Bruce?

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Mein Wecker weckte mich zuverlässig um 8am. Grummelnd machte ich ihn aus. Ich brauchte einen Moment um mich zu erinnern warum genau mich mein verdammter Wecker an einem Ferientag um 8am aus den Federn schmiss. Als mein Blick aber zu meiner Tür wanderte wo das einzige Poster von 5sos, das ich besaß, hing, fiel mir aber wieder alles ein. Weihnachtsgeschenke einkaufen mit Calum Hood von 5 Seconds of Summer. Das hörte sich an, wie der Titel irgendeines Gewinnspiels in diesen Zeitschriften, die Lacy so mochte. Trotzdem schlich sich ein Dauergrinsen auf mein Gesicht als ich aufstand um zu duschen. Meine Stimme war glücklicherweise wieder zurück gekehrt, das strikte Redeverbot und die vielen Halsbonbons hatten sich offensichtlich gelohnt. Nicht auszudenken, wie es gewesen wäre, wenn ich eine tiefere Stimme als Calum gehabt hätte.

Ein letzter Blick in den Spiegel und ich war zufrieden. Meine dunklen Haare kringelten sich, weil sie noch ein wenig feucht waren, meine gebräunte Haut kam in dem weißen kurzen Spitzenkleid toll zur Geltung, und durch die weißen Chucks, wirkte das ganze Outfit nicht zu overdressed. Schließlich war das ja bloß ein Treffen unter -äh Freunden?

Um 9:30 am stand ich im Flur und suchte verzweifelt nach meinen Autoschlüsseln. Schließlich fand ich sie an ihrem Platz auf dem Sideboard. Zur Adresse die Calum mir geschickt hatte brauchte ich nur zwanzig Minuten, also war ich schon fünf Minuten früher als vereinbart an der Schule. Kaum eine Minute nach dem ich mit meinem Auto zum Stehen gekommen war, bog eine Gestalt um die Ecke. Ich war mir zuerst sicher, dass es nicht Calum war. Zwar hatte dieser Junge seine Größe und Statur, aber er hatte keine Tattoos an den Armen. Und unter seiner Mütze schauten blonde Haare heraus und nicht dunkelbraune. Ich beobachtete wie der Junge immer näher kam. Jetzt hatte er mich entdeckt und zog sich die schwarze Beanie vom Kopf und die Sonnenbrille vom Kopf. Und jetzt erkannte ich auch, dass es doch Calum war. Ich stieg aus und ging mit gerunzelter Stirn auf ihn zu.

„Hey Sydney.", grinste er. „Hey.", sagte ich langsam. „Du siehst definitiv anders aus.", stellte ich fest. Er grinste noch immer. „Keine Umarmung zur Begrüßung?", fragte er und schaute mich mit blitzenden Augen an. Prompt errötete ich und schloss die Distanz zwischen uns. Er umarmte mich und ich stellte fest, dass mir sein Geruch, herb und doch süßlich, bereits vertraut war, und dass obwohl wir uns gerade das zweite Mal trafen. Das war doch alles verrückt.

Als er mich wieder los ließ lächelte er wieder, aber es sah ein wenig wehmütig aus. „Ja ich weiß, ich musste die Tattoos überdecken, daran erkennt man mich viel zu oft. Und die Mütze-" er hielt sie mir hin und ich erkannte, dass eine Art Perücke darunter genäht war. „Ist auch ziemlich nützlich. Ich hoffe das stört dich nicht. Das war die Bedingung unseres Bodyguards." Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wirklich. Ich denke schreiende Mädchen würden mich viel mehr stören." Er lachte leise. „Ja, das denke ich auch. Du siehst übrigens echt hübsch aus." Prompt schoss mir das Blut zurück in die Wangen. „Danke." Ich lächelte ihn schüchtern an. Dann stiegen wir ein.

„Deinem Hals scheint es ja wieder gut zu gehen.", sagte Calum während er sich seine Mütze wieder aufsetzte. Keine Ahnung wie er es machte, dass die Mütze zu einem Outfit für 35°C passte, aber es sah gut aus. Trotz ungewohnter Haarfarbe. Gab es auch etwas, was diesem Jungen nicht stand?

„Ja, Gott sei dank. Ich bin nicht so gut im Schweigen.", grinste ich und machte das Radio an. „Das hab ich vorgestern ja mitbekommen-." Ich streckte ihm die Zunge raus, so gut das eben ging, wenn ich gerade Auto fuhr. Er lachte bloß. „Sydney, ich muss dir was beichten?" ich warf ihm einen kurzen fragenden Blick zu bevor ich den Truck vor uns überholte. „Ja?", fragte ich. „Na ja, weißt du. Wir als- ich- ähm." druckste er herum und ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. „Komm schon Calum, du hast schon vor tausenden von Fans gespielt und gesungen und auf einer riesigen Bühne gestanden und das in mehreren Ländern, also warum bist du jetzt so nervös?" Ich hörte ihn neben mir lachen. „Ja, also wir haben heute alle bei Ashton geschlafen, und als ich dann vorhin los wollte, habe ich die anderen ausversehen geweckt und sie haben natürlich gefragt wo ich hin will, also habe ich ihnen gesagt, dass ich mit dir nach Sydney fahre und tja da wollten sie mit. Ich konnte sie überreden nicht mit zu fahren, aber könnte irgendwie sein, dass wir uns um drei in einem Cafe in Sydney treffen." Ich warf ihm einen Blick zu und er schaute mich zerknirscht und entschuldigend an. Dann fing ich an zu lachen. „Na das ist doch kein Problem, dann treffen wir uns eben mit ihnen." Calum seufzte, aber es war kein erleichterndes Seufzen. „Ich wollte sie eigentlich mal loswerden für heute." „Na danke aber auch.", sagte ich gespielt beleidigt. „Nein, nein so war das nicht gemeint.", ruderte er zurück. „Dass ich die Jungs los bin wäre nur der Bonus gewesen." Ich grinste. „Ist doch alles gut. Nerven sie dich echt so?" „Na ja, ich habe einen Monat lang mit den drei Chaoten in einem Haus gewohnt. Ich brauch ne Auszeit." Ich kicherte über seine Verzweiflung und ein Blick zur Seite bestätigte mir, dass auch er lächelte. „Pass auf, wie wär's wenn wir uns erst um vier mit ihnen treffen, eine Stunde abhängen und dann noch mal eine Stunde irgendwo hingehen. Weil so spät kann ich dann auch nicht nach Hause kommen." Calum grinste. „Okay, aber du musst sie anrufen." „Au ja!", jubelte ich und Calum lachte wieder. „Stimmt ja, du bist ja auch noch ein Fan. Hatte ich ganz vergessen." Ich verdrehte die Augen, auch wenn er das nicht sehen konnte und fuhr rechts ran.

The special Fan(5sos FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt