Superheroes - The Script
[Dieses Kapitel enthält triggernde Themen in Form von Esstörungen.]Zac hatte Bulimie.
Bulimie.
Ich hasste dieses Wort jetzt schon.
Am liebsten hätte ich es aus dieser Welt verbannt – gleich mit allen anderen Krankheiten auf dieser Welt.
»Du hast Bulimie«, stellte ich unnötigerweise fest – Zac wusste es natürlich.
Aber ich nicht. Ich musste diese Sache klarstellen.
Zac schnaubte.
»Ja, habe ich. Verdammt, Zara, ich bin kein Superheld – ich helfe keine anderen Menschen, so wie du! Ich kann mich selbst nicht mal retten! Ich bin bloß ein mickriger Junge, der Bullimie hat! Ich kotze alles raus, aber fühle mich trotzdem scheiße! Wenn ich jedoch esse, ist es noch schlimmer!« schrie er mir ins Gesicht.
Tränen der Wut verließen seine Augen und hinterließen nasse Spuren auf seine Wangen.
»Ich hasse mich. Ich. Hasse. Mich!«, brüllte er in seine Faust, die er sich auf den Mund gepresst hat.
»Sag das nicht Zac.«
»Du solltest dich lieben, Zac. Denn du bist das Wertvollste, was du auf der Welt hast.«
Zac lachte bitter auf.
»Ich habe meinen Wert schon längst verloren.«
Er schaute mich aus seinen grünen Augen an –, da er seine gefärbten Kontaktlinsen nicht trug.
»Seit wann?«, fragte ich nach einigen Sekunden oder Minuten – ich konnte es nicht sagen, denn wir beide musterten still den gegenüberliegenden und versuchten aus seiner Miene schlau zu werden.
Zac zuckte mit den Schultern.
»Ich weiß es nicht. Ein Jahr? Monate? Jedenfalls fing es mit den Diäten an. Zuerst war ich magersüchtig, Zara.«
Zac unterbrach unseren Blickkontakt und schaute auf seine Hände.
Zac schämte sich.
Und das brach mir das Herz.
Er war derjenige, der mich aufgemuntert hatte.
Derjenige, der mir beigebracht hatte Verantwortung zu tragen, indem ich darauf achten musste, dass er nicht stahl.
Derjenige, der mich immer zur Vernunft gebracht hatte.
Und jetzt saß ich vor dem besagten Jungen und schaute zu, wie eine einzelne Träne von seiner Wange auf seine Hand fiel und er somit zeigte, dass er sich schämte.
Und plötzlich ergab alles für mich einen Sinn.
Die schmuddeligen, zu großen Klamotten, die er vor ungefähr einem Jahr anfing zu tragen.
Die Diäten.
Zac war bereits seit einer geraumen Zeit krank.
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Ich An Deiner Seite
Teen Fiction»Das Leben ist ein verdammter Stalker«, flüsterte er. »Warum?«, fragte ich. Er schaute mich eindringlich an. Als hätte er nicht erwartet, dass ich, Zara O'Dell, ihn hinterfragen würde. Doch ich tat es. »Es wird nie aufhören dich zu verfolgen, bis du...