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„Danke noch mal fürs Fahren, Dave." Er grinste mich an. „Kein Problem, Sydney. Mach's gut." Ich schlug die Tür zu und der schwarze Van brauste davon.

Vor unserer Haustür blieb ich kurz stehen und atmete tief ein und aus, dann schloss ich auf. Keine zwei Sekunden später, hörte ich schwere Schritte, dann stand mein großer Bruder vor mir und er war verdammt noch mal wütend. Diese Falte auf seiner Stirn bedeuten nichts Gutes. Seine Kiefermuskeln waren angespannt, die Arme vor der Brust verschränkt und sein Ausdruck im Gesicht war hart.

„Hallo.", sagte ich vorsichtig und lächelte ihn entschuldigend an. Er schwieg einfach und schaute mir dabei zu wie ich meinen Schlüssel in die Schale zu den Anderen legte.

„Warum sind deine Haare nass?" Seine Stimme war ruhig, gefasst, beinahe schon freundlich.

Ich berührte meine Haare, sie waren immer noch feucht und kringelten sich wahrscheinlich ganz schrecklich und standen mir vom Kopf ab.

„Ich war im Pool." Sein Blick durchbohrte mich, aber er blieb weiterhin ruhig, und das machte mir mehr Angst, als wenn er getobt hätte und mich angeschrien hätte.

„Mum will dich sehen." war alles was er sagte, dann drehte er sich um und stapfte die Treppe nach oben.

Na klar, er hatte Mum angerufen, tja das würde nicht gut enden. Das einzig Gute war, sie konnte mir keinen Hausarrest geben, schließlich musste ich ja arbeiten. Als ich in die Küche kam, stand Mum mit dem Rücken zu mir und rührte energisch in einer Schüssel.

„Hey, Mum.", sagte ich vorsichtig und lächelte sie an. Als sie sich aber zu mir umdrehte, gefror mir das Lächeln auf dem Gesicht. Ihre Haut war rot fleckig, die Augen verengten sich zu Schlitzten als sie mich sah. Kurz sie war ziemlich wütend.

Sie knallte die Schüssel auf den Tresen und wischte sich energisch die Hände an der rotkarrierten Schürze ab.

„Was ist nur los mit dir Sydney?", keifte sie. „Du rufst deinen Bruder morgens an und sagst ihm es wäre ein Notfall, nur damit er kommt und du dich mit deinen Freunden treffen kannst?" „Sonst wäre er ja nicht gekommen!", verteidigte ich mich. Meine Mutter machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mag ja sein, aber das geht doch nicht! Was hast du dir denn nur dabei gedacht?" Sie funkelte mich wütend an. „Mum! Ich pass seit Anfang der Ferien jeden Tag auf Brice auf, und ich finde es auch nicht so schlimm, aber ich will mich auch mit meinen Freunden treffen!" Meine Stimme schnellte eine Oktave höher, so wie immer wenn ich wütend wurde. „Nath darf sich natürlich immer mit seinen Freunden treffen! Das ist so ungerecht, wenn ich ihn nicht angerufen hätte, wäre er gar nicht gekommen und ich dürfte mal wieder zu Hause versauern! Ich liebe Brice, aber ich will mich auch mit meinen Freunden treffen dürfen, und jetzt war eben Nath dran!" Mum sagte nichts, ich glaub sie wusste einfach nicht was sie sagen sollte.

„Das ändert nichts daran, dass du deinen Bruder unter einem Vorwand nach Hause gelockt hast!" Ich schnaubte abfällig. „Nath hätte genau dasselbe getan an meiner Stelle, und weißt du was, ich würde es genauso noch mal machen!", rief ich aufgebracht und stapfte aus der Küche.

„Junge Dame! Nicht in dem Ton! Komm gefälligst wieder her!" Ich biss wütend die Zähne zusammen und drehte mich widerwillig wieder um und ging zurück in die Küche.

„Ich war noch nicht fertig! Du hast Hausarrest!" Ich schaute sie fassungslos an. „Ist das dein Ernst? Du verpasst mir Hausarrest, weil ich meinen Bruder angerufen habe, dass er auf meinen kleinen Bruder aufpassen soll. Ich hätte auch einfach gehen können. Und ich arbeite übrigens die ganze nächste Woche, klappt also nicht ganz mit Hausarrest.", sagte ich frech. Mum funkelte mich wütend an. „Sei froh, dass ich dir nicht den Kontakt mit den Jungs verbiete. Und du hast trotzdem Hausarrest. Du gehst arbeiten und kommst direkt danach wieder nach Hause. Irgendjemand bringt dich hin und holt dich ab. Und dein Handy gibst du auch ab."

The special Fan(5sos FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt