Kapitel 005. Gefunden oder Erfunden?

164 9 8
                                    

https://m.youtube.com/watch?v=mAGaKX1mJGo - Alles wird gut

*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*

DRACHENREITER DER ZUKUNFT

Akt I: Amerika ist wunderbar

Kapitel 005: Gefunden oder Erfunden?

*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*

Noch immer geht Hicks nachdenklich den Strand entlang und denkt über die Karte und Haudraufs Angst nach.
Wer hat Vater so in Angst und Schrecken versetzt, dass solche psychische Schäden in ihm zurück bleiben? Woher kommen diese Menschen überhaupt, die versucht haben ihn zu töten? Und was hat diese Karte noch für eine Bedeutung? Weiter marschiert Hicks, bleibt jedoch ratlos. Ohne es selbst zu merken ist es längst Nacht geworden, als er konzentriert die ganze Zeit am Strand entlang geht. Von der Bildfläche längst verschwunden, ist die dämmernde Abendsonne untergetaucht und lässt Berk in vollkommener Dunkelheit zurück. Auch der halbherzige Wind legt ein kühles Lüftchen um den abwesenden Wikinger, wie ein hauchendes Tuch des Todes. Erst jetzt merkt der junge Mann das er hier den ganzen Tag entlang geht und niest kräftig dreimal.
„Es ist schon dunkel? Bin ich wirklich den ganzen Tag hier unten entlang gegangen?", wundert es den junge Mann. Nur durch die frostige Kälte stößt Hicks seinen eigenen warmen Atemhauch dunstig aus.
Die eiskalte Luft und der frische aufkommende Wind, lassen den bereits einkehrenden Frühling als Jahreszeit nicht wirklich ankommen. Kein Wunder, der Winter hat sich zwar früher dem Ende entgegen geneigt, und sich der angekündigte Frühling zeigt, doch bleibt in dieser Gegend einfach die beharrliche Winterlichkeit. Schnee, Frost, Eis und zerrende kalte Winde hinterlassen zu jeder Jahreszeit ihre gestutzten Klauen. Keine Ausnahme, auch nicht für Berk.
Am Strand entlang sammelt Hicks kleine Äste und Holzreste auf, um sich wenigstens ein Feuer zu machen. Die Nacht heute im Freien zu verbringen will der Junge auf jeden Fall warm.
„Brr, ist immer noch ganz schön kalt. Wenigsten liegt hier genug Holz, das ich es bis zum Morgengrauen warm habe" entzünden die zwei Feuersteine in seinen Händen die trockenen Äste. Ein wenig unbekümmert legt er sich in den weichen Sand, neben den Feuer und betrachtet nachdenklich den funkelnden Sternenhimmel. Wunderschön sieht die klare Nacht mit ihren Sternen aus. Dabei kommt ihn ein Gedanke, den er mal mit seiner geliebten Freundin machen könnte.
Die Sterne sind wunderschön am Himmel. Ich sollte mal mit Astrid hier am Strand eine romantische Nacht verbringen. Das würde uns beiden richtig gut tun, nur sie und ich, sehnt sich wünschend Hicks herbei. Im strahlenden Licht des Mondes funkeln die Sterne leuchtend am Himmel. Wie kristallklare Diamanten erinnern sie den baldigen Anführer von Berk an die wunderbare Schönheit der Natur. Der Blick wechselt sich jedoch nun in eine düstere Ernsthaftigkeit. In seinen Kopf erklingen zwei Worte, die in ihm überdauernd hängen geblieben sind - nach Haudrauf's Erzählung. "Fortschrittliche Waffen". Waffen, die auf einen Schlagen Menschen töten können.
Was sind das bloß für Waffen? Wie funktionieren sie? Wer hat sie gebaut? Und wofür werden sie benutzt? Fragen über Fragen rattern wie ein Fluch in seinem Kopf, und lassen ihn an neu verdammte Fragen zerbrechen. Als ob Hicks an eine unlösbare Aufgabe sitzt und sein Kopf als Computer versucht sie zu lösen. Verdammt darin sie zu verbannen, versucht der junge Wikinger sich auf die Sterne am weiten Himmel zu konzentrieren. Aber die überschwemmenden Fragen lassen ihn keine Ruhe.
Wie viele Sterne es wohl gibt? Woraus bestehen sie? Wie weit sind sie von uns entfernt? Die unlöslichen Fragen erklimmen, die im Kopf aufgerichte Wall und dringen zielsicher in sein Gehirn ein. Es lässt ihn keine Ruhe den Augenblick zu genießen. Der aufgerichte Blick vom Himmel schweift ab zu seinem Bauch. Der Körper reagiert dementsprechend auch auf sein Magengefühl das da was fehlt. Das innere Organ zettelt einen rufenden Aufstand an.
Hab ich heute überhaupt schon was Richtiges gegessen? Wann war die letzte Mahlzeit? Ich muss mir unbedingt das nächste Mal was mitnehmen.
Wütend grummelt und knurrt der hungrige Magen seine Gier weiter aus. Der Kopf von Hicks rekonstruiert seinen bisherigen Tagesablauf.
Ich war gestern morgen, früh von Ohnezahn aufgeweckt worden, bin mit ihn über Berk geflogen, dann auf Johanns Schiff gelandet. Schließlich finden wir die merkwürdigste Karte von allen, zeigen sie anschließend meinen Vater der sie wütend beschlagnahmt, und dann bin ich mit Astrid zurück nach Hause gegangen. Seitdem zerbreche ich, unermüdlich den Kopf, mir darüber über die Gesamt-Situation. Also ist es schon fast zwei Tage her. Es wundert den Ehemann nicht, da er öfters auch Nachts durchgemacht hat wegen seiner Erfindungen, das ihn nun auch sein Bauch auffordert Essen zu geben. Hinzukommt das Ohnezahn ihn öfters auch daran hindert ordentlich frisch zu machen. Das alles macht sich nun bemerkbar. Ohne was Essbares mit zu haben legt der Junge sich wieder auf den Sand und beobachtet die Sterne weiter. Plötzlich wundert es Hicks das sich einer dieser weit entfernten Sterne bewegt.
Was ist das denn auf einmal? Wieso bewegt sich plötzlich ein Stern? Spinne ich oder passiert das wirklich gerade?
Merkwürdig schockiert es den wuscheligen Braunhaarigen. Deutlich erkennbar blinkt der wandernde Stern in helles Rot. Unerklärliche tausende Fragen schießen dazu durch den Kopf, als was anderes seine Aufmerksamkeit zu ihm lenkt.
Habe ich da nicht eben was gehört?
Darauf zu achten, was zu ihm versucht durch zu kommen, spitzt der Wikinger seine Ohren.
„Hilfe! Bitte so helft mir doch!", ertönt schwach zu ihm ein Hilferuf, von weit draußen auf dem Meer. Die hilfe-suchende Stimme wiederholt sich, wo Hicks Horrendous sicher ist das ein schiffbrüchiger Mensch Seenot in diesen eiskalten Gewässern erleidet.
Da ruft wirklich jemand um Hilfe. Es kann aber keiner aus unseren Dorf sein, wer ist das also? Jeder auf Berk weiß wie man mit den Schiff, um die Insel zu segeln hat. Denn gegen felsige Steinsäulen, hohe Sandbänke, mitreißende Strömungen oder herausragende Riffe zu gelangen ist ein törichter und tödlicher Fehler.
Ohne zu überlegen springt Hicks ins Wasser und schwimmt zum Hilferuf. Sofort saugt sich seine Kleidung voll und erschwert ihn mit Gewalt Gewicht und Bewegungsfreiheit. Das dabei unaufhaltsam die Kälte auf seine Haut brennt und sticht hat er auch nicht bedacht. Sofort versteifen und schwinden die Kräfte aus seinen Gliedern, die durch rapiden Temperatur-Verlust erfrieren. Denn ohne die Temperatur einer warmen Strömung, wo in diesen immer noch winterlichen Nächten ignoriert wird, ist ein Fehler, der sich nur mit den Tod bestrafen lässt.
„Uhaa! Ist das kalt! Scheiße!", schlottert er, und droht in die Tiefen des Abgrund zu sinken. Gerade in einer sternenklaren Nacht wie heute, wo nur wenige Wolken den Mond ausblenden, fallen die Grade unter den Nullpunkt. Überall auf seinen Körper setzen sich quälende Schmerzen dieser eiskalten Suppe. Jegliche Körperstellen krümmen sich vor Kälte. Doch Hicks denkt nicht im Traum daran, sich vom Eiswasser unterkriegen zu lassen.
Ich pack das! Ich schaff das! Es ist nicht kalt, es ist nicht kalt...
wiederholt Hicks ermutigend für sich und folgt der Hilferuf-Stimme. Unerklärliche lauter wird diese, als ob sie ihm selbst entgegen kommen und retten will. Dennoch, in nicht mal einer Minute, haben sich seine Energie-reichen Kräfte in kurzer Zeit fast komplett aufgezerrt. Es kostet zu viel Mühe. Trotzdem ignoriert Hicks all seine körperlichen Warnungen und kämpft dagegen an.
Mist, ich werd immer schwerer! Und bewegen kann ich mich auch kaum noch. Aber ich schaff das. ... ich bin ein Wikinger. Waghalsige wenn nicht sogar irrsinnig, spornt der Fünfundzwanzig-Jährige sich selbst an. Die schlimmen Symptome seines Körpers zeigen bereits Wirkung, wo andere Menschen in diesen Fünf-minütigen Eiswasser längst aufgeben würden. Hicks aber akzeptiert so was für sich nicht. Er schwimmt weiter und entdeckt auf ein kleines Stückchen Treibgut eine junge Frau. Es muss sie gewesen sein, die er rufen gehört hat. Ihr Klagen und Hilferuf wird deutlicher, als Hicks näher an sie ran schwimmt.
„HILFE! Bitte, so hilft mir doch jemand! Hilfe!", bemerkt die Frau ihren Retter im Dunkeln nicht und ruft weiter.
„Wer bist du? Und was machst du hier draußen alleine auf dem Meer?" fragt mit eigenen gequälten Blick, aus Kälte, der junge Wikinger. Ohne den Nordmann in der Dunkelheit richtig zu erkennen erschreckt sich panisch die schiffbrüchige Frau.
„Ah! Hast du mich erschreckt. Wer bist du? Und was machst du hier im Wasser? Bist du etwa ein Meermann und willst mich in deine eiskalten Fluten mitreißen?" durchlöchert mit weit aufgerissenen Augen die Frau ihn mit Fragen. Das verwundert Hicks schon ein wenig.
„Nein, ich bin kein Meermann, sondern wie du ein normaler Mensch. Ich bin Hicks... und ich habe deinen Hilferuf gehört. Ich bin hier um dich eigentlich zu retten", beantwortet der dunkelgrün-äugige Nachtschwimmer zügig ihre Fragen in Kurzfassung. Zitternd und bibbernd sinkt Hicks Körpertemperatur weiter. Nicht mehr lange und der eigenmächtige Wikinger stirbt an Unterkühlung, wenn er weiter im Eiswasser schwimmt.
„Bist du vollkommen verrückt geworden? Hier im Meer ist es saukalt. Und hungrige Haie könnten hier auch ihr Unwesen treiben", erschüttert es die junge Frau. Die Frage wie der junge Mann es so lange allein im Wasser aushält lässt sie außen vor.
„Keine Panik, ich hab keine Angst. Aber bevor ich dir die nächsten Fragen sicherlich beantworten will, bring ich dich mal lieber an Land! Okey?", werden Hicks zitternde, blaue Lippen schon mit einer dünnen Eisschicht belegt. Auch seine normale Haut hat sich in eine geistige Blässe verwandelt. Nur stumm nickt die fremde Frau und staunt immer noch, dass es so einen Dummen gibt der ins kalte Wasser springt, um sie zu erreichen.
Hätte nicht gedacht das es wirklich solche Idioten gibt, die für jemand Fremdes in die kalte See jumpen. Am Treibgut der Schiffbrüchigen befestigt, treibt ein langes Seil das Hicks sich um seinen Körper bindet, um so die Frau an Land zu ziehen.
Nun muss ich sie nur noch irgendwie zum Strand ziehen. Ah, das sieht gut aus, so könnte es klappen.
So gut der Häuptlingssohn kann schwimmt er zurück zum nahen Strand. Doch als schon fast die Hälfte erreicht ist, zieht sich aufeinmal Hicks Körper krampfhaft zusammen.
„Was zum...!" Wie ein Stein-schweres Brett versteift sich sein schwacher, entkräfteter Körper und wird durch seine vollgesaugten schweren Klamotten nach unten gezerrt. Ab und zu erhascht Hicks Luft, womit ihn aber die machtvolle Schwere auf den Grund des Meeres zieht.
„Hey! Hey, was ist mit dir? Kannst du nicht mehr? Antworte mir!" ruft panisch die Sorgenvolle zu ihrem Retter. Doch Hicks abtauchender Wikinger-Körper gehorcht dem Befehl nicht mehr. Schwer fallend sinkt der Mann sehr schnell. Das lange Seil am schwimmenden Treibgut hält zum Glück den Gelähmten, was aber sein Gewicht nicht ewig standhalten kann. Schon passiert es. Samt Befestigungshaken zerbricht knirschend und knacksend das schwimmende Holz und zieht sich mit Hicks sinkenden Körper in die kalte Tiefe.
„Hilfe! Ich sinke weiter!", entweichen panisch dem Halberwachsene Luftreserven im Wasser. Die Luftblasen an der Wasseroberfläche signalisieren der jungen Frau, das der Mann nicht mehr viel Luft in seinen Lungen hat. Jetzt entscheidet schnelles Handeln.
„Mist was soll ich nur tun?" Entweder rettet sie selbst ihren Retter oder sie lässt ihn absaufen.
Am Land sieht die Feuerstelle schön warm und gemütlich aus.
„Ach, scheiß drauf! Auf so einen kann ich verzichten!", springt sie wütend ins Wasser, und sog tief einatmend Luft in ihre Lungen. Schnell taucht sie hinab. Die Frau sieht den Halbstarken unter sich schnell weiter sinken und droht auf dem Meeresboden als Fischfutter zu enden. Auch ihr eilen die Symptome der Kälte in den Körper. Schmerzliche Eiseskälte brennt förmlich auf ihre Haut, und ihre Arme und Beine drohen ebenfalls steif zu werden. Eilig packt die schlanke Frau Hicks Arm und versucht aufzutauchen, doch die Schwere seiner und ihrer nassen Klamotten behindert dies.
Verdammt! Wieso geht das nicht schneller? Mir geht gleich die Luft aus!
malträtieren ihr der Druck und die Kälte des Wassers. Sie schwört sich, wenn sie mit ihm stirbt, will sie diesen Hicks in der Hölle nochmal umbringen. Mit eisernen Willen gibt die junge Frau nicht auf und strengt sich selbst noch weiter an. Die Sicht verschwindet aufeinmal und Schwärze umgibt ihren Körper. Mehr und mehr verliert die Frau ihr Bewusstsein, Luft verschwindet aus ihrem Mund und ihre Glieder versteifen sich. Es ist vorbei. Langsam merkt die Frau sie versinkt mit Hicks zurück. Diesmal hat keiner eine Chance. Die Frau will nicht aufgeben, aber loslassen über ihr Leben will sie auch nicht. Der Tod kommt. Ohne Sicht auf Rettung vertieft sich der Blick auf gefühlslose Selbstlosigkeit, wo letzte Luft-Reserven der Lungenkapazität in den tiefen, dunklen Ozean verschwinden.
Das war's! Ich habe so gut es ging..., enden die letzten Gedanken. Die Sinne verschwinden, wo bereits Hicks Bewusstlos ist. Ohne zu bemerken was um die beiden Menschen passiert, taucht unerwartet die Frau und der Wikinger aus dem Meer auf. „Was ist passiert?" hustet und keucht die Schiffbrüchige nach Luft und sieht sich um. Niemanden zu sehen. Aber sofort merkt die Ertrunkene das Hicks schwerer wird.
Mist! Entweder ist es die Kleidung von diesen Typen, oder aber er hat Steine gefuttert, schnauft sie erschöpft. Mit Hicks Bewusstlosigkeit hat sein Körper viel mehr Wasser in sich, als die Frau und kämpft bereits nun mit Gevatter Tod, um sein Leben. Es ist für die Frau immer noch ein Rätsel wie sie es an die Wasseroberfläche zurück geschafft haben. Da ertönt ein Pfiff-, Klick- und Schnarr-Laut neben ihr auf. Ein küstennaher Delfin hat beide gerettet.
„Nanu, hast du uns etwa gerettet?" erschreckt sie sich. Sofort mit Pfeif-Ausstoß schwimmt das Säugetier unter beiden Mensch und lässt sie an der Rückflosse festhalten. Mit garantierter Sicherung ihres neuen Retters wird die Aufmerksamkeit auf Hicks gelenkt.
Scheiße, wenn er weiterhin bewusstlos bleibt wird er es nicht lange mehr machen! Ich muss mich beeilen!", ruft die unbekannte Frau in ihre Gedanken. Der Delfin hat beide so nahe wie möglich an den Strand gebracht und quietscht zum Abschied noch mal. Mit viel Mühe und Kraft zieht die Erschöpfte Hicks durch den trockenen Sand auf die warme Feuerstelle zu. Nur noch ein paar Meter. Nun offenbart die Helligkeit beide Identitäten. Die Frau ist sehr attraktive und reif. Und mit dem exotischen, orange-braunen Körper spiegelt sich auch ebenso etwas gefährliches in ihr wieder. Das langen, silbernen Haare hängt bis zu Po runter, womit auch Arme und Beine graziös wirken. Sie kann Hicks vollständig damit umarmen und festhalten. Dabei strahlen ihre hellgrünen Augen wie ein Edelstein stark hervor. Smaragdgrün.
Man das ist ja wirklich ein außerordentlich schnuckliger Typ... . Moment mal, ich hab keine Zeit für sowas. Ok, ich muss mich konzentrieren und einen Puls suchen, bangt die Ängstliche um sein Leben. Wenigstens versuchen muss sie es sein Leben zu retten. Jedoch findet sie keinen. Mit erschrecken fällt ihre Hoffnung und reagiert automatisch wie sie es kennt, als sie Erste-Hilfe gelernt hat.
Oh mein Gott! Ich darf jetzt auf keinen Fall zögern und muss alles tun um ihn zu reanimieren, zieht die silber-haarige Frau ihm das Hemd aus. Die Wirkungen und Aktionen müssen nun schnell gehen. Im praktischen Unterricht hat die Frau so was bestens geübt, jedoch noch nie an Lebenden ausprobiert.
Jetzt heißt es für dich Augen zu und durch, drückt sie seine Nase zu und presst ihre Luft in seinen Körper. So viel wie die Frau kann, pressen ihre Lippen auf seine und pumpen die Luft durch. Mund-zu-Bund-Beatmung ist für die junge Frau auch in diesem Praxis-Fall neu.
Nun muss ich..., drückt die Hilfestellerin seins Brust für eine Herzmassage und wiederholt es immer wieder. Fünf weitere Versuche an Beatmungen und Massagen benötigt sie, womit ihre Hoffnung sich in Hoffnungslosigkeit umändert.
„Nun mach schon, atme! Atme, verdammt noch mal! Komm, lass mich hier nicht hängen!" schreit man den bewusstlosen Jungen an. Mit einen alles-sammelnden Schlag schluchzt sie. Doch es ist zu spät, was man sich nur schwer eingestehen kann.
"Verdammt!" weint die Frau auf seinen Körper. Tränen rollen aus ihrem Gesicht und fallen auf Hicks Gesicht. Der Gedanke kläglich Versagt zu haben, heult die Notretterin sich auf Hicks Brust aus.
„... ich hab versagt. Ich bin zu nichts zu gebrauchen..." wimmert die fast Gleichaltrige traurig. Wie durch ein Wunder hustet aufeinmal Hicks plötzlich das Wasser aus seinem Körper. Völlig erschöpft und noch nicht ganz klar beim Bewusstsein bringt der Fünfundzwanzig-Jährige ein leises „Danke" hervor, als er diesmal erneut in Ohnmacht fällt.
„Was für ein Glück, er lebt wieder. Puh! Dann war doch nicht alles vergebens", schnauft die Orange-Brünette erleichtert es freudig aus. Diesmal erreichen Freudentränen ihre Augen, da es Hicks doch geschafft hat dem Tod zu entkommen. Doch so halbnackt kann sie den jungen Burschen nicht liegen lassen. Er und sie müssen sich irgendwie warm halten, denn das Feuer allein ist keine allzu große Hilfe. Und die eisigen, klitschnassen Klamotten müssen ebenfalls runter.
„Ich würde ihm ja gerne meine Sachen geben, damit er es warm hat, aber die sind ebenso, bis oben hin mit Wasser vollgesaugt. Außerdem muss er auch von innen heraus aufgewärmt werden, sonst stirbt er wegen Unterkühlung. Es hilft alles nichts, es geht ja nicht anders.", murmelt sie mit halben Gedanken über ein Möglichkeit. Zwar wird es für sie beide am nächsten Morgen ziemlich unangenehm sein, dennoch ist es eine überlebenswichtige Tatsache. Etwas peinlich zieht beschämt sich die lange Silberhaarige komplett aus und drückt Hicks ohnmächtigen Körper an sich. Trotz des warmen Feuers spendet die junge Frau ihm zusätzliche Wärme, durch ihren Körper. Diese Art an Erfahrung hat sie zwar auch noch nie ausprobiert, jedoch hat man es ihr beigebracht, das gerade in kalten Zeiten, oder in altertümlichen Kriegen, die eigene Körperwärme notdürftige Situationen retten kann. Auch für sie als scharfsinnige Frau ist es wichtig Leben zu erhalten. Die blau-kalten Stellen reibt die Frau mit ihren beiden Händen warm und untersucht Hicks Körper auf weitere Unterkühlungen.
Oh man ich tue das zwar äußerst ungern, aber egal. Ob er es mag oder nicht, steht ja nicht zur Debatte. Es geht ja ausschließlich um sein Leben, und da kann ich ihn ja schlecht wegen Unterkühlung sterben lassen. Aber ich muss schon sagen sein Körperbau ist äußerst angenehm und attraktiv. Und wenn ich ihn mir so ansehe, ist er genau richtig dafür, errötet zufrieden die grünäugige Schlanke. Auch wenn es nur als Überleben gilt, presst die Nackte sich an Hicks Körper noch dichter. Mit eigener Scham verstärken sich ihre Gefühle zu dem Wikinger. Ungehindert durchwandern ihre Hände seinen kompletten Körper. Mit dem wuscheligen, braunen Kopf des ohnmächtigen Hicks an ihrer Schulter merkt dieser nix wo die gerettete Schiffbrüchige mit ihren Händen gerade an ihm rumspielt. Erkundsfreudig und neugierig verlieren sich genießerisch die langen Finger überall auf dem Körper. Von Kopf bis Fuß berührt die Schönheit mutig und hingebungsvoll seine Regionen verführerisch. Das genießt sie, als sie so Hicks wärmen kann.
„So langsam gefällt mir das ganze Allmählich", schmunzelt sie. Die kalten, nassen Klamotten legt sie ganz nah an Feuer damit diese schnell wieder trocknen. Lieber den Fall der Fälle umgehen, damit beide sich rasch anziehen können, wenn es zu Unanehmlichkeiten kommt. Denn wenn Hicks aufwacht kann die Frau sich vorübergehend nichts vorwerfen das sie ihn nur retten wollte. In Gedanken der Frau kreisen die Fragen um Hicks.
Wie hieß er nochmal, Hicks? Warum hat er mich überhaupt, ohne zu zögern gerettet? Kommt er überhaupt von dieser Insel? Wer ist dieser Mann bloß? Typisch, ich sitze hier nun auf der beschissenen Insel fest und dieser Süße ist ohnmächtig. Das könnte ich zwar auch eigentlich ausnutzen, aber am Ende macht es mich auch nicht zufriedener. Ich muss ihn verführen wenn er wieder bei Bewusstsein ist, setzt die junge Frau sich als Ziel.

Drachenreiter der ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt