31. Kapitel

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Titel des Liedes: Photograph
Original gesungen: Ed Sheeran
Cover gesungen: Corey Gray

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Unglaubwürdig schaute ich ihn an.Wir steckten gerade in einer solchen Situation und er fragte mich über meine Beziehung zu Cole aus.Ich musste zugeben, ich mochte seine Frage nicht besonders, weil ich auch keine Lust hatte über Cole zu reden, dennoch fand ich es unpassend.
»Wieso fragst du das, wenn wir doch gerade so nah an Fay sind?Es ist doch egal, woher ich ihn kenne,« zischte ich etwas leiser als sonst, da ich nicht wollte das Cole unser Gespräch mithörte.
»Taya, bitte,« antwortete er in der selben Lautstärke.
»Wieso willst du das wissen?« fragte ich, da ich noch nicht einfach nachgeben wollte.
»Er könnte gefährlich sein und...«
»Er ist nicht gefährlich.« unterbrach ich ihn überzeugt.
»Und woher willst du das wissen?« konterte er nun lauter und aufgebrachter. Sein Blick sagte mir, dass ihm meine Reaktionen auf seine Fragen nicht gefielen, sie schienen ihn aufzuwühlen.
»Sag mir bitte einfach woher du ihn kennst,« fügte er nach ein paar Sekunden der Stille wieder etwas leiser hinzu.
Ich atmete einmal tief ein und betrachtete die verzierte, lilafarbene Wand, die sehr dem Schema dieses großen Hauses entsprach.
Schließlich sah ich wieder zu Keadon und begann zu erzählen, aber nicht ohne noch einen Seufzer zu machen, weil ich wusste, dass würde unangenehm werden:
»Wir waren mal zusammen.Es ist ungefähr zwei Jahre her.Er hat ...etwas getan und ich hab darauf Schluss gemacht.«
So jetzt hat ich es hinter mir.Es war ausgesprochen wurden.Keadon schwieg und seine Miene war unergründlich.Ich jedenfalls wollte nicht noch mehr dazu sagen, also kam auch kein Wort mehr über meine Lippen.Bei der erneuten Stille bemerkte ich, dass keine Geräusche aus dem Zimmer, aus dem wir gerade gekommen waren, zu kommen schienen, was bedeutete, dass entweder etwas passiert war oder mein doch nur allzu lieblicher Ex-Freund gelauscht hatte.
Ich tippte eher auf zweiteres und bewegte mich nach vorne, um die Tür zu öffnen.
Doch bevor ich die messingfarbene Klinke herunterdrücken konnte, ergriff Keadon meinen Arm und zog mich wieder zu ihm.
Seine übernatürliche Kraft hatte seine Bewegung nochmal verstärkt und ich knallte ungewollt gegen seine harte Brust.
Überrascht sah ich ihm in seine waldgrünen Augen, die diese beeindruckenden braunen Sprenkeln hatten...Ich wusste  nicht wieso, aber sie hielten meinen Blick sofort fest.Mein Atem und mein Herzschlag  waren innerhalb einer Sekunde übermenschlich gestiegen und ich glaubte nicht, dass es daran lag, dass er mich überrascht hatte mit seiner Tat, sondern eher das seine Hand, die mein Handgelenk immer noch festhielt, das ausgelöst hatte.Denn da wo er mich berührte, spürte ich eine Welle von Gefühlen und einer unbeschreiblichen Kraft.Keadon's Blick sagte so viel und doch wieder nichts.Langsam kamen unsere Gesichter sich näher und ich konnte meinen Blick von seinem nicht abwenden...

Doch dann wurde mir etwas bewusst, das was immer auch gerade mit mir passierte, musste gestoppt werden.Ein so großer Teil von mir wollte diesen Moment unbedingt weiterführen, doch diese Gefühle und diese Kraft hatte ich schon mal verspürt...Bei Cole.Der Gedanke an die Zeit mit ihm, an meine erste große Liebe, schmerzte.Immer noch.Ich wollte nicht, dass das nochmal geschah.Es machte mich verletzlich und wütend zugleich, weil ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte und sie nicht verschwunden waren.
Abrupt riss ich mich von Keadon los und drehte mich um.Dann rannte ich los.
Durch die langen Gänge, die nur mit schwachen Lichtern beleuchtet worden waren, bis ich schließlich in der Freiheit war, doch das reichte noch nicht.Meine Beine trugen mich noch mehrere schnelle übermenschliche Schritte und dann knickten sie ein.Gerade noch so konnte ich mich an einer großen, kräftigen Eiche festhalten, aber selbst daran ließ ich mich runtersinken und schenkte den Tränen, die befreit werden wollten, endlich die Freiheit.
Ganz ehrlich, ich wollte nicht weinen.Andererseits brach gerade alles zusammen, meine Kontrolle, meine Gefühle, meine Welt.
Und selbst noch von dieser Entfernung konnte ich sie streiten hören.Ich konnte hören, wie Cole Keadon wütend fragte, wieso ich weggerannt war und wie Keadon nur mit schnellen, lauten, aufgebrachten Schritten wegging.
Und das erste Mal in meinem Leben wünschte ich mir so richtig, so Fähigkeiten nicht zu haben.Und ich wünschte mir normal zu sein, aber das war ich nicht.Ich war noch nicht mal ein normales übernatürliches Wesen, sondern noch irgendein Werwolf, der sich nicht verwandeln konnte und anscheinend von irgendeiner Wolfsgöttin zur Auserwählten auserkoren wurde.Aber ich wollte das nicht, ich wollte nicht diese Gefühle haben.Fay sollte wieder bei mir sein, wir würden wieder zusammen im Wohnzimmer sitzen und irgendwelche Liebesschnulzen gucken, über die wir uns dann lustig machen konnten.Aber das ging nicht wegen COS.COS war das, was meinem normalen Leben am meisten im Weg stand.
Immer noch unter Tränen richtete ich mich auf und ignorierte sie einfach.Sie und meine Gefühle.Stattdessen rannte ich wieder blitzschnell in das Haus hinein.Im Zimmer, wo sich Tom befand, blieb ich schließlich stehen.
Cole war nicht mehr da und ich konnte auch sonst keinen Herzschlag in zu naher Nähe hören, woraus ich schloss, dass Cole und die anderen mich suchten.
Tom hatte mich mittlerweile bemerkt und schien meine gefühllose Seite zu erblicken.
Wiede beugte ich mich ein bisschen zu Tom runter und legte meine Hände jeweils auf eine Armlehne.
»Also Tom, lass uns reden.«

Wolves Of The Curse (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt