38. Kapitel

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Titel des Liedes: Far Away
Original gesungen: Nickelback

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Ich stakste aus meinem Zimmer raus, durch die Gänge bis ich dann bei der Treppe ankam, die mich nach unten zur Haustür und zu Raphael führte, der dort schon wartete.Er hatte mich noch nicht bemerkt und sah nur still in die Richtung der Küche.Das gab mir die Chance ihn genauer zu betrachteten.
Sein Haar war nicht wie eigentlich immer hoch gestylt, sondern fiel ihm jetzt ins Gesicht.Da ich ihn nur von der Seite erblicken konnte, fiel mir erst nach einigen Momenten auf, was sich in seinen caramelfarbenen Augen, die normalerweise frech und  fröhlich aufstrahlten und einen selber grinsen ließ, widerspiegelte.Es war Traurigkeit, Einsamkeit und Verlust.Und ich kapierte wieso nun plötzlich Mitleid, Verständnis und Traurigkeit alle auf einmal in mir aufkeimten.Er musste nun dasselbe erleben wie ich.Also eigentlich hatte er es ja schon erlebt.Er hatte einen wichtigen Menschen in seinem Leben verloren, so wie ich, obwohl bei mir die Zahl um einiges größer war.Natürlich hatte er sie nicht wirklich 'verloren', ich mein sie war halt nur die ganze Zeit eine betrügerische, verstörende Psychopathin gewesen, die sein Herz gebrochen hatte.Aber er hatte die Juliana verloren, die ihn zum Lachen und Lächeln gebracht hatte und sein Herz hatte schneller schlagen lassen.Ich hatte schon beim ersten Aufeinandertreffen der beiden gemerkt, dass er viel für sie  empfand.Und Juliana...Sie liebte ihn auch.Ebenfalls hatte ich dieses Glänzen in ihren Augen gesehen.Sie hatte eigentlich immer gelächelt in seiner Nähe.Es war aber nicht dieses gruselige Psycho-Lächeln, sondern das, wenn man wirklich starke Gefühle hatte.Raphael seufzte und ich katapultierte mich endlich wieder zurück in die reale Welt.Ich durfte nicht anfangen wie jedes dummes Mädchen anzufangen in jedem das Gute zu sehen.Juliana war ein Wesen, dass in die in Anstalt gehörte.Außerdem war Psychopathen-Liebe gefährlich und Raphael verdiente das nicht.Er war ein toller Typ.Aber falls sie doch noch Menschlichkeit empfand, dann musste sie zurückkommen.Zu ihm.Das hieß besser blieb ich in seiner Nähe, um endlich mit Gewalt und meiner Ungeduld die Antworten aus ihr rauszuschlagen.
Mit einer Handbewegung wischte ich endlich diese zerstörenden Gedanken weg.Raphael in seinem schicken Smoking schien mich nun endlich zu bemerken und fragte leicht misstrauisch und augenbrauenhebend:
»Wie lange stehst du da schon?«
Ich vertrieb nun den letzten Gedanken an Juliana und Raphael und lächelte ihm nun glücklich ins Gesicht.Wenn ich schon mit ihm zu Cole's Aufnahme ins Rudel kam, sollte er besser mit schönen Gedanken abgelenkt werden.
»Erst seit ein paar Sekunden,« sagte ich ohne weiter drüber nachzudenken.
Er dachte kurz nach und beim genaueren Hinsehen fiel ihm anscheinend nun mit offenem Mund meine Kleidung auf.
Mein Lächeln entwickelte sich zu einem Grinsen und ich drehte mich einmal in dem rotsamten, knöchellangen Kleid, was sich angenehm um meine Beine schmiegte.Mein Haar fiel mir sanft über die Schulter.
»Und was sagst du?«
Einmal glitt sein Blick noch über mich und dann sah er mich staunend an.Langsam bildete sich ein zartes Lächeln in seinem Gesicht und mein Herz machte einen kleinen Sprung.Wenigstens einer von uns beiden hatte wieder Freunde, die ihn aus dem tiefen Loch zogen, in das er gefallen war.Ich hatte Keadon...Aber er konnte mich nicht wirklich nachvollziehen.Er war wunderbar und ich hatte ja schon festgestellt, dass Gefühle im Spiel waren, dennoch...
Raphael konnte mir vielleicht helfen, wenn ich ihm nun half.Ich glaubte auch er würde das denken.
»Du siehst einzigartig aus.« Er oder eher gesagt seine Augen strahlten wieder...Innerlich seufzte ich erleichtert auf und ging nun stolz lächelnd die Treppe runter, an deren Ende sich Raphael hinstellte und fast fühlte ich mich wie bei dem Abschlussball, den ich nie hatte.Der dunkelhaarige Junge hielt schon gentlemanlike seinen Arm hin und als ich unten ankam, hakte ich mich bei ihm ebenso strahlend ein.
Gemeinsam verließen wir nun das Haus und die Hoffnung auf einen schönen Abend vermischte sich nun mit meinen anderen sentimentalen Gefühlen.
Ich löste mich von ihm und wir stiegen in seinen Pick Up.Während ich mich neben ihn setzte und anschnallte, schien wieder die Freude aus seinem Gesicht zu verschwinden.Als er sich in seinen Sitz sinken ließ, bemerkte er meinen besorgten und enttäuschten Blick.Ich dachte nun mal, dass es länger als gefühlt wenige Sekunden anhalten würde.
»Was?« Er seufzte und ich wünschte mir seinen Gedanken oder zumindest Gefühle Wissen zu können.In einem Menschen gab es immer so viele Emotionen, die zu schnell kamen und gingen.
»Raphael« , ich stöhnte auf, wegen meiner Ratlosigkeit bei der Wahl meiner Worte, »wir haben nun beide das gleiche durchgemacht.Wir haben beide wichtige Menschen in unserem Leben verloren.Und ich schätze...«
Ich sprach nicht weiter, denn die unausgesprochenen Worte lagen in der Luft und so sozialen Unternehmungen machte ich nun normalerweise nicht, deswegen wollte ich auch nicht weitersprechen.
Trotzdem vollendete er meinen Satz, aber eher als Frage:
»wir sollten das zusammen verarbeiten?«
Ich schluckte, gab mir einen Ruck und begann nun meine Rede:
»Raphael, du weißt bestimmt, dass das so gar nicht meine Art ist...«
»Du musst nicht weitersprechen.Ich weiß was du meinst,« hallte plötzlich seine Stimme in meinem Kopf wider.Anscheinend konnten Werwölfe untereinander Telepathie anwenden.Lupa hatte dies ja auch bei mir gemacht,
also hätte ich mir das eigentlich selber erschließen können.Wieder auf das Gespräch konzentriert blickte ich ihm nun genau in seine Augen.
Er sah mich traurig und verständnisvoll an und ich wusste, dass er die Wahrheit sagte.
Aber ich wollte trotz meines Unbehagens weiterreden.Denn neben den Unbehagen hatte ich auch wieder ein Gefühl, das ich nicht einordnen konnte, gebildet.Doch ich wusste, dass Lupa dafür verantwortlich war.Also musste dies ein Zeichen sein, ein Zeichen darauf, dass ich als Herrscherin handeln sollte.Vielleicht sollte ich meine Beziehungen zu ihm stärken.Durch ihre Anwesenheit nahm ich den Mut und fragte sie in Gedanken mit dem Versuch des Telepathierens:
»Lupa, soll ich ihm helfen über Juliana hinwegzukommen?Wie soll ich ihm helfen?«
Das Gefühl verstärkte sich und ich nahm es als 'Ja'.Unvorbereitet dass sie weiter antworten würde fing ich wieder an mit Raphael zu reden.
»Ich will dir...«
Unterbrochen durch ihre Stimme, die Raphael anscheinend nicht hören konnte, wie ich aus seinem fragenden Blick schloss, verstummte ich, als sie begann mit ihrer kraftvollen Stimme zu reden:
»Alles beginnt mit einem Ursprung.Raphael ist der Ursprung.Mit ihm wird dein Kampf gegen den Fluch des Übernatürlichen anfangen und mit ihm wird es enden.Beide Aplhassöhne sowie Cole Sharpe werden deinen Weg lange begleiten.Vergiss das nie.«
Als ihr letztes Wort geendet hatte, verblasste das Gefühl ihrer Macht und ich realisierte erst einige Sekunden zu spät, was sie gesagt hatte.Mit dem Versuch, dass ich sie vielleicht noch erreichte, fragte ich unabsichtlich laut und erschrocken:
»Heißt das er muss sterben?«
Der Junge neben mir schien jetzt noch verwirrter.Und misstrauischer.
Mist!Ich hasste es im Ungewissen zu sein!

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Peaceeeeeeee, Leudis!✌️
Also alles kurz gefasst in Punkten:
-langes Kapitel, vielleicht das Extra für diese Woche oder schon das für nächste
-Autorenmesse war supercool, hatte viel Spaß
-heute hat _DreamViolet_ Geburtstag = Gratulation <3
-habe viele Tipps bei Aum(Autorenmesse) finden können
-und habe einen Verlag gefunden, der auch mit Wattpad arbeitet (irgendwie sowas)
Hab euch alle ganz doll lieb<3
Have a pretty day
Eure CelestialRootedSoul 🌄

Wolves Of The Curse (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt