Mädchengespräche

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„Komm schon.", murmelte ich vor mich hin, während ich mein Handy an mein rechtes Ohr presste. Zum dritten Mal hintereinander, sprang nur die Mailbox an. Wütend legte ich auf und starrte auf das Meer vor mir. Seit einer Stunde saß ich jetzt schon alleine hier, und versuchte Lacy zu erreichen, aber sie ging einfach nicht dran. Aber ich musste mit ihr reden. Dringend. Ich musste mit jemandem über diese komischen Gefühle in Calums Gegenwart reden. Und dafür brauchte ich meine beste Freundin.

Ich seufzte und umschlang mit meinen Armen meine Knie, stützte mein Kinn darauf und schaute dann auf die Wellen.

Es hatte ein paar Minuten gedauert, bis sich sowohl meine Atemfrequenz als auch mein Herzschlag wieder beruhigt hatten, nachdem Calum mich Beautiful genannt hatte. Vielleicht, aber nur vielleicht, war ich nicht nur eine Freundin für ihn. Obwohl es im Grunde auch schon verrückt wäre, wenn er mich überhaupt nur als Freundin sehen würde. Ich war schließlich immer noch nur noch ein Fan.

Unentwegt kreisten meine Gedanken um den heutigen Tag. Er war eigentlich ziemlich schön gewesen. Und ich musste zugeben, dass Ashton Recht hatte. Ich hatte mich darüber gefreut, dass die Jungs Calum ein Date mit mir geschenkt hatten. Und das war nicht gut. Gar nicht gut.

Ich rief erneut Lacy an, aber auch diesmal erklang nur die monotone Stimme der Mailbox.

Ich musste mich irgendwie ablenken. Wie wusste ich noch nicht, aber alleine am Strand zu sitzen, würde nicht helfen. Also kletterte ich vorsichtig wieder von meinem Felsen und lief den schmalen Pfad zurück. Ich zog meine Kopfhörer aus meiner Tasche, froh darüber, dass ich egal wo ich hin ging, immer welche dabei hatte, und steckte mir sie dann in die Ohren. Seit langem hörte ich weder 5sos, noch Nickelback, Green Day, AC DC, oder Fall out Boy. Stattdessen ging ich auf meine Radio-App und hörte mir Charts an. Zu meiner Überraschung gab es sogar ein paar Lieder, die ich gar nicht schlecht fand.

Zuhause, war keiner da, also ging ich nach oben, zog mir meinen schwarzen Bikini an, und legte mich dann nach draußen in den Garten, und schlief beinah sofort ein.

Ich wurde wach, weil ich zu frieren begann. Als ich die Augen öffnete, war die Sonne schon dabei unter zu gehen, und an meinem ganzen Körper hatte sich eine Gänsehaut gebildet. Fröstelnd stand ich auf und ging wieder nach drinnen. Nach einer ausgiebigen Dusche, zog ich mir eine bequeme Jogginghose und einen Pulli an, dann lief ich mit tropfenden Haaren nach unten in die Küche. Damit Mum nicht sauer wurde, weil ich das ganze Haus voll tropfte, band ich sie mir schnell zu einem Dutt, und machte mich dann daran, etwas zu kochen.

Während ich das Gemüse in der Pfanne anbriet, überlegte ich die ganze Zeit, wo eigentlich meine Familie abgeblieben war. Keine hinterlassenen Nachrichten. Von niemanden.

Okay, Nath war wahrscheinlich bei Cynthia oder seinen Freunden, aber Mum, Mitch und Brice?

Ich räumte gerade die Küche wieder auf, da hörte ich den Haustürschlüssel in der Tür. Dann kam auch schon Brice in die Küche gelaufen und grinste mich breit an.

„Syddy! Wir waren heute den ganzen Tag in der Stadt!", rief er aufgeregt. Ah, stimmt ja. Mum hatte sowas gestern erwähnt.

„Und war es schön?", fragte ich und wuschelte ihm durch das dichte Haare. Er nickte begeistert.

„Du hättest auch mitkommen sollen. Wo warst du denn heute eigentlich schon wieder?"

„Bei Calum, und den anderen. Er hat heute Geburtstag." Brice grinste nur, und machte keine Anstalten sich aufzuregen, weil ich mich wieder mit den Jungs getroffen hatte. Zum Glück.

Jetzt kamen auch Mum und Mitch in die Küche und begrüßten mich.

„Und, was hat Calum zu seinem Geschenk gesagt?", fragte Mum während sie in den Kühlschrank starrte.

The special Fan(5sos FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt