46. Kapitel

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Titel des Liedes: Breakeven
Original gesungen: The Script

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Taya's P.o.v. (2 Stunden später):

Als ich auf die Uhr meines Handys sah, wurde mir bewusst, dass ich ganze zwei Stunden geträumt hatte, doch mir kam es irgendwie wie nur 5 Minuten vor. Das war schon etwas verstörend. Ich stand vom Bett auf, strich mir einmal übers Haar, damit ich nicht allzu verschlafen aussah und ging in das andere Zimmer. Keadon hob sofort seinen Kopf, als er die Tür aufgehen hörte. Mein Blick schweifte umher. Tom hatte sich an einer der Decken bedient und lag damit schlafend auf dem Sofa vor dem Fernseher. Während Keadon mit silberleuchtenden Augen im Dunkeln saß. Ich schaltete das Licht an und setzte mich auf den Sessel, der eigentlich vorher neben seinem gestanden hatte und nun direkt ihm gegenüber war. »Du hast außerordentlich kurz geschlafen. Mein Vater brauchte manchmal einen ganzen Tag im Traumzustand um nach ihr zu suchen und sie zu finden. Aber du hast sie anscheinend schnell fassen können.«
Ich nickte und lächelte ihn an. In dem Moment war mir irgendwie nicht so zum Reden zumute.
»Es ist irgendwie... verworren,« brachte ich nun doch heraus. Keadon's fragender Gesichtsausdruck ließ mich drüber nachdenken, ob ich alles vom Gespräch erzählen sollte. Ich ging jeden gefühlten Traum-Moment durch und überlegte, was ich ihm alles sagen konnte.
Automatisch legte ich meine Hand auf seine Brust, genau dort wo sein Herz lag und sah ihm in die waldgrünen Augen mit den kleinen, braunen Sprenkeln. Sein Herzschlag war von einem auf den anderen Moment plötzlich schneller geworden und kurz warf ich einen Blick auf seine Brust und dann wieder in sein Gesicht. Er betrachtete mich mit einem Ausdruck, denn ich bisher nur in dem Gesicht eines einzigen Jungen gesehen hatte. In Cole's und das was sich nun in seinen Augen so faszinierend widerspiegelte war... ein liebevoller Ausdruck. Sanft und liebevoll.
Die Erkenntnis, dass diese Beziehung mich gerade sehr stark an Cole's und meine erinnerte, störte mich überraschenderweise nicht. Denn irgendwie hielten mich seine Bewegungen und sein Gesicht gefangen. Ich konnte mich nicht von ihnen abwenden. Und es wir mir alles egal.

Zwar lauerte in meinem Hintergedanken die neueste Konversation mit Lupa, aber auch diese nervte mich nicht. Langsam schloss ich meine Augen und beugte mich vor, den dringenden Wunsch nun seine Lippen auf meinen zu spüren.
Doch plötzlich erfasste mich eine Kältewelle und ich riss meine Augen überrascht auf. Auch Keadon hatte die Augen verwirrt geöffnet. Unsere Gesichter hatte nur einen minimalen Abstand und zu gerne würde ich meinen Mund auf seinen legen, doch ich wusste irgendwas stimmte nicht. »Keadon, irgendwas passiert hier...« Weiter kam ich nicht, denn eine weitere Welle überschwemmte mich und nun wusste ich woher es kam. Von meiner Hand. Die auf Keadon's Brust lag. Und als auch er meinem Blick folgte, riss Keadon und mich auf einmal etwas weg. Ich wollte schreien, doch aus meiner Kehle kam nichts. Panik erfasste mich und ich sah nur verschwommene Bilder. Plötzlich verschwommen diese Bilder ineinander und dann wurde alles klar. Wir befanden uns genau an dem Ort, wo ich mich mit Lupa geredet hatte.
Und ich sah nicht nur Lupa, sondern auch mich. Das war meine Erinnerung. War das einer meiner Gaben? Anderen Erinnerungen zu zeigen? Die hübsche, schwarzhaarige Frau, die Lupa als Gestalt angenommen hatte, nickte lustigerweise. Doch war das an die Traum-Taya gerichtet. Keadon war genauso verwundert wie ich.
»Ist das deine... Erinnerung?« Sein Blick war auf Traum-Taya und Lupa.
»Ja, das ist sie. Aber ich hab noch nie sowas gemacht. Jemandem etwas aus meinen Gedanken gezeigt...« Wir beiden verstummten als unser Gespräch begann. »Hallo, Taya.« Die Frau lächelte mich wie ihr eigenes Kind an, was ich ja eigentlich sogar war, doch es hatte in dem Moment auch mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ich wusste schon was passierte. Meine Umgebung hatte die Traum-Taya gar nicht gemustert, dennoch übernahm ich diesen Part nun für sie. Wir befanden uns in einem komplett leeren Park. Es war Nacht und der Mond schien auf uns herab. Auch Straßenlaternen an fast jeder Ecke beleuchteten alles. Keadon folgte mir, als ich mich auf der Bank genau vor meinem anderen Ich und der Wolfsgöttin niederließ. Keadon musterte unsere Konversation eingehend und lauschte, während ich ihn musterte, denn ich wusste, was ich tun würde, sagen würde und ich wollte seine Reaktionen sehen.
»Hallo, Lupa,« antwortete mein Traum-Ich.

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Bald am Ende! Ich erfind immer noch so kleine Sachen hinein, wie das und das letzte Kapitel, dann kommt auf jeden Fall noch eine wichtige Szene und dann kommt das Finale bzw. Ende...
Bin jetzt endlich zuhause und was erwartet mich, kein Internet :( ;( xD
Das Witzige daran ist, ihr lest das alles erst Wochen später, während ich das 'jetzt' schreibe.:D
Egal hab euch alle Lieb ;*
Have a fearless day
Eure CelestialRootedSoul 🌄

Wolves Of The Curse (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt