6. Kapitel

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»Also ich hätte was anderes erwartet,« sagte ich immer noch verblüfft von dem großen Haus.
»Einen Keller oder was?«
»Ja genau einen Keller,« sagte ich ironisch zu ihm gewandt.Bevor wir unser Gespräch weiterführen konnten, wurden wir von einem braunhaarigem Mädchen unterbrochen.
»Raphael!« rief sie glücklich und rannte auf uns zu.Als sie bei uns angekommen war, warf sie sich um seinen Hals und küsste ihn leidenschaftlich.Irgendwie mochte ich es nicht anderen Leuten beim Küssen zusehen, also drehte ich mich weg und sah mir genauer den Wald an.Und beim genaueren Hinsehen fiel mir auf, das mehrere Wölfe sich nach und nach ansammelten und immer näher kamen.Sofort wandte ich mich wieder den beiden zu.
»Ähm...Leute.Ich will ja nicht euer seliges Aufeinandertreffen unterbrechen, aber da kommen unzählige Wölfe auf uns zu,« äußerte ich meine Gedanken.Die beiden beendeten ihren langen Kuss und bemerkten jetzt auch die Wölfe.
»Scheiße!Die Wölfe des Johnson-Rudels sind da!«fluchte Raphael vor sich hin, während das Mädchen ein tiefes, lautes Knurren von sich gab.
»Ganz ehrlich: Der Johnson-Rudel?Das klingt bescheuert!« war das einzige, was mir zu dieser Situation einfiel.
Niemand antwortete und als ich dann wieder Raphael und seine Freundin anguckte, waren vor mir ein brauner Wolf, der das Mädchen zu sein schien und ein vollkommen schwarzer Wolf.Raphael.
Beide heulten nun wie auf Befehl los und ich wusste, das sie gerade ihr Rudel riefen.Plötzlich hörte man mehrere Antworten auf die Rufe der beiden Wölfe.Von der anderen Seite des Waldes erschienen plötzlich mindestens genauso viele Wölfe, wie die vom Johnson-Rudel.Während das Mädchen und Raphael auf ihr Rudel zurannten, ging ich ein paar Schritte zurück, bis ich die Motorhaube des Pick up's in meinem Rücken spürte.Ich wollte nicht zwischen die Fronten geraten, außerdem gehörte ich zu keiner  der beiden Rudel.Also musste ich mich raushalten.
Auf einmal spürte ich einen Blick auf mir und blickte direkt in dunkelgrüne Augen.
Keadon war also auch da.Irgendwas in seinen Augen sagte mir, das ich besser verschwinden sollte, obwohl ich nur erraten konnte, warum.Er stand mit, wahrscheinlich seinem Vater, ganz vorne und beobachtete mich immer noch.Man könnte fast schon meinen, das er sich vielleicht sogar um mich sorgte.Aber das war lächerlich.
Schnell wandte ich meinen Blick ab und sah nun zu Raphael, der auch mit seinem Vater vorgetreten war.Na toll.Dann hatte ich also mit zwei Söhnen verschiedener Alphas geredet und mich vielleicht sogar mit ihnen angefreundet.Das erklärte wohl auch die feindseligen Blicke zwischen den beiden Möchtegern-Typen.
Ein plötzlicher Schmerz fuhr durch meinen Kopf und ich legte meine Hand auf meine Stirn.Sie war heiß.Zu heiß.Ich verstand das nicht.Gerade eben ging es mir noch super.Was passierte mit mir?Schon wieder durchzuckten Schmerzen mich.Aber dieses Mal nicht nur durch meinen Kopf, sondern durch meinen ganzen Körper.Schwindelgefühle überkamen mich und ich drehte mich halb zum Auto und stützte mich dort ab.Doch das half nicht viel.Meine nicht mehr kontrollierbaren Beine knickten ein und ich schlug hart auf dem Boden auf.
Mein letzter Blick galt Keadon, der augenblicklich auf mich zustürmte.

Wolves Of The Curse (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt