„Das heißt wir sehen uns diesen Samstag nicht?", fragte ich. „Nein, tut mir echt Leid, Babe. Aber ich komm am Dienstag zu dir. Dann hörst du das Album." Ich musste unwillkürlich grinsen. „Okay, dann viel Glück. Oder viel Spaß? Was sagt wenn man das letzte Mal an seinem Album arbeitet?", lachte ich. Er lachte ebenfalls. „Viel Spaß ist okay." „In Ordnung, dann sehen wir uns am Dienstag." „Bis Dienstag, Babe." Ich legte auf und lächelte einen Moment einfach vor mich hin, bis ich realisierte, dass ich für Außenstehende ziemlich verrückt aussehen musste, wie ich so alleine abseits von den anderen Schülern, die die Mittagspause ebenfalls draußen genossen, die Wand anlächelte.
Ich steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche und ging zurück zu Lacy und Charlotte – und Liam. Seit wann war der denn da?
„Hallo.", sagte ich mit einem freundlichen Lächeln zu Liam und ließ mich neben Lacy ins Gras plumpsen.
„Hey.", grinste er mich an. „Wann stellst du uns eigentlich Bruce mal vor? Wobei Lacy kennt ihn ja schon, also wann stellst du ihn mir vor? Ihr seid schon ein Weilchen zusammen." Charlotte fixierte mich mit ihren grünen Augen während sie mit Liam Händchen hielt. „Seit dem 5.02.", sagte ich wie aus der Pistole geschossen und wurde dann ein wenig rot als ich die belustigten Gesichter der anderen sah.
„Also doch schon gute zwei Monate. Wie die Zeit vergeht.", seufzte Lacy.
Die Zeit war schon etwas Komisches. Auf der einen Seite kam es mir so vor, als würde ich Calum schon ewig kennen. Mindestens mein ganzes Leben lang. Und auf der anderen Seite schien es als hätte ich nur einmal geblinzelt und schon waren zwei Monate vergangen.
„Kommst du, Sydney?", riss mich Lacy aus meinen Gedanken. Ich hatte nicht bemerkt wie es zum Nachmittagsunterricht geklingelt hatte und beinah alle schon von dem grauen Klotz verschluckt worden waren.
„Jap." Unelegant erhob ich mich aus dem Gras und folgte meiner besten Freundin wenig motiviert in das Innere dieser Hölle, die manch einer Schule nannte.
Für den Rest der Schulwoche hielt die Lustlosigkeit an. Nicht zuletzt weil die Lehrer jetzt in ihrer Meinung genug Stoff unterrichtet hatten und sie uns jetzt alle, gleichzeitig wohl bemerkt, die Arbeiten reindrückten.
Das Wochenende wurde für mich nicht wirklich entspannend. Mum war in heller Aufregung weil Nath am Freitagabend nach Amerika flog, Brice hatte sich am Mittwoch den Arm gebrochen und war schlecht gelaunt, weil er wegen dem Gips nicht mit ins Schwimmbad konnte. Mitch versuchte gleichzeitig seinen Sohn und seine Frau zu beruhigen und war dementsprechend gestresst und Nath, der eigentlich packen sollte, verbrachte seine Zeit lieber in seinem Zimmer, laute, schlechte, Musik hörend. Weshalb ich mich nicht auf meine Spanischgrammatik konzentrieren konnte. Ein Teufelskreis und ich wurde immer schlechter gelaunt, genau wie der Rest der Familie. Am Samstag gipfelte die Stimmung in einem Heulkrampf meiner Mum weil sie alte Kinderfotos von Nath fand, der sie gemeinsam mit Mitch beruhigte und Brice saß schmollend in der Ecke. Das einzig logische was ich machen konnte, war flüchten. Zusammen mit meinem Handy und meinen Kopfhörern und meiner Spanischgrammatik. Ab zu meinem Strand, mit Nath's Auto. Der würde das zwar nicht gerade gut finden, aber jetzt war er eh mit Mum beschäftigt. Wahrscheinlich konnte er es gar nicht erwarten von hier weg zu kommen.
An meinem Strand war wie immer niemand und ich genoss die Stille. Hier war es einfach sich auf Spanisch zu konzentrieren. Noch einfacher wäre es gewesen, wenn ich nicht einen Ohrwurm gehabt hätte. Ich wusste nicht mal wie das Lied hieß, geschweige denn von welchem Künstler es war. Das einzige was mir im Kopf geblieben war, war eine Zeile aus dem Refrain.
Baby you're one of a kind. Never gonna be alright. Without you.
Während man unregelmäßige Verben auswendig lernte, einen Ohrwurm zu haben, war nicht sonderlich hilfreich, auch nicht, dass ich ihn die ganze Zeit vor mich hin summte. Irgendwann sang ich den Text auch. Immer und immer wieder diese Zeile. Das Lied ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich wusste nicht mal wie es weiter ging. Eigentlich hatte ich nicht einmal eine Ahnung ob ein Mann oder eine Frau den Song sang. Ich wusste nur, dass er heute Morgen kurz im Radio gewesen war, obwohl ich mich nur an genau diese Stelle erinnern konnte.
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The special Fan(5sos FF)
FanfictionThe special Fan Sydney ist ein ganz normales, 18-jähriges Mädchen. Na ja, nicht ganz normal. Im Gegensatz zu den meisten Mädchen kann sie Boygroups nicht ausstehen, sie steht eher auf Horrorfilme, als auf romantische Kömodien, lieber auf schwarz, al...