19. Kapitel

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Titel des Liedes: True
Original gesungen: Ryan Cabrera
Cover gesungen: Corey Gray

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Der Raum in den mich die Männer gebracht hatten, war ein Arbeitszimmer und es passte überhaupt nicht zu den anderen Räumen, die ich bisher gesehen hatte.Dieses Zimmer war mittelgroß, warm und nett eingerichtet.Zumindest schien es so.
Es gab einen Kamin, Bücherregale, einen breiten Arbeitstisch und einen dunkelgrünen Sessel, in dem ein Mann saß.Leider konnte ich aber nicht mehr erkennen, da der Mann mit dem Rücken zu mir gewandt, saß.
Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, merkte ich das die Männer, die mich bewacht hatten, gegangen waren.Jetzt war ich mit dem Fremden alleine.
»Hallo, Taya.«
Er schob den Sessel ein Stück zurück, erhob sich und lehnte sich dann mit dem Rücken gegen die Tischplatte.
Nun konnte ich ihn ganz sehen.Er hatte dunkelbraunes Haar, das sorgfältig hoch gegellt worden war.Außerdem sah er wie ein richtiger Geschäftsmann aus, da er einen schwarzen Anzug trug und mich eingehend musterte.Ich schätzte, das er so um die 40 war.
»Hallo.«
Ich dachte darüber nach, was ich machen sollte.
»Frag mich was du willst und vielleicht beantworte ich es dir.«
Mein misstrauischer Blick nahm er gekonnt war.
»Was ist so besonders an mir?Und was wollen sie von mir?«
Er lächelte amüsiert.Über was wusste ich nicht.Als er mir nicht antwortete, wurde ich ungeduldig.
»Ist das einer der Fragen, die Sie nicht beantworten?« fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Richtig, aber eigentlich bist du wegen etwas anderem bei mir.Ich wollte dir eine gute Nachricht überbringen.«

Nachdem das Gespräch zwischen Mr. Unbekannt und mir zu Ende war, kamen neue Wachen mit genau dem selben Knopfgerät und zerrten mich mit.Laut Mr. Unbekannt würden diese Herren mich in ein Zimmer begleiten und dort mich bewachen.Dann, nachdem ich mich wieder vollkommen bei Kräften war, würde sich die für mich schlechte Nachricht erfüllen.
»Hör auf dich zu wehren,« knurrte der stämmige Mann zu meiner Rechten, der auch das Knopfgerät in der Hand hielt.
Aber ich würde ganz sicher nicht aufhören.Denn ich würde mich nicht kampflos ergeben.Nicht wenn, das heißen würde, das Raphael hier alleine wäre.Das ich zurückgeschickt werden würde und er hier bei diesen verrückten, alten Knackern und dem merkwürdigen Mann bleiben würde.Raphael konnte ich sowas nicht antun.
»Ich mein's ernst.Wenn du jetzt nicht aufhörst, benutz ich den Knopf!«
»Knöpfe waren und werden nie beängstigt sein.Könnte wahrscheinlich etwas dauern, bis ihr veraltetes Köpfchen das kapiert!« entgegnete ich wütend.
Diese Kerle würden mich noch früh genug erleben.Denn der Hass und Zorn in mir wurde immer größer und staute sich an.Wenn die Männer nur eine falsche Bewegung machen würden, würde ich die ganze Wut rauslassen.Und das würde ihnen ganz sicher nicht gut bekommen.
»Du hast es so gewollt, Wolfsmädchen,« zischte der stämmige Mann und war kurz davor auf den Knopf zu drücken.
Als sein Finger nur noch wenige Millimeter von dem Gerät entfernt, wurde ihm der kleine Metallkasten aus der Hand gerissen und er sackte in sich zusammen.
Ich drehte mich um und sah Cole direkt vor mir stehen.In seiner linken Hand hielt er eine Spritze, die nur noch sehr wenig weiße Flüssigkeit enthielt.Was auch immer es war, es hatte mich gerade vor Elektroschlägen gerettet.
»Bück dich!« rief Cole und ich gehorchte augenblicklich.Nur Momente später sauste eine Faust über meinem Kopf hinweg.
Jemand schrie schmerzvoll auf und ich erhob mich wieder.Der andere Mann lag genauso wie sein Partner bewusstlos am Boden.Cole injizierte ihm ebenfalls gerade den Rest von der Spritze.
»Komm!Wir müssen jetzt abhauen!Die Kameras gehen in einer Viertel Stunde wieder an!«
Cole packte mich Arm und zog mich mit sich.
»Cole!Warte!«
Ungeduldig drehte er sich zu mir um und sah leicht verzweifelt aus.
»Was denn?«
»Raphael!«
Cole verstand sofort.
»Nein!Dafür ist keine Zeit!«
»Du weißt schon, das ich eine Frau bin, oder?Frauen können sehr wütend werden und du willst dich bestimmt nicht mit einer Frau anlegen, die sich in einen Wolf verwandeln kann!«
Die kleine Nebenlüge beachtete ich nicht, sondern warf ihm nur einen wütenden Blick zu.
Er wollte gerade zu einer Entgegnung ansetzen, überlegte es sich dann aber anders:
»Na gut!Hier lang!«
Ich rannte ihm so schnell ich konnte hinterher.Nach einigen Minuten waren wir bei einer Krankenstation angekommen.
Wir hatten Glück.Momentan war niemand da.
»Du packst medizinische Sachen ein und ich hol ihn!«
Ich nickte auf seinen Befehl hin und suchte mir eine große Tasche.Als ich endlich eine fand, riss ich Schränke auf und packte mit immer noch gefesselten Händen Mullbinden, Verbände und Infektionszeug ein.Durch meine Hände verlief es etwa langsamer, aber das war egal.
Da kamen auch schon die beiden an.Raphael hatte einen Arm um Cole's Hals gelegt und stützte sich an ihm ab.Ich ging zu Raphael's Linken und er tat dasselbe bei mir.
»Na dann!Kommt!«
Gemeinsam mit Raphael kamen wir deutlich langsamer voran, doch ich gab die Hoffnung nicht auf.Wir mussten es hieraus schaffen.
Gerade liefen wir durch eine gläserne Tür, als man plötzlich Alarmglocken hörte.
»Verdammt!« fluchte Cole.
Wir rannten weiter, in der Hoffnung das zu schaffen.
Hinter uns hörten wir Schüsse, was uns noch mehr anspornte.Endlich kamen wir bei Cole's Auto an.
Wir öffneten die hintere Tür des braunen Volvos und legten Raphael zusammen rein.
Dann rannte ich auf die andere Seite öffnete die Beifahrertür und setzte mich auf den Sitz.
Nochmal hörten man Schüsse, die gegen die Fensterscheiben knallten, doch sie waren schusssicher.
Cole stieg gerade hastig ein, drehte sofort den Schlüssel, startete den Motor und düste los auf die Straße.
Schnell guckte ich nach hinten und sah Männer mit Waffen schießen.Als wir uns immer weiter entfernten, ließen sie ihre Waffen sinken und liefen weg.
Mein Blick glitt nun zu Raphael.Er sah besser aus, als letztes Mal.Wenigstens hatten sie sich etwas um ihn gekümmert.
»Gib mir deine Tasche.Ich kann mich selber versorgen,« sagte er mit rauer Stimme.
Ich nickte und tat was er sagt.Dann lehnte ich mich gegen den Sitz und versuchte zu realisieren, was gerade alles passiert war.
Wir wären gerade fast getötet worden, das stand fest.Und diese Typen waren auf jeden Fall gefährlich.Das wusste ich nun.

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Ich glaub, das war mein bisher längstes Kapitel.^^Aber ich wollte euch nicht wieder an so einer spannenden Stelle stehen lassen;)
Dann bis ich glaub 21:00 Uhr :)
Have a safe day
Eure CelestialRootedSoul 🌄

Wolves Of The Curse (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt