„Ich hab's gehört.", platze ich heraus. Für einen Moment sah er verwirrt aus, aber dann zählte er eins und eins zusammen, und endlich ließ er die Maske fallen. Und seine Gefühle, die ihm nun so deutlich ins Gesicht geschrieben standen, erschraken mich.
So viel Wut. Schmerz und Kummer.
Mit dem Schmerz hätte ich umgehen können, vielleicht auch mit der Wut, aber nicht mit den Zweifeln. Zweifeln an mir.
„Du glaubst ihm, oder?" Meine Stimme brach, trotzdem versuchte ich mit all meiner Macht die Tränen zurück zu halten.
„Nein."
Er log. Das merkten wir beide. Ich gab einen erstickten Schluchzer von mir.
„Hör auf mich anzulügen."
Jetzt weinte ich doch. Ich hasste mich dafür. Ich hasste es zu weinen. Ich hasste es so schwach zu sein. So verletzlich. Aber das war ich. Jetzt gerade war ich genau das.
„Ich will das nicht denken. Ich will glauben, dass du mich nur um meinetwillen magst- aber es ist schwer." Er fuhr sich frustriert durch das dunkle Haar, und ich konnte ihn nur anstarren, während mir die Tränen unaufhaltsam über die Wangen strömten.
„Hab ich dir je einen Grund dafür gegeben? Zu denken, dass ich nur durch dich berühmt werden will? Oder dass ich mich an die anderen ranmachen will?" Meine Stimme triefte vor Abscheu. Niemals würde ich sowas tun. Niemals.
Er öffnete den Mund um zu antworten, aber ich kam ihm zuvor.
„Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich dann nicht darauf bestanden, unsere Beziehung öffentlich zu machen?"
„Ich weiß doch auch nicht! Wie kann ich mir sicher sein, dass du wirklich mich magst?"
Er wurde lauter. Er war frustriert und verzweifelt. Genau wie ich.
„Sag mir wie ich dir das zeigen kann!" „Was weiß ich denn!" Jetzt brüllte er und stand vom Bett auf. Mit grimmigem Gesichtsaudruck tigerte er im Zimmer auf und ab.
„Wir kennen uns doch erst seit einem guten Monat. Und du bist ein Fan." Ich wollte, dass er wieder brüllte. Diese ruhige Stimme, die bloß Fakten aufzählte machte mir Angst.
„Ich bin nur ein Fan für dich.", schluchzte ich. „So hab ich das nicht gesagt.", sagte er energisch und schaute mich eindringlich an.
„John hat Recht."
„Du denkst, ich nutze dich also nur aus?" Diesmal war ich diejenige die schrie.
Sein Blick ruhte auf mir, schien mich regelrecht zu durchbohren. Ich konnte mich nicht rühren, als er auf mich zu kam. Einen Moment lang starrte er mich nur an. Mit dunkleren Augen als sonst.
Dann presste er seine Lippen auf meine.
Ich schmeckte den Schmerz und die Wut. Den Kummer und die Zweifel. Trotzdem war es ein guter Kuss. Er ließ mein Herz schneller schlagen, meine Knie zittrig werden.
Beinah hätte ich ihn erwidert. Beinah hätte ich mich ganz in diesem Kuss verloren. Dann aber drangen seine Worte durch die Watte, die der Kuss in meinem Hirn fabriziert hatte.
Es war kein guter Kuss mehr. Nur eine Ablenkung. Eine Flucht für uns, vor uns. Eine Flucht vor der Realität, die wieder über uns einbrechen würde, wie eine riesige Welle, sobald wir aufhören würden uns zu küssen.
Ich wollte nicht mit ihm streiten, aber so verharren konnten wir auch nicht. Ich konnte das nicht.
„Ich kann das nicht.", sprach ich meine Gedanken aus. Ich stand auf und ging eilig aus dem Zimmer. Die Treppe nach unten, in die Küche. Mit zittrigen Fingern schenkte ich mir ein Glas Wasser ein, nur um irgendwas zu tun zu haben, um nicht wieder in Tränen auszubrechen.
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The special Fan(5sos FF)
FanfictionThe special Fan Sydney ist ein ganz normales, 18-jähriges Mädchen. Na ja, nicht ganz normal. Im Gegensatz zu den meisten Mädchen kann sie Boygroups nicht ausstehen, sie steht eher auf Horrorfilme, als auf romantische Kömodien, lieber auf schwarz, al...