Kapitel 009. Rückzug bedeutet nicht das man aufgibt

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DRACHENREITER DER ZUKUNFT

Akt I: Amerika ist wunderbar

Kapitel 009. Rückzug bedeutet nicht das man aufgibt

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Mitten in der Nacht sitzen sie nun alle - Dagur, Rohling, Zoe, Astrid und Hicks - gemeinsam an einen Holztisch blickend in die illustre Runde. Mithin auf dem größten Stuhl begutachtet Zoe darauf jeden mit einem frechen, überheblichen Schmunzeln. Mit Eigenwissen das sie als Hauptperson die wichtigste Rolle hier spielt genießt die Eingebildete die Stille. Aber Rohling will die Sache schnell über die Bühne bringen und drängt sich ihr auf.
„Los jetzt, kommen wir endlich zum Geschäft. Ich habe keine Zeit, oder sollen wir hier Wurzeln schlagen? Das soll nicht zur Gewohnheit werden."
Um den Mann legt sich Nervosität.
„Warum so aufgeregt und angespannt Rohling? Entspann dich ruhig, diese Kinder können nichts mehr tun! Sie sind nicht so gefährlich, wie ihr behauptet habt!", streichelt Zoe neben sich Ohnezahn's Kopf.
Jedem am Tisch erstaunt es, wie ihr der Nachtschatten aus der Hand frisst und gehorcht.
Wieso lässt Ohnezahn sich von dieser Frau so an der Nase herum führen? Was ist mit meinem Freund nur los?
Dieser Gedanke kreist sehr lange in Hicks rum.
„Das mag zwar sein, Zoe. ER aber schon!" richtet Dagur mit Zeigefinger bemerkenswert auf Ohnezahn.
Der gurrende Drache wendet seinen lieben Blick von Zoe und knurrt den Berserker grimmig entgegen. Dagur zuckt zurück, mit dem Gedanken dieser beißt gleich seinen Finger ab. Hörbar kichert Zoe darauf.
„Du meinst den Nachtschatten Ohnezahn? Ja, er ist wirklich was ganz besonderes, dass muss ich zugeben. Ich fange an ihn zu mögen."
Mit der Bemerkung streicht Zoe durch ihr silbernes Haar. Mit ihren Fingern spielt sie an den Haarspitzen am Rücken. Es freut sie, den Berserker so aufgebracht anzusehen.
„Lass diese albernen Späße! Ich habe dir bereits gesagt, das ich das Vieh haben will!" stößt abfällig der Durchgeknallte von sich.
Zoe bleibt entspannt und ganz locker, aber mit gespielten Unterton sprüht sie eine unheilvolle Aura aus.
„Aber aber Dagur. Hast du vergessen wer euch die neuen Informationen gebracht hat? Hast du wirklich vergessen, wer hier am längeren Hebel sitzt? Du kannst sein wie du willst, aber in meiner Gegenwart solltest du nicht zu übermütig werden. Denn ich bin nicht so sanft, wie ihr alle glaubt", schenkt sie Dagur und allen anderen Anwesenden ein finsteres Lächeln zu.
Zurückhaltend schluckt Dagur seinen Ärger runter und die neue Stille verbreitet sich mit der angespannte Atmosphäre. Niemand traut sich in ihrer Gegenwart das Wort zu erheben. Leise nuschelt Astrid zu Hicks.
„Es tut mir leid Hicks. Hätte ich geahnt was für ein Miststück diese Zoe ist, hätte ich sie nie behandelt!", bereut sie und entschuldigt sich bei ihren Mann.
„Schon gut, du hast keine Schuld Astrid. Ich bin derjenige gewesen, der leichtfertig den Fehler begangen hat sie aus dem Meer zu fischen. Keiner von uns beiden hat ahnen können wer diese Frau wirklich ist. Sie ist eine hinterlistige, falsche Schlange. Ich muss mich ebenso bei dir entschuldigen" sitzt der gefesselte Mann am Stuhl kerzengerade und neigt seinen Kopf zu ihr.
„Kannst du mir verzeihen" betrübt es den Fünfundzwanzigjährigen mit Selbstschuld.
„Ich verzeihe dir Hicks" lächelt Astrid sanft.
Gegenseitig gefesselt am gemeinsamen Stuhl, eng an Rücken, können sie nur fühlen wie der Partner des anderen darauf empfindet. Die Blondine will ihren Mann gerne umarmen doch die Stricke sitzen zu fest das man sich kaum rühren kann.
„Bravo. Wirklich Bravo. Das ist echt rührend, wie sich Romeo und Julia wieder versöhnen" kontert hämisch Zoe mit klatschenden Händen.
Das Paar richtet ihren Blick zu Zoe und blickt verachtungsvoll zu der Schadenfreudigen. Selbstbewusst, ohne daran den Sinn zu Verlieren, kippelt Zoe mit wikingerhaften Manieren und überkreuzt ihre Beine auf den Tisch. Dagur gefällt diese Art von Zoe besonders, da ihr der nietenbesetzter Rock weit zurück gleitet. Vielversprechend zeigen sich die halbnackten Beine mit Aussicht weiter hinein. Mit Offenheit verschränkt die Silberhaarige ihre Beine erneut, womit Dagur sich beherrschen muss.
„Oho, da wird aber jemand ganz schön mutig!", begehrt der Durchgeknallte ihre straff orange-gebräunten Schenkel.
Mit angereicherten Blick begaffen seine Augen auch den tiefen Busen-Ausschnitt die dahin huschen. Verschlagen starrt er dazu und leckt sich leicht über die Lippen. Tiefer verliert der Anfüherer sich zu ihren Körperregionen die Zoe mit Reizen simpel attraktiv ausspielt.
„Ok, kommen wir nun zum wesentlichen Teil. Dafür habe ich euch ja beide extra herbestellt. Du Dagur willst als ersten Punkt den Nachtschatten haben. Zweitens forderst du, das du jeden Drachen, den du mit deinen Männern auf jeder Insel fängst, behalten kannst. Ist das soweit korrekt?" führt Zoe die aufgelisteten Punkte, als wiederholte Frage zurück.
„Ja!" stößt Dagur impulsiv laut zurück.
„Zu dir Rohling. Du willst die Bewohner der Verbannten-Insel emigrieren und dagegen auf eine der Bahama-Inseln übersiedeln lassen. Zu deinen zweiten Punkt forderst du von uns Schutz, damit keine andere Nationalität Sanktionen mit militärischen Mitteln gegen euch ausüben kann. Und zu der letzten Forderung: Die komplette Insel mit den neuen Bewohnern soll mit jegliche steuerfreien Ressourcen beliefert werden, somit auch die Fördermittel von defensiven Militär-Equipment. Hab ich das richtig verstanden?" stellte die Amerikanerin ihm die gleiche Frage.
„Ja, so ist es", verstärkte der Anführer seinen strengen Blick mit scharfen Ton.
Die beiden Anführer verschränken ebenfalls ihre Arme vor den Oberkörper. Das Zoe gerade die aufgelisteten Forderung kurz innerlich mit ihren Augen nochmals überblickt lässt einen ihrer Mundwinkel nach oben ziehen. Die Lesebrille packt sie in das Etui zurück und die Dokumente klopft die Frau auf dem großen Holztisch zusammen. Die Bedingungspunkte klingen für Zoe einfach zu kindisch und primitiv, als das man dies ihrer Verhandlungspartner erfüllen kann.
Das ist einfach nur lächerlich und peinlich, kommt sie zu den Schlusspunkt. Schlussendlich verkreuzt die schlaue Gelehrte vor sich ihre Finger, auf dem festen Rundtisch.
Das wird jetzt lustig. „Tja meine Lieben..., es gibt da ein hübsches, berühmtes Sprichwort: "Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen". Das kam vom deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Doch eines, find ich, passt viel besser hier zu mir: "Ein Vertrag heißt Vertrag, weil man sich vertragen sollte", von dem Deutschen Frank Dommenz." wodurch ihr ein großes, breites Grinsen im Gesicht öffnet.
Direkt schon unheimlich fließt fürchterlich das Unheil hervor. Rohling rat vorsichtig zu handeln.
„Was willst du damit sagen? Was sollen diese Gereimtheiten bedeuten?" fragt der Verbannte.
Mit einer leisen Ahnung klammert er seine Hand die versteckte Waffe aus seiner Kleidung fester zusammen. Unter dem Tisch kann der Mann sich etwas Sicherheit verschaffen.
„Was glaubst du wohl, Rohling? Ein schriftlicher Vertrag ist ein Abkommen, womit zwei unterschiedliche positionierte Handelspartner entscheiden sich gegenseitig die Forderungen zu erfüllen. Doch nur eine der Seiten kann mehr profitieren als die andere, da Stärke immer das Recht für sich erkämpft" löst sich das Rätsels Lösung langsam.
Für Dagur zu hoch, der keine Ahnung davon versteht. Enttäuscht seufzt Zoe und stemmt mit ihren Ellenbogen sich über den dunklen Tisch zu den Beiden.
„Was ich damit sagen will ist folgendes: Die Forderungen eurer stellen der Bedingungen meiner nicht im geringsten Fall das dar was es benötigt. Wiederum sind diese unkonventionell, unrealistisch und banal. Im Klartext: Bedeutungslos. Da ihr keiner bürgerlichen Volkszugehörigkeit angehört," feuert die Gerissene ihren ersten Schuss ab.
„Bedeutungslos?!" schimpft Dagur aufbrausend.
Rohling versteht sofort das ihnen die Frau heimtückisch das Messer in den Rücken rammt.
„Du meinst also, nur weil wir keines der Länder aus deiner Zeit angehören, ist unser Vertrag nichtig?"
„Ganz genau. Du bist ja doch gar nicht so dumm, wie ich mir gedacht habe. Ja, ich habe euch nur benutzt, um an die benötigten Informationen und ihre Quellen zu kommen" kichert die Silberhaarige ihn an.
Zoe fällt entspannt in den Stuhl zurück.
„Was weiß schon ein halbwüchsiges Gör davon, wie man ein richtiges Männergeschäft führt" rammt Dagur ungehalten von seinem Stuhl den spitzen Dolch in den Holztisch. Der Berserker-Anführer gerät wütend zur Höchstform und funkelt mit grimmig Augen ihr scharf zu.
„Hatte ich dich nicht vor wenigen Minuten gewarnt, dass du deine Zunge im Zaum halten sollt Dagur?" festigt Zoe's finsterer Blick sich zu dem Braunschopf. Unbeeindruckt lässt der Muskulöse keine Lücke unbeabsichtigt offen.
Dagur brüllt wie ein bockendes Kleinkind: „Ich will meinen Nachtschatten!" und trotzt drauf sich hier an Ort und Stelle Ohnezahn zu schnappen. Es macht für den Berserker keinen Sinn, wenn er nicht genau das erhält was er fordert. Die Gefangennahme Ohnezahn's ist seine Vergeltung an Hicks.
„Du bist dabei dich zu verlieren, Dagur!", mahnt die junge Frau erneut.
„Mich verlieren? MICH VERLIEREN?! Du kennst einfach Dagur den Durchgeknallten nicht Liebes. Wenn du nicht eine meiner Forderungen befolgst hat dieses Abkommen keinerlei Bedeutung mehr. Ich lös - mit sofortiger Wirkung - unsere kooperierende Partnerschaft auf. Du hast mich ab sofort wieder als Feind zu betrachten" zieht der Berserker aus dem Tisch das Messer.
Mit Sprung landet Dagur sofort auf dem Tisch und zieht hinter seinem Rücken das Breitschwert.
„Ohnezahn du kümmerst dich um Rohling. Er ist ein cleverer Typ, als diese ungehobelte Flasche, aber töte ihn nicht!", flüstert Zoe zu dem schwarzen Drachen.
Dieser versteht und reagiert gar sofort. Das Stammesoberhaupt der Verbannten macht sich ebenso kampfbereit.
„Dagur, Stammesoberhaupt der Berserker, du drohst mir?" tönt Zoe mit aggressiver Stimme selber. Dagur krakeelt darüber lachend.
„Glaubst du wirklich ernsthaft, das du mit mir so umspringen kannst? Denke ja nicht, nur weil du im Schutz eines mächtigen Landes stehst, das ich mich vor dir fürchte. Ich bin der Durchgeknallte! Ich bin der schlimmste, gefährlichste und gefürchteste Wikinger von allen. ICH BIN DAGUR!" schleudert der Selbstlobende kraftvoll sein großes Schwert zu Zoe's Kopf.
Zwischen beiden Zankenen zerbricht ein Klirren ihren Streit. Die Schwertklinge von Inferno hält Dagur's Waffe auf. Mit nur einer Hand hält die Schöne Hicks mächtige Kriegswaffe gelassen ruhig, und überlegt zwei kurze Sekunden.
Was soll das? Wieso kann ich dieser miesen Schlampe nicht den verdammten Kopf abschlagen? Unmöglich das sie mich so einfach aufhalten kann, ärgert es Dagur deutlich. Mit Zoe's geradezu messerscharfen Blick brennt es sich auf Dagur.
„Weißt du was du damit eben getan hast? Kannst du dir im geringsten vorstellen das du ganz allein, eins der mächtigsten Länder der Welt herausgefordert hast? Dir muss doch im Vorfeld klar sein, das unser Land euch ganz locker von der Weltkarte ausradieren kann" macht die Amerikanerin Dagur überheblich streng bewusst. Mit ableitender Bewegung steckt das Breitschwert im Holztisch fest, was der Berserker seines Stammes versucht wieder heraus ziehen will.
„Scheiße! Verdammte Mistsau! Ist mir doch egal, ob du dich hinter deinen Leuten verkriechst. Ich stopfe dir dein vorlautes Maul, das du Dreck fressen wirst" beleidigt vulgär der Verärgerte verbal. Es braucht nur wenige Sekunden bis Dagur sein Schwert wieder in Händen hält. Er brüllt seinen Kampfschrei heraus und läuft, um Zoe's Mundwerk zum schweigen zu bringen. Kampferweckt verschwindet die Frau plötzlich aus ihrem Stuhl, den der Berserker trifft. Dumpf landet die Kopflehne auf den kargen Holzboden, als aufeinmal Zoe's Stimme hinter dem Clan-Anführer auftaucht.
„Du bist entweder sehr mutig, tollkühn oder einfach nur dumm"
„Halt die Schnauze und kämpf gefälligst!" brüllt Dagur geladen. Rohling wittert seine Chance und fokussiert sofort den hellbraunen Lederbeuter, ummantelt durch schwarzes Yakfell. Unter den Tisch will er Zoe's geheimen Gegenstand klauen, den sie mitführt. Bevor seine Hand es schnappt greift als auftauchender, schwarzer Schatten Ohnezahn dazwischen an. Das Herausfordern seines Knurren ändert sich mit dem lauten Brüllen. Nur um Rohling - wie sein Befehl lautet - kümmert der Drache sich um den Mann. Die neue Herrin des Nachtschatten ergötzt sich herrlich über die Einfältigkeit des bekloppten Schwachmatten. Dagur kämpft nur um so verbissener. Mit einem Zucken zieht Rohling seine Hand zurück und krabbelt mit hundertachzig Grad Kehrtwendung um. Einen fliegenden Reptil bei so engen Raum zu bezwingen kann der muskulöse Verbannte nicht. Also muss Rohling entkommen, ohne dabei Schaden von Dagur und Zoe zu erhalten. Mit präzis winzigen Schuss des Plasmafeuers trifft Ohnezahn vom Verbannten den Hintern. Ein schmerzlicher Schrei lässt Rohling vom Tisch in den Raum hervorhüpfen.
Dagur versucht krampfhaft Zoe zu bewältigen, die weiterhin locker die Oberhand behält. Das beide dabei wenig Spielraum für Beinarbeit haben stört Zoe nicht. Anders als bei Dagur. Direkt auf Hicks und Astrid's Esstisch kämpfen die zwei unermesslich. Die schlagenden Schwerthiebe prallen unermüdlich kräftig gegeneinander, die mit hörbaren Klirren ihre Unbeugsam ernten.
„Du führst dein Schwert wirklich gut, Dagur, das muss ich schon sagen. Jedoch fehlt es dir eindeutig an vielseitiger Technik und eigener Disziplin. Nur mit bloßer, roher Kraft wirst du mich nicht besiegen können!" belehrt sie ihn mit Kritik, erntet aber weitere kräftige Schwertschläge.
„Du willst mir beibringen, wie man kämpft? Ich zeig dir mal, wie man richtig kämpft!" brüllt Dagur laut zurück.
Noch mehr Kraft legt der Berserker in sein Schwert, was Zoe mit Hicks Infero sanft ableitet, die seine Attacken ins Leere führt. Wütend darüber erwiedert der Durchgeknallte es härter. Immer weiter hämmert der Mann sein Schwert auf Zoe. Er merkt nicht das die Verlogene mit ihm nur spielt, wie eine Katze mit der Maus. Die Gegenspielerin brauch nur noch abwarten das ihm die Puste ausgeht, und so weit verausgabt das man problemlos in eine Lücke eindringen kann. Und viele Lücken bieten sich bereits beim Unachtsamen. Ohnezahn hat Rohling währenddessen unter sich begraben und drückt auf den Körper des Verbannten-Anführers. Mit heftiger Rangelei muss Rohling zusehen das er aus der Sache heil rauskommt. Den Versuch zu Flucht hält der Drache komplett auf ohne ihn tödlich dabei zu verletzen. Wie die neue Herrin es ihm befohlen hat, lassen seine Gliedmaßen Rohling nicht mehr los. Nur noch mehr Druck übt sich auf den Verbannten, das er Schwierigkeiten hat richtig zu atmen. Nur für zwei Personen ist diese entstandene Feindseligkeit zum aufatmen. Erleichtert sind Astrid und Hicks das diese Art von Bündnis durch die Verhandlung gescheitert ist.
„Warum wundert es mich nicht, das es sich gerade so entwickelt. Dagur und Rohling als Team ist unvorstellbar. Und Zoe betrügt sie so offensichtlich das es mich nicht wundert das sie den Schwanz einziehen muss. Wir kennen halt die beiden besser, als jeder andere" sagt Hicks zu Astrid.
Mit Zustimmung nickt die Blondine.
„Du hast Recht. Rohling ist genauso heimtückisch und hinterlistig wie Alvin. Und Dagur ist nur ein feiger Schuft der keine Skrupel kennt" spricht Astrid abwertig. Ihr Gedanke kehrt zum Wald zurück, das sie von ihm erinnert wurde was mit seiner Frau und Schwester passiert ist. Unverständlich ist es ihr, das Dagur so weit geht und wieder so wird, wie man ihn davor kennt. Wieso, kann sie nicht sagen. Es muss aber seit dem Einzug auf seine Insel, die dunklen Klippen passiert sein. Das er nun, mit seinen Verhalten, bei Zoe sich nicht weiter behaupten kann, freut sie sich hingegen. Jetzt da beide Gefesselten unbeaufsichtigt sind nutzen sie ihre Chance zur Befreiung. Hicks dreht sich zu Astrid's Fesseln und versucht sie mit Zähnen durchzuknappern. Es funktioniert nur mühevoll, da die Stricke zu fest sitzen. Mit Kauen und Beißen kann Astrid nur wenig darauf hoffen, weil beide noch gegen Ohnezahn antreten müssen.
„Hicks falls wir wirklich hier lebend aus der ganzen Sache rauskommen, will ich, dass du weißt das es nie meine Absicht gewesen ist dich zu verlassen. Ich habe mir verzweifelt Gedanken darüber gemacht was ich machen müsste, damit wir gemeinsam wieder zusammen sind. Auch wenn es jetzt für dich wie ein Schock klingt, aber ich wäre nur glücklich, wenn ich gemeinsam mit dir an Odin's Tafel in Walhalla sitze." gesteht sie ihrem Mann. Astrid ist den Tränen sehr nahe. Hicks Augen schrecken kurz auf, wo er tief ein und ausatmet. Das seine tapfere Frau solche Gedanken hat erschreckt ihn wirklich. Zu Astrid's Erstaunen zeigt sich ihr Liebling außergewöhnlich ruhig und gelassen.
„Du brauchst nix's mehr sagen. Ich weiß nur zu gut, dass es falsch gewesen ist von mir, so naiv einer Fremden zu trauen, die als Unschuldslamm ihre Intrigen ausspielt. Ganz gleich was diese Zoe mit mir am Strand in der Nacht gemacht hat, werde ich trotz ihres sexuellen Missbrauchs dich nicht verletzen und verlieren. Du bedeutest mir sehr viel, das es mir nicht in den Sinn kommt dich zu betrügen - geschweige denn zu verletzen. So wahr mir Odin helfe, ich werde dich für immer lieben und als meine Frau ansehen. Und ich werde diese trügerische Hexe besiegen, die dir so viel Leid zugefügt hat - mit ihren fiesen Lügen und schmutzigen Tricks. Ich schwöre dir, das ich alles wieder gut machen werde" bereut Hicks geständnisvoll.
„Ich liebe dich Astrid. Egal was noch kommen mag, ich werde dich immer lieben" fügt er hinzu.
„Oh Hicks, ich liebe dich auch. Ich hätte nie daran zweifeln sollen, das du mich betrügst" gesteht Astrid ebenso. „Daran ist nur diese Frau schuld das ich so über dich dachte" ergänzt sie.
So nahe ringt sie mit Tränen. Hicks kann darüber lächeln, wird aber durch Ohnezahn's Flügel umgestoßen. Zwar ist das Seil bis zur Hälfte durchgekaut, aber es mit nötiger Kraft durchzutrennen schafft Astrid nicht.
Das ist schlecht. Zwar hat Hicks es fast durch, doch ich krieg es immer noch nicht durch, denkt Astrid pessimistisch. Nun rappelt sich Rohling auf und ergreift sein Schwert. Die Chancen sich gegen Ohnezahn zu stellen steigen für ihn, so denkt er zumindest.
„So, jetzt zeig ich es dir du dämlicher Wurm. Jetzt lernst du mich richtig kennen" schnauzt Rohling wütend.
Er stürmt mit Frontalangriff auf das schuppige Tier zu. Ohnezahn sieht aber keinen Sinn darin das der Verbannte bewaffnet ist. Ohne groß zu zögern faucht der Drache den Schwarzhaarigen an. Mit gezielten Plasma-Schuss fällt die Waffe aus der Hand zu Boden. Genau in den Moment stürmt der Nachtschatten auf den Wikinger zu und überwältigt ihn wieder mit der gesamten Masse. Ein erdrückender Schmerz zieht rasend schnell in Rohling's Körper das sein Schrei los bricht. Ganz unter sich begraben lässt der Drache nicht locker. Inzwischen versucht Hicks sich an seinen gefesselten Stuhl wieder zu erheben, was ihm schwer fällt. Ganz gleich wie er sich anstrengt, aber mit einen an sich gefesselten Stuhl zu erheben ist fast unmöglich.
So ein Mist, ich komme einfach nicht hoch. Ich muss versuchen mich auf die Seite zu drehen und weiterhin versuchen Astrid's Fesseln durchzubeißen. Wie gedacht getan, und der Fünfundzwanzigjährige hat es geschafft. Astrid ist befreit. Schnell streift die junge Frau sich die Seile vom Körper und stürzt sich zu Hicks. Mit den sofortigen Gedanken ihren Mann zu befreien stürmt sie zu ihm. Rasch werden die Fesseln zwischen seinen Armen und Körper gelöst und er kann sich auch wieder frei bewegen.
„Na endlich, jetzt müssen wir uns nur noch, irgendwie, von den drei Streithähnen lösen, die hier rum randalieren" reibt Hicks sich die wunden Knöchel seiner Hand.
Dagur regt sich noch immer weiter auf, das er bei Zoe kein vernichtenden Schlag erringen kann, da er mit ganzer Kraft auf sie einschlägt. Ganz auf sie fokussiert, lässt sein Griff mit zwei Händen das Schwert nicht locker.
„Hör auf so dämlich zu Grinsen und greif lieber an, anstatt mir nur sinnlos auszuweichen!" schlägt sein aggressives Verhalten der Frau entgegen. Weiterhin mit dämonischen Lächel sieht diese die berechenbaren Hiebe voraus, die Dagur ausführt.
Das ist einfach viel zu einfach, spottet Zoe mit gedanklichen Hohn, als ihr Augenmerk auf die zwei befreiten Drachenreiter zuwandert.
„Ohnezahn, halte Hicks und Astrid auf! Sie dürfen nicht entkommen. Meinetwegen verletze sie ruhig auch", ruft Zoe zu ihrem Untergebenen. Damit richtet der Drache sich zu den zwei und brüllt sie an. Das Ehepaar kann unmöglich gegen ihren Freund angreifen. Auch die Flucht ist unmöglich. Keiner von ihnen rührt sich, ohne Anstalten zu machen. Rohling ist somit erstmal das Reptil los und weiß, nur wenn er Zoe zu Fall bringt, das sich ihm gegenüber eine Chance bietet unversehrt aus dem Dilemma zu kommen.
Nur wenn ich diese Hexe ausschalte dann kann ich mir den Beutel schnappen. Und mit Sicherheit wird dann auch der Drache ihren Befehlen nicht mehr gehorchen.
Mit seinem zweiten Schwert, das er hervorzieht, springt er zu Dagur auf den Tisch, um ihn zu unterstützen.
„Das wird verdammt auch nochmal Zeit, Waschlappen. Das du gegen Ohnezahn nicht gewinnen kannst ist ja wohl sonnenklar. Das kann nur ich", wirft der Stamm-Oberhaupt überheblich zu seinem Verbündeten. Sofort wirft Rohling zynisch seine Bemerkung zurück.
„ Sei du mal lieber etwas dankbarer das ich dir überhaupt helfe, du Durchgeknallter. Nur weil das Miststück meint das unser Vertrag ungültig ist, hätte es für mich keinen Sinn mehr hier weiter zu bleiben. Doch da sie uns beide hintergangen hat, und ich mich mit dir verbündet habe, will ich auch ihr den Kopf abschlagen. Sie soll dafür büßen was sie uns angetan hat", meckert Rohling. Darauf kann der Berserker nur böse lachen und antwortet.
„Ja ja heb dir das für später auf. Jetzt müssen wir diese hinterhältige Schreckschraube erstmal besiegen. Dann wird ihr Lachen im Halse stecken bleiben wenn ich mich mit ihr beschäftigt habe" stellt Dagur sich bereits ihre Folterungsmethoden vor.
Mit schrecklichen Schmerzen und unendlicher Pein will er ihren starken Willen brechen. Vollkommen ihren Geist zermalmen und mit Erniedrigungen füllen, das sie um den Tod betteln will. Und das wissen inzwischen auch die Drachenreiter was Dagur für ein mieses Schwein ist. Selbst dabei gewesen, was der Berserker seiner eigenen Frau angetan hat ist fast wie ein Trauma. Das Mala keine Chance hatte, ist mit ihrem Tod bezahlt worden. Und Zoe soll es ebenso wenig leicht haben.
Dir werd ich es zeigen du hinterhältige Schlampe. Mich zu hintergehen wird dein Todesurteil sein. Ich werde jedes Folterinstrument, und jede erdenkliche Qual dir antun, das du mich anflehen wirst dich zu erlösen. Mit ganzer Demütigung und Pein werd ich dir dein jämmerliches Leben aushauchen. Du wirst elendig Leiden, bis ich zufrieden bin.
Dagur versetzt Zoe mit einen Faustschlag in die Magengrube einen Dämpfer. Mit ringenden Schnappatmungen und Keuchen stöhnt die Frau entsetzt. Das zwei gegen einen kämpfen, erscheint für Zoe nicht besonders nach Fairplay. Aber die Wikinger haben es sich ebenso mit ihr verscherzt. Auch wenn Zoe höllisch aufpassen muss, sie mit ihren Schwertern in Schach zu halten, behält die junge Dame dabei noch immer die Führung. Überrascht staunt Hicks das sie sogar, gegen zwei der stärksten Wikinger standhaft gegen halten kann.
Das diese Frau sogar gegen zwei meiner stärksten Feinde problemlos mithalten kann ist eine Meisterleistung. Ich selbst kann Dagur nur mit Ohnezahn bewältigen. Wer oder was ist diese Frau bloss ? Mit Sicherheit kein normaler Mensch.
Astrid ist ebenso überrascht das diese Frau so locker mit den zwei mithalten kann.
Das Alvin mit seinen heimtückischen Angriffen ein guter Kämpfer ist, hat Rohling als rechte Hand außergewöhnlich viel von ihm gelernt. Aber Zoe scheint dagegen mehr Technik zu besitzen als er. Sie ist wahrscheinlich sogar besser als er. Auch gegen Dagur scheint sie locker fertig zu werden. Diese fiese Schlange ist schrecklich.
Doch Zoe hat es nicht so leicht, wie die zwei Jugendlichen denken. Die silberhaarige Schönheit muss gegen diese zwei erfahrenen Kämpfer höllisch aufpassen, womit sie auch mal ein Gegenangriff entgegen setzen muss. Am ober Körperbereich greift Dagur an und im Beinbereich Rohling. Ohnezahn lenkt wieder Hicks und Astrid's Aufmerksamkeit auf sich. Das Brüllen lässt die zwei zusammenzucken und knurrt herausfordern. Das kann Hicks nicht, gegen seinen einzigen besten Freund kämpfen. Dafür hat der Wikinger zu lange und so viel mit ihm erlebt. Und Ohnezahn lässt sich von seinem Befehl nicht abbringen, den Zoe erteilt hat.
Was hat diese in menschengestalt Dämonin mit meinen Freund gemacht? Wieso gehorcht er ihr so sehr auf's Wort? Ich kann nicht anders, ich muss es versuchen ihn zurückzuholen.
Hicks Gedanken setzen sich mit den Vorhaben fort. Seine Gedanken an die früheren Zeiten lassen ihn sentimental werden.
Ich will das du zu mir zurück kehrst!
Weil das was er tun will, hat er schon lange nicht mehr getan. Und der Tag an den sie sich zum ersten mal kennengelernt haben, ist ihr Beginn der Freundschaft gewesen. Langsam etwas unsicher geht Hicks auf den schwarzen Nachtschatten der ihn grimmig anknurrt zu. Nur noch auf den Gehör seiner Meisterin wartet Ohnezahn den Befehl anzugreifen. Doch Zoe hat mit den zwei Wikinger zu tun. Ihr Blick wechselt kurz zu dem Ehepaar.
Die Unsicherheit in dem Jungen steigt, womit seine Hand zittert.
Was ist wenn Ohnezahn sich nicht besänftigen lässt?
Hicks versucht sich zu konzentrieren, während Ohnezahn verdeutlicht lauter knurrt. Den Kopf beiseite gedreht und untertänige Haltung nehmen die schönen Gedanken, an die letzte Zeit überhand. Mit noch immer aggressiver Haltung knurrt verwundert der schwarz Drache warum dieser Mann sein Gesicht von ihm wegdreht und seine Hand ausstreckt. Irgendwoher kennt der Drache dieses Bild. Auch ein aufdringliches Gefühl steigt hervor, dann macht es Klick. Der Nachtschatten legt seine Schnauze in die kalte kleine Hand und bekommt einen Sinneswandel. Er ist zurück. Ohnezahn kann sich den Befehl seiner Meisterin Zoe wiedersetzen und die Verbindung zu Hicks erneut aufbauen. Diese Freundschaft will der Drache aufrecht erhalten und gurrt freundlich.
„Ohnezahn mein Freund, du bist zurück. Schön dich wiederzuhaben. Ein Glück das du wieder der Alte bist" freut Hicks sich mit zufriedenen Lächeln. Er streichelt seinen Drachen am Kopf der ihn abschleckt. Auch die Blondine leckt er ins Gesicht und freut sich sie wiederzusehen.
„Gut das du wieder du bist Ohnezahn. Wir haben uns schreckliche Sorgen um dich gemacht."
Diesen Menschen vertraut der Nachtschatten sein Leben an, so wie sie ihres für seines. Diese harte Probe hat ihre Freundschaft bewältigt. Doch es ist noch nicht vorbei. Der Kampf ist immer noch im Gang.
Verdammt! Diese frechen Früchtchen werden mir zu aufmüpfig. Ich muss Ohnezahn wieder unter meine Kontrolle bringen und diese halbstarken Kinder loswerden. Ansonsten kann ich nicht zurück. Aber zuerst muss dieser unzivilisierte Clown aus dem Weg schaffen, sticht ihr scharfer Blick zu den zwei Drachenreiter.
Schleunigst will die Gemeine das fliegende Reptil unter ihre Kontrolle bringen. Sofort landet Zoe bei Dagur einen finalen Treffer, in die rechte Schulter. Mit Schmerz schreit Dagur und lässt sein Schwert fallen. Mit einen kurzen Klirren landet es auf den Boden. Wieder huscht der Blick kurz zu den zwei Teenager. Mit einen kräftigen Tritt stößt die Grünäugige Dagur von dem Tisch, so das er mit dem Kopf voran auf dem Boden aufkommt. Das knockt den Berserker-Anführer aus und fällt in Ohnmacht. Mit Rohling liefert sich die Gebildete ein Schwert-Gefecht das es bei der Schnelligkeit an Table Dance erinnert. Für den neuen Verbannten-Häuptling wird es eng. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er steht am Rand des Esstisch und droht ebenfalls zu fallen. Zoe lässt ihm keine Chance auf Gegenwehr, so dass der Verbannte in eine verzwickte Lage ist. Er versucht sie zu verunsichern, indem er ihre Ausdauer anzweifelt.
„Du bist aber ganz schön in Schwitzen gekommen, als Dagur und ich dich in der Zange genommen haben. Du wirst verlieren und als Versagerin elendig sterben" pokert Rohling mit verlogenen Lächeln.
„Jetzt übertreib mal nicht Rohling. Denkst du wirklich, du allein kannst mir das Wasser reichen? Ich bin in einer ganz anderen Liga als ihr beide. Außerdem ist es nicht gerade fair sich zu zweit gegen eine einzelne, unschuldige Frau zu stellen" erwidert sie etwas außer Atem. Rohling bringt das zum lachen, womit sie sich als Unschuldige weiterhin versucht.
„Unschuldig? Schwach? Du kannst mich nicht mehr täuschen. Du kannst allen anderen was vormachen, aber ich habe von Anfang an schon bei dir so ein merkwürdiges Gefühl gehabt, das du dich nur verstellst. Ich bin halt nicht so einfältig und dumm wie Dagur. Deine theatralische Scharade ist aufgeflogen. Und ich werde dich in die Hölle schicken" ahnt er, das diese Schreckschraube noch nicht alles gezeigt hat. Er selbst auch noch nicht. Sofort trifft blitzschnell eins seiner zwei Schwerter ihren linken Oberarm an der Seite. Mit diesen Treffer schreit Zoe schmerzlich und beißt sich auf die Zähne. Jetzt reicht es ihr. Die sonst so gelassene Erwachsene brüllt ihn furienhaft an.
„Weißt du was du eben getan hast Rohling? An dir werd als erstes meinen Zorn entladen. Du wirst leiden und mehr Schmerz kennenlernen, als du dir vorstellen kannst. Meine ganze Kraft wirst du nun zu spüren bekommen!"
Das schüchtert den Verbannten nicht im geringsten ein.
„Deinen Zorn kannst du dir in die Haare schmieren, du miese Schlampe. Ich hab genauso wenig Angst vor deiner sogenannten "Armee" wie Dagur. Du kennst hier die Wikinger nicht. Wir sind furchtlos und ohne Angst bekannt. Und du wirst sehen zu was wir in der Lage sind. Denn wir leben für den Kampf und Krieg und werden es mit deinen Leuten aufnehmen", wirkt Rohling siegessicher. Und genau wie Dagur will Rohling ihr endlich den Kopf abschlagen. Sein weit ausholendes Schwert zielt zu Zoe's Hals. In der bruchteil-verzögerten Sekunde ist Ohnezahn wiederwillig in sein Bann zurückgefallen. Genau in dem Augenblick als Rohling ihr die letzten Worte zu warf, schießt der Drachen seinen Plasmafeuer in seinen Rücken. Mit lauten Schmerz schreit der Verbannte aus voller Kehle, das er nicht mal mehr in der Lage ist, seinen Schlag auszuführen. Wütend, und mit vollem Hass stößt Ohnezahn Hicks und Astrid beiseite und kickt den verletzten Wikinger mit seinen Vorderbeinen vom Tisch - als er auf den Tisch springt. Mit ausgebreiten Flügel macht sich der gefährliche Spross von Blitzschlag und Tod flugbereit, um Zoe auf sich zu transportieren. Die silberhaarige Schöne weiß das sie mit einen anderen Angriff sie ausschalten muss, jedoch fehlt hier der Platz.
„Los Ohnezahn, wir machen draußen weiter" flüstert sie und zieht sich zurück. Für das Ehepaar sieht es so aus, das sich die Furie zurück zieht. Ihr Rückzug bedeutet aber nicht das sie verliert sondern eine andere Taktik anwendet. Das kennt mit Erfahrung Hicks besser als die anderen. Des häufiger hat er gegen Viggo gekämpft, der ihn immer wieder, mit einer anderen Taktik, überrascht hat. Mit einen lauten Knall zerstört Ohnezahn die Eingangstür des Hauses und bringt sich einige Meter über den Boden in Schwebestellung.
Meinen Feinden muss ich jetzt mit was anderen überraschen, was man typischerweise nicht kennt, denkt Zoe hinterlistig. Aber sie hat noch nicht aufgegeben, weswegen sie zu einen gewissen Teil hier ist. Hicks als Trophäe fehlt ihr. Sie brauch ihn noch für ihre Vorhaben.
Der Nachtschatten wartet auf einen weiteren Befehl seiner Gebieterin. Nach draußen rennen Hicks und Astrid. Sogar Rohling, der schwer verletzte ist, folgt ihnen. Doch was sie sehen ist nur eine aufgebrachte Furie die sich mit vulgären Wortschatz aufregt. Ihr aufgedeckter Zorn lässt sie an die Wikinger aus.
„Ihr Maden! Ihr miesen kleinen Kakerlaken! Wie könnt ihr Schwächlinge es überhaupt wagen euch mir zu widersetzen. Ihr seid nichts weiter als Dreck unter meinen Stiefeln. Das ihr mir in die Quere gekommen seid, wird euch noch schrecklich Leid tun. Und du Rohling, du und Dagur hättest mein erstes Angebot annehmen sollen, was ich euch vorgeschlagen habe. Aber nun kenne ich keine Gnade. Bis zu euren Erbarmen, wird eure kleine hübsche Welt untergehen. Dafür werd ich höchstpersönlich sorgen. Wie dreckige Straßenköter in der Gosse, werdet ihr elendig krepieren. Aber vorher hol ich mir meine Trophäe zurück" schreit im Nachthimmel sie zurück. Damit schießt sie mit Sturzflug auf Hicks zu. Ohne mit der Wimper zu zucken greift Ohnezahn an.
„Hicks! Vorsicht!" wirft Astrid schützend ihren Mann beiseite. Der Nachtschatten hat Astrid geschnappt und bringt sich wieder in Stellung.
„Lass mich gefälligst los, du miese Schlampe!"
Dies bringt Zoe einen fiesen Gedanken, womit sie den jungen Mann erpressen kann. Sofort schlägt Zoe Freude in ein böses Grinsen. Weit hochgezogene Mundwinkel und einen teuflisch irren Blick ernten die zwei Männer. In Hicks sammeln sich böse Vorahnungen.
„Hm?! Das ist doch eigentlich gar nicht so schlecht gelaufen. Das ich jetzt dein zartes Püppchen habe macht mir die Sache viel einfachen. Und es bringt mir zusätzlich Spass, wenn ich dich in tiefste Verzweiflung stürzen kann. Das hast du nun davon, dass du mir nicht von Anfang an gehorcht hast Hicks. Deine Prinzessin ist jetzt somit in meiner Gewalt. Und ich kann mir gut vorstellen das sie aus dieser Höhe es nicht so unbeschadet überleben wird. Also, du hast die Wahl. Entweder du hörst jetzt auf mich und kommst freiwillig mit mir mit, oder deine Astrid wird als blutroter Schandfleck den kostbaren Erdboden beschmutzen" und fliegt mit Ohnezahn provokant noch höher.
„Das wird dir noch Leid tun, du Hexe! Hicks wird das niemals zulassen, das du damit durchkommst" wirft Astrid biestig wieder.
„Ach nein? Das sehe ich aber anders. So wie ich deinen kleinen Schatz kenne, wird er gar keine andere Wahl mehr haben als dich zu retten" grinst die Verschrobene.
Doch auch der wuschelige Braunschopf weiß, das dieser Sturz aus der Höhe den sicheren Tod bedeutet.
Jetzt traut er dieser Frau jede schreckliche Schandtat zu. Die Sorge um seine Frau Astrid ist größer.
„Ich... ! Astrid, schon gut. Du hast gewonnen Zoe, ich werde mit dir kommen. Dafür lässt du aber Astrid frei" stellt er seine Bedingungen bitter. Das willigt Zoe mit Hohn ein.
„Sehr gut, du bist ja viel vernünftiger als der Idiot neben dir. Du kannst dir gewiss sein, das ich immer mein Wort halte. Denn Versprechen nehme ich sehr ernst", erklärt sie ihm. „Zumindest nehm ich dich beim Wort" meint sie ihre letzte Bemerkung abfällig.
Mit einen weiten Wurf nach oben lässt sie durch Ohnezahn Astrid fallen und stürzt zu Hicks.
„ASTRID!!!" schreit Hicks.
Mit einen entgegenkommenden Spurt will er sie auffangen, als ihn der Drache an den Schultern packt. Hicks schwenkt schnell seinen Kopf nach hinten, wie sie weiter fällt. Doch jemand rettet sie plötzlich.
Aus heiterem Himmel stürmt Rohling mit Affenzahn zu der Frau. Astrid lebt. Doch für den Verbannten ist es nicht so glimpflich ausgegangen. Ihr Sturz hat, mit Druck, ihn zu Boden gerissen, das seine Knie' mit schmerzlichen Bruch knacken. Mit Schnaufen keucht der Mann seinen eigenen Schmerzen weg. Das wirft Hicks dennoch Fragen in den Kopf.
Wieso hat Rohling sie gerettet? Was erhofft sich dieser Verräter davon? Ich kann zumindest froh sein, das es Astrid unbeschadet überlebt hat, atmet Hicks erleichtert auf.
Wenn durch Zoe ihr das wirklich zugestoßen wäre hätte Hicks sich selbst das Leben genommen, um mit ihr vereint zu sein.
Diese Frau ist wahrhaftig eine Teufelin in Menschengestalt, denkt schlecht Hicks zu ihr rauf. Auch Astrid ruft Hicks hinterher, womit ihr Zoe ihn bestimmt nicht wieder zurück bringt.
„Hicks! Keine Sorge, ich rette dich!" stürmt sie aufgebracht zu ihren Nadder. Sturmpfeil ist als zweitschnellster Drache auf Berk bekannt, da Astrid sie mit Hühnchen füttert. Doch ihr kurzer Sprint hält Rohling auf. Noch immer mit etwas Kraft vorhanden hält er die aufgeregte Frau auf, die ihn versucht abzuwimmeln.
„Lass mich los! Ich muss Hicks retten! Du bist doch, mit Dagur, an allem Schuld, dass es soweit gekommen ist" schreit Astrid wütend ihren Retter an. Sie kann nicht verstehen das Rohling aufeinmal so einen Sinneswandeln hat. Immer mehr Ärger, Trauer und Sorgen überhäufen die Wikingerin.
„Ach ja? Und was willst du tun, wenn du sie eingeholt hast? Denkst du sie wird dir Hicks einfach so wiedergeben?" fordert Rohling gekonnt zu der Blondine.
„Ihn retten natürlich" holt Astrid patzig aus.
„Das ist aber kein gut durchdachter Plan. Hast du überhaupt daran gedacht, das diese doppelzüngig Schlange, deinen achso geliebten Hicks als benutzbares Schutzschild einsetzen kann, wenn du einfach wild drauf los stürmst? So läufst du ihr nur direkt in die Arme, wo du nicht nur dich in Gefahr bringst. Bleib ruhig und denk in Ruhe darüber nach, wenn du sie stellen willst. Sie ist viel schlauer und gerissener, als wir anfangs geglaubt haben" wirft Rohling aufeinmal vernünftig zurück. Astrid kann aber nicht tatenlos zusehen wie ihr Mann vor ihren Augen gekippnet wird.
„Das wird sich rausstellen, wenn ich da bin!"
„Astrid! Nochmal: Wenn du jetzt ohne Sinn und Verstand hinterher fliegst, wirst du ausversehen Hicks verletzen, oder Zoe lässt ihn in den sicheren Tod stürzen. Du musst Ruhe bewahren und alle möglichen Szenarien bedenken, die euch Schaden könnten. Hör gefälligst auf mich!" erklärt der Verbannte launisch laut.
Astrid weiß das der Fiesling mit seinen Argument Recht hat. Ihre Gedanken kreisen dennoch nur um Hicks.
Was ist wenn er Recht hat? Wenn ich mit der miesen Lügnerin kämpfe und Hicks dabei verletzen werde. Aber ich kann hier nicht ruhig stehen bleiben und auf ein Wunder warten. Wenn ihm was passiert, könnte ich es mir nie verzeihen, das ich falsch gehandelt habe. Ich darf meine Liebe und Hoffnung doch nicht einfach so in den Schoß legen.
Aber mit einen verständnisvollen, vernünftigen Schnaufen überdenkt sie wenige Sekunden die Meinung von Rohling.
„Entschuldigung Rohling, du hast Recht. Tut mir Leid, das ich dich eben so angefahren habe. Aber ich mache mir halt große Sorgen, was Zoe Hicks antun wird, wenn ich ihm nicht helfen kann," gesteht die blondzöpfige Fünfundzwanzig-Jährige den Schwertkämpfer.
„Ist schon gut. Mir tut es ebenso Leid, wie sich die ganze Sache hier entwickelt hat. Ich wollte halt einfach mit meinen Männern nur ein beschaulich, besseres Leben führen. Dabei hab ich nicht nachgedacht, das diese Betrügerin wirklich unseren vereinbarten Vertrag storniert. Sie ist durchaus eine fiese, schreckliche Schabracke", zeigt Rohling mit gesenkten Kopf Reue. Astrid erstaunt es sehr, das dieser Wikinger so empfindet. Sie hat ihn ganz anders in Erinnerung gehabt. Es sind aber jetzt immerhin mehr als fünf Jahre her, das sie ihn zuletzt gesehen hat. Außer das sein breiter Bart wieder nachgewachsen ist, hat er sich kaum verändert. Vielleicht ein paar Falten mehr, aber ansonsten hat er sein altes Aussehen beibehalten.
Schon wieder. Hat dieser Typ doch sowas wie ein Herz? Ich kann mir nicht vorstellen, das er so skrupellos Alvin getötet haben soll. Er ist komplett ein ganz anderer Mensch. Oder tut er nur so, um mich hinterher im Schutz meines Rücken zu hintergehen? Doch diese Behauptung anzustellen zweifelt Astrid und muss auf Rohling zählen. Er ist zumindest ein kleiner Funken Hoffnung, den sie für sich fassen kann. Eine Frage in Astrid drängt sich dennoch auf.
Ich hoffe nur, das Dagur sich ebenso einsichtig zeigt. Auf Entschuldigung von ihm kann ich lange warten. Zumindest weiß ich mit Garantie, dass er sich an Zoe rächen will. Ob er uns hilft bleibt jedoch abzuwarten, überlegt die Wikingerin.
„Lass uns wieder zurück ins Haus gehen!" fordert Astrid Rohling auf.
Der muskulöse Krieger nickt zustimmend, und beide räumen das Schlachtfeld auf, was entstanden ist. Dagur liegt immer noch bewusstlos auf den Boden.
„Tss, das dieser Durchgeknallte noch lebt, ist ja so ein Glück für uns" wertet Astrid abfällig zu den Verrückten. Jedoch legt Rohling Partei für den Bewusstlosen ein.
„Zeig Nachsicht mit ihm. Er mag zwar ein Idiot des Sondergleichen sein, aber wir brauch ihn. Wenn wir gegen diese Miststück vorgehen wollen, benötigen wir ihn als schlagkräftige Unterstützung. Mit jeder Option die wir annehmen, erhöhen wir unsere Schlagkraft."
Diese Worte bringen Astrid wieder ins Staunen, womit die Überraschte nicht gerechnet hat.
„Stimmt leider. Aber es ist ne Tatsache das Zoe locker mit euch fertig wurde," versucht Astrid ihn aus der Reserve zu locken. Jedoch.
„Sieht so aus. Aber es ist immer noch besser, wenn man die Erfahrung gemacht hat, gegen jemand Stärkes den Kürzeren gezogen zu haben. Zumindest kann ich nun ihre Fähigkeiten besser einschätzen."
Das kann Astrid nur stumm mit Nicken zustimmen. Mit Rohling legt sie inzwischen Dagur ins Bett, wo vorher Zoe gelegen hat.
„Hmm, da hast du nicht ganz unrecht. Aber dich hat ja nicht nur Zoe schwer erwischt, sondern auch Ohnezahn. Mit seinen Schuss, hat er dich beinah nach Wallhalle katapultiert. Lass dich wenigsten behandeln" und berührt seine schwer Wunde. Ohne zu zucken stimmt Rohling zu.
„Meinetwegen."
Der Plasmaball hat den Verbannten-Häuptling direkt mitten in den Rücken getroffen. Und ohne bemerkbare Schmerzen zeigt sich das zähe Durchhaltevermögen des Kriegers. Weder die Angst zu weiteren Schmerzen, noch vor dem Tod lassen ihn schwach werden. Das ist was, was Astrid keineswegs von den sonst so typischen Rohling kennt. Dieser würde schon längst flehen, und vor Schmerzen schreien.
Dieser Rohling wirkt ganz anders, als der alte. Selbst ich könnte diese Schmerzen nicht aushalten. „Halt jetzt still. Ich muss deine Wunden desinfizieren" warnt sie im Voraus.
Ohne ein Wort oder Regung reguliert der Mann seine Atmung und konzentriert sich auf die Behandlung. Aber auf was? Ganz vorsichtig und behutsam pflegt Astrid den neuen Häuptling. Jedoch ist Astrid nicht ganz bei der Sache. Unzählige Gedanken kreisen um ihren Mann und was er für Qualen erleiden muss, wenn Zoe ihren Willen nicht bekommt. Jeden Fehler den Hicks sich leistet, kann tödlich enden.
Oh Hicks, hoffentlich geht es dir gut. Nicht ausdenken was diese Zoe alles mit dir anstellen wird. Ich wünsch mir das du solange durch hälst, bis ich komme. Aber alleine schaffe ich es nicht. Ich muss auch deine Eltern und unsere Freunde informieren. Oh Hicks, ich mach mir solche Sorgen um dich, spielt Astrid's Fantasie schreckliche Bilder und Szenen ab. Rohling merkt das Astrid immer noch ihre Gedanken bei Hicks hat.
„Keine Sorge Astrid, wir werden ihn retten und Zoe ihrer gerechten Strafe zuführen. Also sei unbesorgt. Ich höchstpersönlich werde dafür sorgen, dass du und Hicks aus der ganzen Sache heil heraus kommst. Unser nächster Schritt ist, soviele Leute zu mobilisieren wie wir können. Also zähle ich auf deine Freunde und Haudrauf" ließt er ihre Gedanken. Erst mit Erschrecken, dann mit Erleichterung seufzt Astrid zufrieden. Sie kann sich also Rohling ganz anvertrauen. Auch während seiner Behandlung bleibt Rohling gelassen, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Diesen nächsten Schritt hat sie vor umzusetzen.
„Keine Bange, ich hatte sowie vor sie darin zu involvieren. Wir werden alle gemeinsam zu einer unbesiegbaren Streitkraft um Zoe zur Strecke zu bringen. Denn ich traue und glaube an die Stärke meiner Freunde" schöpft die Berkianerin neuen Mut.
„Das ist das was ich hören wollte. Also los, flicke mich wieder zusammen und wir zeigen es dieser hinterhältigen Schlange" motiviert er enthusiastisch die Wikinger-Kriegerin weiter. Sein Stolz und seine Ehre will der Vebannte wieder herstellen, bevor er seine Rache an Zoe ausüben kann. Optimistisch schöpft Astrid neuen Lebensmut von Rohling. Jetzt müssen nur noch ihre Freunde und Haudrauf mitkommen, dann wird Hicks Rettung endlich in Gang kommen.

Drachenreiter der ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt