Spaß!" Er beschleunigte und ich holte ihn lachend ein. „Sollen wir zum Strand fahren? Das ist echt schön da jetzt lang zu fahren. Und wenn du willst gehen wir noch was essen." Er nickte begeistert und so fuhren wir mit unseren Inlinern zum Strand runter. Irgendwann, nachdem wir eine Zeitlang gefahren waren, holten wir uns eine Tüte Pommes und fuhren dann wieder zurück nach Hause. Brice wurde mit der Zeit immer sicherer. Und etwa einen Kilometer bevor wir zu Hause waren, fuhr er immer ein paar Meter vor mir und ich hatte keine Chance mehr ihn einzuholen.

„Brice! Warte mal!", keuchte ich und hielt mich an einer Straßenlaterne fest. Kichernd fuhr er zu mir zurück. „Du bist eine lahme Schnecke, Syddy!" Ich schaute ihn empört an. „Achso? Na dann lass uns mal schauen wer der Schnellere ist. Wer als erster zu Hause ist, bekommt den letzten Schokokeks." Brice und ich stritten nicht sehr oft, aber meistens waren die Schokokekse der Grund. Wir liebten sie beide.

„Klar doch! Bereit?", grinste er. Ich nickte. „Auf die Plätze. Fertig. Los!" Wir lachten und fuhren ziemlich schnell. Brice überfuhr fast eine Frau, die uns wütend etwas hinterher rief, aber wir lachten nur. „Nur noch um die Ecke.", keuchte ich zu Brice. Wir waren beide gleich auf. Er beschleunigte und zog an mir vorbei. Ich wollte mich gerade selbst noch mehr antreiben, da hörte ich ein Auto. Der Motor heulte auf. Automatisch schaute ich nach hinten um notfalls meinen Bruder zu warnen. Wir waren nämlich nach dem beinahe Unfall mit der Frau, auf die Straße ausgewichen, was ja auch kein Problem war, weil das hier eine Spielstraße war.

Ein blaues Auto jagte auf uns zu. „Brice! Achtung Auto!", schrie ich. Leicht panisch, wie immer wenn es um meinen kleinen Bruder ging. Aber meine Sorge war unbegründet, das Auto bog rechts ab. Ich warf noch einen Blick, zur Sicherheit, über meine Schulter, dabei übersah ich eine Unebenheit auf dem Boden. Ich begann zu straucheln, versuchte mich abzufangen, schaffte es aber nicht und knallte mit Schwung auf den Boden. An sich nicht weiter schlimm, da ich mir aber so sicher war, dass ich nicht mehr hinfallen würde, ich skatete jetzt bestimmt schon seit 12 Jahren, hatte ich weder Schoner noch Helm an. Außerdem trug ich eine kurze Hose, nicht unbedingt ideal fürs Inline-Skaten.

„Shit.", murmelte ich und rappelte mich auf. Meine Knie brannten höllisch. Umständlich schaffte ich es mich auf meinen Hintern zu setzten.

„Syddy?", rief Brice von weiter vorne. „Jaa, ich bin hier! Bin nur hingefallen. Mir geht's gut." Keine zwei Sekunden später war er auch schon bei mir. „Du blutest!", sagte er bestürzt. Tatsächlich hatte ich mir meine beiden Knie aufgeschlagen und das Blut lief an meinem Bein entlang. Prompt zog sich mein Magen zusammen. Ich konnte absolut kein Blut sehen. Sobald ich die rote Flüssigkeit sah, wurde mir schlecht. Ich war sogar einmal im Sportunterricht ohnmächtig geworden, als Lacy sich eine Wunde auf der Stirn zugezogen hatte.

„An deinem Ellbogen auch.", stellte er fest. Ich verzog das Gesicht. „Oh, das ist so eklig." „ Tut's sehr weh?" ich zuckte mit den Achseln. „Es geht. Nächstes Mal höre ich einfach auf dich und ziehe Schoner an." Ich begann damit meine Inline-Skates auszuziehen und Brice zog seine ebenfalls aus. Nachdem wir auch unsere Socken ausgezogen hatten, liefen wir beide barfuss weiter. Na ja, ich humpelte mehr. Meine Knie brannten noch immer und ich biss die Zähne zusammen um nicht einen Schmerzenslaut von mir zu geben. Sonst würde Brice sich nur noch mehr Sorgen machen.